Kärnten: Aktion 20.000 bringt älteren Arbeitslosen Arbeit und Würde

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Foto: LPD/Höher
24 Aug 04:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

BM Alois Stöger, LH Kaiser, LHStv.in Schaunig bei Lokalaugenschein in Villach: Eine notwendige arbeitsmarktpolitische Maßnahme für eine Personengruppe, für die sich nur die Politik einsetzt

Eine erste Erfolgsbilanz über die Aktion 20.000 wurde heute, Mittwoch, von Bundesminister Alois Stöger gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Gaby Schaunig sowie AMS-Landesgeschäftsführer Franz Zewell im Rahmen einer Pressekonferenz im Pflegeheim der Diakonie in Maria Gail/Villach gezogen. Die Aktion 20.000 verfolgt das Ziel, Arbeitsplätze für ältere Langzeitarbeitslose (50 ) im gemeinnützigen Bereich zu schaffen, startete im Juli d. J. mit Pilotprojekten in allen Bundesländern und läuft vorerst zwei Jahre.


Es gibt erfreuliche Ergebnisse: Mit Stichtag 1. September werden somit in der Modellregion Villach, Villach Land und Hermagor nach zwei Monaten bereits 56 Personen der Langzeitbeschäftigungslosen 50 in einem Arbeitsverhältnis stehen. Insgesamt stehen dzt. 159 offene Stellen zur Verfügung, bis Ende des Jahres sollen es 300 sein.

Einig waren sich alle, dass die Aktion 20.000 eine arbeitsmarktpolitisch notwendige und sehr wertvolle Maßnahme für ältere Langzeitbeschäftigungslose sei, da diese auf dem Arbeitsmarkt sonst keine Chancen bekommen. Trotz der positiven Arbeitsmarktentwicklung haben es Arbeitslose (50 ) schwer, daher habe man diese Aktion 20.000 geschaffen, sagte Arbeits- und Sozialminister Stöger und dankte auch Landeshauptmann Peter Kaiser für seine Unterstützung dieser Aktion.

Es gehe darum, dieser Personengruppe Perspektiven und Würde zu geben, betonte Stöger. Mit diesen zusätzlichen Arbeitsplätzen schaffe man einen Mehrwert für die Gesellschaft, damit würden auch Leistungen erbracht, die notwendig seien, aber bislang nicht bezahlt würden, etwa im Bereich von Gemeinden, Schulen oder in der Pflege. „Wir wollen Lohneinkommen produzieren, das einen Mehrwert für die Gesellschaft bringt, den Beschäftigten Perspektiven gibt und die dann auch Steuern und Abgaben zahlen“, sagte Stöger. Mit der Aktion wolle man die Langzeitarbeitslosigkeit älterer Menschen halbieren. Es sei vernünftig, die Aktion auch nach zwei Jahren zu verlängern.

Landeshauptmann Peter Kaiser dankte dem Bundesminister für seine Erfolge, wie der kürzlich erfolgten Pensionserhöhung, für seinen Einsatz zur positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes und insbesondere auch für die Aktion 20.000. „Mit der Aktion geben wir Menschen Hoffnung und Perspektiven zurück, die sie ohne Unterstützung der Politik sonst nicht hätte“.

Die Finanzierung der Arbeitslosigkeit betrage in Österreich pro Jahr rund acht Milliarden Euro. Es sei sehr sinnvoll, einen Teil der Mittel davon für aktive Arbeitsmarktpolitik und für die Reintegration von Beschäftigungslosen in den Arbeitsmarkt einzusetzen. In Kärnten werde zwischen Land, Bund und AMS eng abgestimmt und kooperiert, um Menschen, eine Chance zu geben, in Lohnarbeit zu kommen. Es gebe viele Bereiche, in denen Arbeit anfalle, die aber nicht bezahlt werde.

Seit April 2016 gibt es eine positive Trendwende am Arbeitsmarkt, die auch nachhaltig sei, teilte der Landeshauptmann mit. Im Juli 2017 habe es mit 223.048 unselbständig Beschäftigten den Rekordhöchstwert in Kärnten gegeben. Die Zahl der Arbeitslosen sei im Juli 2017 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Prozent zurückgegangen, in allen Bezirken sei ein Rückgang bei den Arbeitslosen zu verzeichnen. Diese Zahlen seien durch gemeinsame Arbeit erreicht worden. Daher habe man auch gleich bei der arbeitsmarktpolitisch sehr wichtigen Aktion 20.000 im Interesse der älteren Langzeitarbeitslosen mitgemacht, so der Landeshauptmann.

Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig dankte ebenfalls dem Bundesminister. Viele Ältere, die arbeitslos geworden sind, bekommen keine neue Chance mehr, daher sei diese Aktion so wichtig. Das Land unterstütze diese Maßnahmen auch mit eigenen Mitteln, denn damit werde eine Win-win-Situation geschaffen – für die Beschäftigten, für die Organisationen, bei denen die Beschäftigten arbeiten und für die Volkswirtschaft. Ohne diese Aktion würden viele menschliche Ressourcen verschenkt werden, machte Schaunig deutlich. Sie dankte dem Minister auch für die Investitionen, die insbesondere den Gemeinden zugutekommen. Es sei auch klar, dass die Vermittlungschance für Menschen in den regulären Arbeitsmarkt viel höher liege, wenn diese etwa durch die Aktion 20.000 schon in Lohnarbeit stehen, als bei jenen, die kein Arbeitsverhältnis haben und Unterstützungen beziehen.

AMS-Geschäftsführer Franz Zewell wies auf die derzeitige Dynamik und den Erfolg im Bereich des Kärntner Arbeitsmarktes hin. Die Langzeitarbeitslosigkeit (50 ) habe sich in den letzten zehn Jahren verfünffacht. 22 Mio. Euro werde für ältere Arbeitslose derzeit schon aufgewendet, dieser Betrag werde nun verdoppelt. Bis Jahresende könnten durch die Aktion 20.000 bis zu 300 neue Beschäftigten-Verhältnisse geschaffen werden, zeigte sich Zewell sehr zuversichtlich.

Eine Frau, die von der Aktion 20.000 profitiert, ist Claudia Konrad-Wucherer. Sie ist im Pflegeheim der Diakonie in Maria Gail als eine von zwei Trainerinnen für Alltags- und Freizeitkompetenzen der rund 80 BewohnerInnen tätig. Sie zeigte sich dankbar für diese Chance, die sie durch die Aktion 20.000 neu bekommen habe. Sie nehme diese als Trittbrett und Ansporn, um sich bestmöglich einzubringen und selbst beruflich aktiv zu bleiben.

Diakonie-Rektor Hubert Stotter stellte das Pflegeheim näher vor. Im Anschluss an die Pressekonferenz und nach Gesprächen mit den BewohnerInnen und Pflegeheim-MitarbeiterInnen machte der Bundesminister – zusammen mit Landeshauptmann Kaiser,LHStv.in Schaunig und NRAbg. Philip Kucher - einen Besuch im Rathaus Villach bei Bürgermeister Günther Albel, auch hier wurden neue Mitarbeiter - bislang sind es sechs - der Beschäftigungsinitiative Aktion 20.000 vorgestellt. Danach stand noch ein Besuch im Landeskrankenhaus Villach auf dem Programm.

Österreichweit wird die Aktion 20.000 seit 1.1.2018 umgesetzt. Neue Jobs können mindestens bis zum 30. 6. 2019 gefördert werden.


Quelle: Land Kärnten



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