KUZ Mattersburg: Neustart ab Ende April 2017

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Ing. Anton Grosinger, BELIG - Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH, Dr. Wolfgang Kuzmits, GF Kulturbetriebe Burgenland, Kulturlandesrat Helmut Bieler, Landtagspräsident Christian Illedits, LAbg. Ingrid Salamon, Bürgermeisterin von Mattersburg, DI Michael Ogertschnig, Holodeck Architects, DI Dr. Klaus-Jürgen Bauer, Vorsitzender der Kommission, und Christian Spatzek, Theaterintendant, Schauspieler, Regisseur Bildquelle: Bgld. Landesmedienservice
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04 Apr 16:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kulturlandesrat Helmut Bieler: „Wir werden das „Kulturzentrum nicht nur sanieren, sondern neu entstehen lassen

Die Pläne sind gearbeitet, die Modelle fertig, die jüngsten Auflagen berücksichtigt - das Kulturzentrum Mattersburg wird neu gebaut! Das teilte Kulturlandesrat Helmut Bieler in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landtagspräsident Christian Illedits, LAbg. Ingrid Salamon, Bgm.in der Stadtgemeinde Mattersburg, DI Dr. Klaus-Jürgen Bauer, Vorsitzender der Kommission, DI Michael Ogertschnig, Holodeck Architects, sowie Theaterintendant, Schauspieler und Regisseur Christian Spatzek gegenüber Medienvertretern mit. Als Eigentümerin der Liegenschaft beginnt die BELIG - Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH, Ende April mit den bauvorbereiteten Maßnahmen. Der Start für den Bau ist für Mai 2017, die Fertigstellung für 2019 geplant. In das Kulturzentrum Mattersburg Neu investiert das Land 9,3 Millionen Euro. Davon werden rund 1 Million Euro benötigt, um die Bescheid-Auflagen des Bundesdenkmalamtes zu erfüllen.

„Die Einbindung der Menschen, die ein wirkliches Interesse an der regionalen Kultur haben, war uns von Anfang an besonders wichtig. Wir wollten aber auch, dass der Geist des Bestehenden bewahrt wird und die Idee des Neuen ihren Platz finden. Wir werden deshalb auch Räume für Erinnerungen schaffen, aber man muss den Fortschritt zulassen, denn Kunst und Kultur ist für alle da. Alle Burgenländerinnen und Burgenländer haben deshalb den Anspruch auf Kunst und Kultur in ihrem eigenen Lebensraum. Kunst und Kultur für alle braucht aber auch einen öffentlichen Raum, der frei zugänglich sein soll. Barrierefreiheit hat hier viele Bedeutungen, da alle Kulturformen willkommen sind. Keine soll ausgeschlossen werden, weil es die zur Verfügung stehenden Räume nicht zulassen. Dafür ist eine moderne Raumaufteilung und Raumgestaltung notwendig. Das Ergebnis ist herzeigbar, denn nur mit diesem neu gestalteten Kulturzentrum sind in Mattersburg moderne Theateraufführungen genauso möglich, wie Lesungen, Kabaretts, Konzerte junger Bands, Schulbälle, Firmenevents und auch eine zeitgemäße Gastronomie“, so Bieler.

Bis zu seiner Schließung im Jahr 2014 zählte das Kulturzentrum Mattersburg 38 Betriebsjahre und im Jahresschnitt 46.000 BesucherInnen. Angesichts des historischen, politischen aber auch infrastrukturellen Wertes des Kulturzentrums wurde der Meinungsfindungsprozess zur Umgestaltung des Kulturzentrums Mattersburg in Form eines breiten Ideenwettbewerbes angelegt. DI Dr. Klaus-Jürgen Bauer, Vorsitzender der Kommission, stellte die einstimmige Entscheidung der Wettbewerbsjury für das Siegerprojekt von „Holodeck Architects“ in den Vordergrund: „Architektur verdient keine Käseglocke, denn selbst in der Hofburg in Wien werden permanent Überlegungen für Verbesserungsmaßnahmen, wie beispielsweise für Barrierefreiheit, angestellt und auch dementsprechend umgesetzt. In diesem formal und inhaltlich sorgfältigen 2-stufigen Verfahren, das allen Untersuchungen standhält, haben sich Experten, die allesamt Erfahrung mit Kulturbauten haben, für das bestmögliche Projekt entschieden. Das KUZ Mattersburg hat zwar für die Sozialgeschichte des Landes einen hohen Stellenwert, in der architektonischen Literatur allerdings nur eine geringe Relevanz. Mit dem nunmehrigen Projekt ist es gelungen, die Vorzüge dieser Einrichtung noch mehr in ihrer Bedeutung zu betonen, aber auch die massiven strukturellen Nachteile im Interesse der BesucherInnen erfolgreich auszugleichen.“

