Kärnten: Neue Parkdirektion Großkirchheim

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Foto: LPD/Steinacher
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07 Mai 19:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser und LR Darmann bei Eröffnung des neuen Bürogebäudes der Nationalparkverwaltung – Errichtung im EnergiePlus-Standard in nur sechs Monaten


Schuhplattlerbuben, Trachtenfrauen und Chöre – mit einem Großaufgebot an volkskultureller Unterhaltung aus allen sieben Nationalparkgemeinden wurde heute, Sonntag, in einem feierlichen Festakt die neue Nationalparkverwaltung Kärnten in Großkirchheim eröffnet. Mit dabei waren auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Nationalparkreferent LR Gernot Darmann.

„Der 15. September 1981 ist ein historisches Datum, es war der Tag der Gründung des Kärntner Teils des Nationalparks an dem die damalige Kärntner Landesregierung österreichische Nationalparkgeschichte geschrieben hat“, sagte der Landeshauptmann in seiner Festrede. Dass Kärnten Vorreiterrolle in der Gesetzgebung zeige beispielsweise auch, dass in Kärnten die erste Patientenanwaltschaft mit Gesetzgebung verankert worden sei oder das erste Kärntner Gentechnikgesetz. 2001 habe dann Kärnten als erstes der drei am Nationalpark beteiligten Bundesländer die internationale Anerkennung bekommen.

Was die damaligen Verantwortlichen wie Max Rauscher oder Herbert Schiller verhandelt hätten könne man mit „Enkelverantwortung“ benennen. „Erstmals wurde ein Bewusstseinsprozess in Gang gesetzt, dass öffentliche Mittel für Natur und Kulturlandschaft notwendig seien. Biodiversität sei etwas Einzigartiges, daher müsse hier über alle Grenzen hinweg ohne Parteipolitik zusammengearbeitet werden. „Was wir aber nicht brauchen sind Reservate, wir haben auch international Verantwortung zu tragen, um die einzigartige Tauernlandschaft zu bewahren, zu pflegen und auch weiterzuentwickeln“, so Kaiser. Dafür brauche es sanften Tourismus im Einklang mit Kultur- und Naturlandschaft sowie gezielte Weiterentwicklung. Der Landeshauptmann verwies in diesem Zusammenhang auch auf die gemeinsamen Bemühungen mit Landesrat Christian Benger um die Aufnahme der Großglockner Hochalpenstraße als UNESCO-Weltkulturerbe. „Wir wollen die Vielfalt des eigenen Landes in den Mittelpunkt stellen“, betonte Kaiser.

Bezugnehmend auf die neue Parkdirektion meinte der Landeshauptmann, dass sich die Investition von 1,2 Millionen Euro durch eine jährliche Ersparnis von 150.000 Euro innerhalb von acht Jahren rechnen würde. „Das ist ein Zeichen einer gemeinsamen Politik des intelligenten Sparens in Kärnten.“ Kaiser dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und überbrachte Brot und Salz als Geschenk im Zeichen der Gastfreundschaft.

„Mit der Natur ist es wie mit der Gesundheit, wenn sie schwindet, wächst der Wert“, zitierte Nationalparkreferent Darmann den ehemaligen Geschäftsführer des Naturhistorischen Museums in Wien, Bernd Lötsch. Man habe die Verantwortung für dieses wunderschöne Stück Kärnten und müsse darauf acht geben. Auch Darmann betonte, dass es in diesem Zusammenhang wichtig sei, ohne Parteipolitik zusammenzuarbeiten. Der Nationalparkreferent dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihren Bildungsauftrag. „Sie bringen als Botschafter dieses Naturjuwel den Gästen näher.“

"Auf Basis der Pläne der Architekten Herwig und Andrea Ronacher ist es gelungen, ein EnergiePlus-Haus zu realisieren, das zukunftsweisend für die ganze Region ist“, sagte Nationalparkdirektor Peter Rupitsch. Viele hätten an diesem richtungsweisenden Bauwerk mitgetan, das helfe Verwaltungskosten zu sparen. Rupitsch dankte der Gemeinde Großkirchheim, Abteilungsvorstand Harald Tschabuschnig sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Für viele hat es große Veränderungen gegeben – Danke für die Loyalität.“

Die Architekten Andrea und Herwig Ronacher betonten dass Ökologie, Ökonomie, Energieeffizienz und die Würdigung des Ortsbildes bei der Errichtung im Mittelpunkt gestanden seien. „Es ist wunderbar mit Holz zu bauen.“ Besonders hervorgehoben haben sie die großartige Arbeit von Bauleiter Roman Schmidt.

Mit der Fertigstellung der „Parkdirektion Großkirchheim“ ist das erste Projekt des Infrastrukturprogramms 2016 – 2020 des Kärntner Nationalparkfonds umgesetzt worden. Damit wurde die bisher auf zwei Bürostandorte aufgeteilte Nationalparkverwaltung zusammengeführt, wodurch ein nachhaltiger Beitrag zur Verwaltungsökonomie geleistet wird. Oberste Priorität hatten die Faktoren Energieeffizienz, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und eine behutsame Einfügung in das Ortsbild. Um dem Ziel eines Passivhauses gerecht zu werden und die Effizienz der Photovoltaikanlage zu sichern, wurde der Baukörper fast zu Gänze aus Holz errichtet, die Südfront weitgehend verglast (Dreifachisolierverglasung) und das Dach so konzipiert, dass ausreichend große, steile und nach Süden ausgerichtete Flächen für die Photovoltaikanlage mit 22 kW vorhanden sind. Die Büroräumlichkeiten (insgesamt 344,99 m²) inkl. Sitzungszimmer und Bibliothek wurden offen und transparent gestaltet. Sie reflektieren die Kommunikationskultur innerhalb der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung.

Vor wenigen Tagen wurde das Projekt mit dem „Energy Globe Award 2017“ ausgezeichnet. Die Errichtungskosten für das Gebäude betrugen 1,2 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte durch eine „Nationalpark-Sonderförderung“ im Rahmen des Programms ländliche Entwicklung 2014 - 2020.

Die Segnung übernahm Pfarrer Ernst Kabasser. Durch die Veranstaltung führte ORF-Lady Sonja Engl-Kleindienst. Für die volkskulturelle Umrahmung sorgten die Trachtenkapelle Großkirchheim, die Mörtschacher Musikanten, der Nachwuchs der Schuhplattlergruppe „Die Ankogler“ aus Mallnitz, Trachtenfrauen und – männer aus Obervellach, die Trachtengruppe Winklern, der Chor „Die Drinigen“ aus Heiligenblut und der gemischte Chor Maltatal.

Unter den zahlreichen Gästen waren auch Bundesrat und Bürgermeister von Mallnitz Günther Novak, Landtagsabgeordneter Ferdinand Hueter (i. V. LR Christian Benger), Klaus Brandner, Bezirkshauptmann von Spittal, Landesjägermeister Ferdinand Gorton und ORF-Chefin Karin Bernhard. Weiters die Bürgermeister Josef Schachner (Heiligenblut), Peter Suntinger (Großkirchheim), Richard Unterreiner (Mörtschach), Johann Thaler (Winklern), Klaus Rüscher (Malta) und die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz mit ihrem Mann Harald Tschabuschnig, Leiter der Abteilung 8 – Umwelt, Wasser und Naturschutz.





Quelle: Land Kärnten



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