Kärnten: Die Wohnung, die sich an die Bedürfnisse ihrer Mieter anpasst

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Kärnten
14 Sep 18:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Pilotprojekt in Klagenfurt: gemeinnütziger Bau mit modularen Wohnungsgrößen – LHStv.in Schaunig bei Schlüsselübergabe: Wohnbau muss auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren

Klagenfurt (LPD). Aus 3 mach 1, aus 1 mach 2: Mit geringem finanziellen, zeitlichen und technischen Aufwand können in einem neuen Zwölf-Parteien-Haus der Landeswohnbau Kärnten die Wohnungen um ein bis drei Zimmer vergrößert oder verkleinert werden. Wohnbaureferentin LHStv.in Gaby Schaunig gab vor Jahren den Anstoß für ein solches Pilotprojekt. „Anforderungen an eine Wohnung ändern sich im Lauf des Lebens. Oft bleibt von einer Vier-Personen-Familie am Ende nur noch eine Person in der Wohnung übrig, braucht nicht mehr so viel Raum und kann ihn sich mitunter auch nicht mehr leisten.“ Bislang führte dies zu einem Wohnungswechsel, die alte große Wohnung war schwer vermittelbar und blieb oft leer. Genau das soll mit dem neuen Wohnbaukonzept in der Klagenfurter Predilstraße nicht mehr nötig sein.

„Ich bin beeindruckt, wie innovativ und klug die Landeswohnbau Kärnten dieses Projekt umgesetzt hat“, sagte Schaunig heute, Donnerstag, bei der Schlüsselübergabe. Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz erklärte: „Die Schaffung von leistbarem Wohnraum hat für mich Priorität. Ich freue mich, dass die Landeswohnbau Kärnten dieses innovative Wohnungskonzept in Klagenfurt umgesetzt hat.“

„Eine Dreizimmerwohnung kann in wenigen Schritten um ein oder zwei Zimmer verkleinert werden und durch eigene Verteilerkreise können die Betriebskosten angepasst werden“, erläuterte Wolfgang Ruschitzka, Geschäftsführer der Landeswohnbau Kärnten und planerischer Kopf hinter dem Pilotprojekt. Die nicht mehr benötigten Zimmer werden dem Mieter der Nachbarwohnung angeboten, können aber auch für einige Zeit leer stehen – „mit weit geringeren Leerstandskosten als wir bei einer kompletten Wohnung hätten“, sagte Schaunig.

Auch ein kompletter Wohnungs- bzw. Stockwerkwechsel könnte angedacht werden. Größtes Hindernis dabei ist im Normalfall die Ablöse für die privat gekaufte Küche. „Daher haben wir uns entschieden, die Wohnungen hier mit Küchen auszustatten. Die Mieter ersparen sich nicht nur die hohen Anschaffungskosten einer Küche, sondern auch die Kosten für Wartung und Austausch von Geräten“, so Ruschitzka.

Auch betreutes Wohnen kann durch die modulare Bauweise ermöglicht werden. „Etwa wenn eine Familie eine pflegebedürftiges Familienmitglied zu sich nimmt und dafür mehr Wohnraum braucht oder ein älterer Bewohner oder eine ältere Bewohnerin eine 24-Stunden-Betreuung bei sich aufnehmen möchte“, erklärte Schaunig. Trotz der neuartigen Errichtungsweise ist es der Landeswohnbau Kärnten gelungen, die Kosten im förderbaren Rahmen zu halten. Die Gesamtbaukosten betrugen 1,9 Millionen Euro, die Bauzeit eineinhalb Jahre.


Quelle: Land Kärnten



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