JKärnten: Volksgruppenkongress – Podiumsdiskussion zu Plurikulturalität

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17 Nov 20:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

LH Kaiser ging auf Flüchtlingsthematik und Integration ein, sprach auch Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der Kärntner Volkabstimmung an

Auf großes Interesse stieß gestern, Donnerstag, die Podiumsdiskussion unter dem Titel „Plurikulturalität. Konfrontation - Emotion – Kommunikation“. Sie fand im Vorfeld des heute von Landeshauptmann Peter Kaiser eröffneten Volksgruppenkongresses im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung statt. Unter der Leitung von ORF-Korrespondent Peter Fritz diskutierten neben Kaiser auch Politikwissenschaftlerin Kathrin Stainer-Hämmerle von der Fachhochschule Kärnten, Kommunikationsunternehmer Josef Mantl, Bischofsvikar Josef Marketz (Caritas) und Medienunternehmer Horst Pirker (Verlagsgruppe News).


Laut Kaiser sei Österreich eines der beliebtesten Länder der Welt wo die Menschen gerne Leben würden, trotzdem sei es geschafft worden, Unmut zu schaffen. „Beim großen Flüchtlingstransit hat man als erste Reaktion versucht, humanitär zu helfen, ohne darüber nachzudenken, ob die Welle für uns verträglich sein kann. Die EU hat es nicht geschafft, gemeinsam zu handeln“, so Kaiser zu den neuen Minderheiten in Europa. Er verwies auch darauf, dass die Bevölkerungsanzahl in Kärnten gegen alle Prognosen steige, obwohl es immer weniger deutsch- und slowenischsprachige Einheimische gebe. Grund dafür sei jedoch nicht allein die Flüchtlingswelle, sondern vor allem der Zuzug von Menschen aus der EU. „Bei der Integration gibt es genaue Rechten und Pflichten, die eingehalten werden müssen“, sprach Kaiser über gelingende Integration.

Im Hinblick auf die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der Volkabstimmung wies Kaiser auf die vergangenen Jahre hin, bei denen drei Viertel der Feierlichkeiten von jungen Menschen gestaltet worden seien. Auch beim Jubiläum wolle er es so halten, dass die Feierlichkeiten in die Zukunft gerichtet seien, ohne die Vergangenheit zu vergessen.

„Es hat sich in den vergangenen Jahren viel Positives für die slowenische Volkgruppe getan. Nichtsdestotrotz gibt es Themen, bei denen die Emotionen hochgehen“, erklärte Markec. Er meinte weiters, dass die Gesellschaft ohne Zuzug von Menschen ökonomisch und sozial verarmen würde. „Ich bin überzeugt, dass eine Volksabstimmung heute noch viel klarer für Österreich ausgehen würde. Für die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Volkabstimmung wünsche ich mir, dass sich keine Gruppe über die andere stellt“, meinte Markec. Stainer-Hämmerle ging auf das Integrationsleitbild des Landes ein, an dem sie mitgearbeitet habe. „Wir haben in Österreich Werte, nach denen wir leben. Es gibt Werte, da dürfen wir bei der Integration nicht nachgeben. Wichtig ist aber auch die Offenheit der Mehrheitsbevölkerung, da muss man die Angst vor dem Neuen nehmen“, erklärte Stainer-Hämmerle. Für Pirker wäre bei der Integration von Menschen eine wissenschaftliche Herangehensweise wichtig. „Soziologen könnten auswerten, wie viele Migration möglich ist, ohne das bestehende Gefüge durcheinander zu bringen“, so Pirker. Mantl sprach von einer Über-Informationsgesellschaft, die durch perfekt gemachte Fake-News entstanden sei. Er warnte davor, die mittlerweile entstandene Cyberwelt zu unterschätzen.



Quelle: Land Kärnten



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