KFV-Befragung: Hohes Konfliktpotenzial zwischen Rennradfahrern & Autolenkern

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Profis beim Training für die UCI Straßenrad-WM 2018
Foto: Expa / Innsbruck-Tirol Rad WM 2018 GmbH
23 Sep 06:21 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Eine aktuelle Befragung des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) zeigt, dass es zwischen Rennradfahrern und Autolenkern viele Konfliktpunkte und Missverständnisse gibt. Gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung eines ausreichenden Sicherheitsabstandes von mindestens 150cm können das Risiko schwerer Unfälle reduzieren.

Wien, 21. September 2018. Ab dem 22. September steht Österreich mit der UCI Straßenrad-WM 2018 Innsbruck-Tirol eine Woche lang ganz im Zeichen des Radsports. Das KFV hat diese zum Anlass genommen, um mehr als 1.000 österreichische Autolenker und Rennradfahrer zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen rund um das Miteinander im Straßenverkehr zu befragen. Zwei Drittel der Rennradfahrer und rund die Hälfte der Autofahrer gaben dabei an, bereits negative Erfahrungen mit dem jeweils anderen Verkehrsteilnehmer gemacht zu haben. Als größtes Konfliktpotenzial wird sowohl von Autolenkern als auch von Rennradfahrern das Nebeneinanderfahren der Rennradfahrer und die Nutzung der Fahrbahn trotz vorhandener Radfahranlage gesehen. „6 von 10 Autolenkern wissen nicht, dass Rennradfahrern das Nebeneinanderfahren auf dem äußersten rechten Fahrstreifen erlaubt ist. Auch, dass Rennradfahrer trotz vorhandener Radfahranlage die Fahrbahn benützen dürfen, ist vielen Autofahrern nicht bewusst. Aber auch Rennradfahrer wissen nicht immer, was erlaubt ist und was nicht“, erläutert Dr. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Recht & Normen im KFV. „Mangelndes Wissen über die gesetzlichen Bestimmungen erhöht naturgemäß auch das Konfliktpotenzial. Es herrscht hier auf beiden Seiten noch großer Aufklärungsbedarf, zudem ist beiderseits mehr Verständnis und Rücksichtnahme gefragt.“

Jeder 7. Autolenker hält Seitenabstand von bis zu 50cm für ausreichend
73 Prozent der Rennradfahrer gaben in der Befragung an, dass sie Überholmanöver der Autofahrer mit zu wenig Sicherheitsabstand stören. Und tatsächlich sind Überholmanöver mit mangelndem Sicherheitsabstand wohl keine Seltenheit: 86 Prozent der befragten Autolenker sind der Meinung, dass ein Sicherheitsabstand von weniger als 150cm ausreicht. Jeder 7. Lenker hält einen bereits lebensgefährlichen Abstand von bis zu 50cm für ausreichend. Und auch Messungen des KFV haben gezeigt, dass nur jeder 5. Autofahrer einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhält. Das KFV appelliert daher an alle Autolenker, beim Überholen von (Renn-)Radfahrern einen seitlichen Sicherheitsabstand von mindestens 150cm einzuhalten. Von Seiten der Rennradfahrer kann das Konfliktpotenzial verringert werden, indem an stark frequentierten Streckenabschnitten auf das Nebeneinander fahren verzichtet bzw. freiwillig der Radweg benutzt wird.


Quelle: KFV



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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