Junge Asylwerber bauen an ihrer Zukunft

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18 Mai 08:52 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Sieben junge Burschen aus Afghanistan und dem Irak zeigten bei einem Bau-Check viel Potenzial — Karriere als Baufacharbeiter möglich

Auf Initiative von „Gemeinsam in Gallneukirchen“, einem Verein zur Integration von Flüchtlingen im Ort und in den umliegenden Gemeinden, lud die BAUAkademie OÖ sieben junge Asylbewerber zu einem außerordentlichen Bau-Check ein. Die jungen Männer bringen zum Teil mehrjährige Bauerfahrung aus ihrer Heimat mit. Gemeinsam haben sie den großen Wunsch nach einer Zukunft am Bau. Dass sie ihr Ziel, einen Job am Bau zu bekommen, mit Konsequenz verfolgen, zeigt, dass sie innerhalb kurzer Zeit Deutsch lernten und es einige sogar auf Level B1 schafften. Organisiert hatte das „Mini-Casting“ der ehrenamtlich im Verein „GiG“ tätige Peter Oberbichler zusammen mit Eva-Maria Rauch, der Lehrlingsexpertin der Landesinnung Bau Oberösterreich. Den Test selbst führte Ausbildungsleiter Baumeister Roland Mittendorfer von der BAUAkademie OÖ durch.

Im Theorieteil waren Aufgaben in Deutsch, Mathematik, Allgemeinwissen und Logik zu lösen. Obwohl ein derartiger Test für einige absolut neu war, gab es erstaunlich gute Ergebnisse. Schließlich sind die Kandidaten erst relativ kurze Zeit in Österreich und sprachlich auf dem Level der Stufen A2 bzw. B1. Auch das Bildungsniveau der Asylsuchenden ist aufgrund mangelnder Schulbildung im Ursprungsland und verlorener Jahre auf der Flucht sehr unterschiedlich. Peter Oberbichler: „Mathematikkenntnisse, wie z.B. eine einfache Flächenberechnung, waren bei den Leuten kaum vorhanden und so haben wir sie in einem Crash-Kurs vorbereitet. Ihr Potenzial lässt sich daran ersehen, dass es drei auf ein gutes Ergebnis gebracht haben, mit etwas mehr Zeit hätten sicher zwei weitere die Aufgaben geschafft.“ Aber auch die, die schriftlich noch nicht punkten konnten, bewiesen handwerkliches Geschick beim praktischen Mauern.

Einige Vertreter von oö. Lehrbetrieben aus Gewerbe und Industrie nutzten die Gelegenheit, als Beobachter die Akteure zu sichten und die Burschen bei einem gemeinsamen Mittagessen im Lachstatthof kennenzulernen. Beim Test ging es nicht ums „Gewinnen“ oder eine Auswahl der Besten, denn dazu waren die Voraussetzungen der jungen Erwachsenen zu unterschiedlich und die Beobachter werteten die Ergebnisse entsprechend. Es ging darum, zu sehen, wer das nötige Geschick und die nötige Begeisterung mitbringt, um sich für eine Lehrstelle zu qualifizieren. Drei Bewerber hat ein Bauunternehmen im Anschluss zu einem dreitägigen Schnuppern eingeladen. „Die Bauwirtschaft braucht Facharbeiter und ich bin sicher, dass die Asylwerber mit einer entsprechenden Ausbildung Potenzial und Zukunft als Facharbeiter am Bau haben“, zeigt sich der oö. Baulandesinnungsmeister Norbert Hartl angetan.


Quelle: WKOÖ



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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