Kärnten - Tag der Begegnung 2018: Am Weg des Dialogs führt kein Weg vorbei

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Foto: LPD/fritz-press
28 Jän 17:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser, LR Holub und Vertreter des öffentlichen Lebens folgten Einladung der Islamischen Religionsgemeinde in Kärnten

Zum „Tag der Begegnung“ lud gestern, Samstag, am Abend die Islamische Religionsgemeinde Kärnten. Im Fokus der Ansprachen im Lakeside Science & Technology Park in Klagenfurt standen die Themen Dialog, Toleranz, Integration, aber vor allem das Gemeinsame und das Miteinander. Seitens des Regierungskollegiums nahmen Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Rolf Holub an der Veranstaltung teil.

Landeshauptmann Kaiser verhehlte nicht, dass er das Gefühl habe, dass Kärnten seit fünf Jahren eine Entwicklung nehme, die er im positiven Gegensatz zu anderen Entwicklungen in Österreich sehe. „Es ist eine Entwicklung in der das Zuhören, das Überwinden von geistigen, religiösen und politischen Differenzen stattfindet, und das ist etwas Großartiges. Solche Momente machen stolz, in Kärnten zu leben“, stellte Kaiser fest. Auch wenn es verschiedene Gedanken und Zugänge zu Themen gebe. Viele positive und verbindende Auswirkungen würden die Handschrift Kärntens tragen.

Als positives Beispiel hob er die politische Diskussion mit 900 Schülern der HTL- und des BG/BRG- Mössingerstraße mit Regierungskollegen bzw. Vertretern aller Parteien, vor den Landtagswahlen, in dieser Woche hervor. In der Frage der Integration, wie man mit ihr umgehe, sei in einer Abstimmung der von Kärnten eingeschlagene Weg von mehr als 95 Prozent der Schüler positiv gesehen worden. „Dieses Ergebnis war ein Zeugnis, der Beweis für die Richtigkeit unserer Grundeinstellung und das Bemühen auch Pluralität in Kärnten zu leben, sei es in politischen, sei es in religiösen Fragen“, betonte Kaiser.

Dass Pluralismus und Differenzen permanente Begleiter in einem Staat bzw. einer Demokratie seien, wurde vom Landeshauptmann nicht in Abrede gestellt. „Falls es Zweifel, Widersprüche gibt, ist es wichtig sie zu benennen, sie in Worte zu fassen zu artikulieren, den Dialog zu suchen.“ Das heurige Jahr 2018, ein Gedenkjahr, sei geeignet, Dinge klar zu benennen. Darunter falle für ihn auch die Liedbuchaffäre, die er als Landeshauptmann und Mensch verurteile. „Solche Dinge haben in unserer heutigen Gesellschaft nichts verloren“, fand er klare Worte.

Holub hob hervor, dass er bereits vor zehn Jahren ein Komitee gegen den Rassismus gegründet habe. „Menschenrechte und Toleranz sind in den Vordergrund zu stellen“, meinte er.

Villach Bürgermeister Günther Albel ist überzeugt, dass in der Gesellschaft die Besinnung auf das Miteinander, das Gemeinsame wichtig sei. „Es gibt keine Fremden, sondern nur Menschen denen man nicht begegnet ist. Jeder Dialog macht Fremde weniger“, so das Villacher Stadtoberhaupt.

Hasudin Atanovic, erster Imam der IRG Kärnten, hob die Bedeutung des interreligiösen Dialogs hervor.

Esad Memic, Vorsitzender der IRG Kärnten und Vizepräsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), erwähnte, dass die Kärntner Muslime ständig bemüht seien, positive Beiträge für die Gesellschaft zu leisten und Kärnten ihre Heimat sei. Dem Landeshauptmann dankte er, dass er es mit seiner Art geschafft habe, ein tolerantes Klima in Kärnten zu schaffen „Kaiser trennt nicht, er eint“. so Memic.

Für Ibrahim Olgun, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), ist der regelmäßige Dialog unter allen Religionsgemeinschaften wichtig. Nur durch Gespräche könnten Konflikte gelöst werden.

Für die christlichen Kirchen in Kärnten sprachen Superintendent Manfred Sauer und Diözesanbischof Alois Schwarz. Sauer hob das Miteinander und die Verbundenheit im Gebet hervor, welches es in allen Religionen gebe. Schwarz ist überzeugt, dass das Jubiläumsjahr 2018 geeignet sei, die konkreten Zeichen des Miteinanders unter den verschiedenen Religionen noch deutlicher hervorzuheben.

Statements gab es vom Bereichsleiter des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) Edwin Schäffer und vom Obmann der Konsensgruppe Kärnten, Josef Feldner. Schäffer ist überzeugt, dass die Integration gelinge, wenn sie von Imamen unterstützt werde. Von Feldner gab es ein klares Ja zum interkulturellen Dialog und zur Integration.

Der Veranstaltung wohnte seitens des Landes auch Landesintegrationsbeauftragte Nadine Ruthardt bei.




Quelle: Land Kärnten



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