In das Kulturzentrum Mattersburg Neu investiert das Land 9,3 Millionen Euro. Rund 1 Million Euro werden davon benötigt, um die Bescheid-Auflagen des Bundesdenkmalamtes zu erfüllen. Dazu Landtagspräsident Christian Illedits: „Das sind Investitionen in Kunst und Kultur, aber auch in die regionale Wirtschaft. Damit steht das KUZ Mattersburg sinnbildlich für den Aufholprozess und Zukunftsoptimismus des jungen Bundeslandes! Wir müssen den Bestand und Geist dieses Hauses wahren und gleichzeitig in die Zukunft blicken. Die Bedeutung des KUZ Mattersburg geht über jene eines Kulturstandortes hinaus. Als das authentisch erhaltene, erste Kulturzentrum Österreichs ist es nicht nur ein architekturgeschichtliches Relikt des Brutalismus, sondern auch ein Zeugnis österreichischer Kulturpolitik. Erstmals wurde mit dem KUZ Mattersburg ein Kulturprogramm in Form eines Baus verwirklicht. Darüber hinaus ist das Kulturzentrum Neu ein Arbeitsplatz und ein Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region. Die wirtschaftliche und menschliche Vernunft sprechen eindeutig für das Projekt.“

Nach der Generalplaner-Ausschreibung, der einstimmigen Entscheidung der Wettbewerbsjury für das Siegerprojekt von „Holodeck Architects“ sowie der Berücksichtigung der Adaptierungsvorstellungen des Bundesdenkmalamtes ist nunmehr der Baubeginn für Mai 2017 und die Fertigstellung für 2019 geplant. „Das Kulturzentrum Mattersburg ist so etwas wie ein Symbol für die Stadt. Es war das erste Kulturzentrum im Burgenland und hat daher für uns eine besondere Bedeutung. Diese Entscheidung für ein Kulturzentrum NEU in Mattersburg ist daher ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Stadtgemeinde, aber auch der gesamten Region“, betonte Bürgermeisterin LAbg. Ingrid Salamon.

Das Kulturzentrum Mattersburg wurde im Mai 1976 eröffnet. Es ist somit mehr als vierzig Jahre alt und in die Jahre gekommen. Die Behörden erlauben keinen Fortbetrieb ohne Sanierung. Aber das Gebäude ist nicht nur von der Substanz her alt, auch das Konzept ist deutlich in die Jahre gekommen. So folge das KUZ-ALT beispielsweise einer vollkommen falschen Gebäudeerschließung, wie DI Michael Ogertschnig, Holodeck Architects, betonte: „Nach einem EU-weiten Bewerbungsverfahren ist es uns mit diesem klar optimierten Siegerprojekt gelungen, ein neues Raumprogramm zu schaffen, das KUZ freizustellen, die Westseite in ihrer Sichtweise zu stärken, ein vielfältiges Veranstaltungszentrum zu etablieren und die bestmögliche Qualität des Begegnens Realität werden zu lassen“. Theaterintendant, Schauspieler und Regisseur Christian Spatzek zeigte sich bereits heute darüber erfreut, im Kulturzentrum Mattersburg NEU ab 2020 Aufführungen in eine völlig neue akustische Atmosphäre selbst miterleben und Live-Erlebnisse der besonderen Art, ohne Micro Boards, mitgestalten zu dürfen.




Quelle: Land Burgenland



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