Jeder zweite Oberösterreicher meint besser zu fahren als die anderen

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Foto: Auto Symbolbild
02 Jul 17:51 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Hallo Leben“: Neue ASFINAG Initiative für mehr Sicherheit auf Österreichs Straßen

„Hallo Leben“ ist der positive und eindringliche Slogan, Appell und Inhalt der neuen mehrjährigen Initiative der ASFINAG für ein sicheres Miteinander auf Österreichs Straßen. Die größten Probleme im oberösterreichischen Autobahn-Netz: Übermüdung, zu hohes Tempo und zu wenig Abstand. Unangefochten an erster Stelle: Ablenkung. „Nebentätigkeiten“ hinterm Steuer oder auch nur geringe Tempoüberschreitungen werden in ihrem Risikopotential massiv unterschätzt. Dazu kommt enorme Selbstüberschätzung. Genau diesen Risikomomenten steuert die ASFINAG mit „Hallo Leben“ gezielt entgegen.

„Verkehrssicherheit klappt nur, wenn alle die wichtigsten Regeln beachten. Unsere Umfrage zeigt, dass sich viele nicht daran halten und das Risiko unterschätzen. Das sind aber nicht nur notorische Verkehrssünder, sondern auch viele ganz normale und grundsätzlich vernünftige Lenkerinnen und Lenker. Wir alle haben die Verantwortung für Null Risiko selbst in der Hand. Mit unserer Sicherheits-Initiative „Hallo Leben“ wollen wir genau das ins Bewusstsein bringen“, so die ASFINAG Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl.


Umfrage zeigt: Risikoverhalten in Oberösterreich weit verbreitet

Das IFES-Institut (Institut für empirische Sozialforschung) hat im Auftrag der ASFINAG im April 1000 Lenkerinnen und Lenker, die regelmäßig Autobahnen und Schnellstraßen nutzen, befragt, wie sie hinterm Steuer „ticken“. Die Ergebnisse für Oberösterreich: Persönliche Betroffenheit und vorgebliches Sicherheitsbewusstsein haben keinen positiven Einfluss auf das eigene Verhalten. So sind bei 49 Prozent der Befragten bereits Menschen aus dem engen Freundes- oder Bekanntenkreis bei einem Unfall getötet worden oder leiden an den Folgen. Ablenkung ist als Unfallursache Nr. 1 durchaus bekannt und 65 Prozent sagen, dass die Verantwortung für ihr sicheres Ankommen großteils bei ihnen selbst liegt. Gleichzeitig geben viele offen zu, dass sie riskante Verhaltensweisen an den Tag legen.

  • 85 Prozent der Befragten stufen ihren Fahrstil als „großteils sicherheitsbewusst“ ein. Fast jeder zweite (43 Prozent) meint, besser zu fahren „als die meisten anderen“

  • Mehr als die Hälfte (56 Prozent) fahren schneller, wenn sie zu spät dran sind oder dringend zu einem Termin müssen! Sehr wenig Verkehr verleitet ebenfalls zum Gasgeben.

  • Bei Tempo 130 hält jede/r zehnte Befragte einen Abstand von maximal zwei Fahrzeuglängen. Die Hälfte (51 Prozent) schätzen, dass drei bis sechs Fahrzeuge Platz hätten. Neun oder mehr Fahrzeuglängen Abstand halten nur 15 Prozent der Befragten. RICHTIG: Mindestens 70 Meter, also etwa 14 Fahrzeuglängen. Das entspricht zwei Sekunden Mindestabstand.

  • Bei längeren Autofahrten (mehr als zwei Stunden) fährt jede/r zweite Befragte gerne durch, um schneller am Ziel zu sein. Pausen werden möglichst kurz gehalten oder nur gemacht, wenn es nicht anders geht. Die Faustregel: Alle zwei Stunden Pause machen, damit man fit und konzentriert bleibt.

  • Jede/r dritte Befragte macht es zumindest ab und zu: Rechts überholen oder ein anderes Auto anblinken oder hupen, damit er oder sie überholen kann.

  • Ablenkung: Das Bedienen des Handys ohne Freisprecheinrichtung kommt bei jeder/m Fünften oft oder zumindest gelegentlich vor, besonders wenn es die Nachricht oder der Anruf eines Familienmitglieds ist. In Summe schließen ganze 45 Prozent der Befragten das Hantieren mit dem Smartphone während der Fahrt für sich nicht aus.

  • Jeder Dritte nimmt es mit dem Anschnallen am Rücksitz nicht genau.

Autofahren ist auch bei größter Routine immer Risikoverhalten und keine Nebentätigkeit.

Die Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer erklärt: „Das Lenken läuft als typisches Alltagsverhalten leider häufig unbewusst ab. Viele sind zu wenig aufmerksam und schätzen Gefahren oft falsch ein. Das gilt keineswegs nur für Führerschein-Neulinge, sondern betrifft auch erfahrene Lenkerinnen und Lenker. Fehleinschätzungen kommen zudem nicht nur in schwierigen Situationen vor, sondern genauso bei einfachen Herausforderungen auf bestens bekannten Routinestrecken.“ Autofahren ist aber selbst bei größter Routine immer Risikoverhalten und keine Nebentätigkeit, genau da wird die Kampagne sensibilisieren.


Quelle: ASFINAG



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