Innsbrucker Seniorenwohnheime auf neuestem Stand

Slide background
Foto: © IKM/Lercher
Slide background
Foto: © IKM/Lercher
04 Dez 20:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Neubau- und Modernisierungsoffensive in den vergangenen 20 Jahren

Die Stadt Innsbruck kann aktuell auf den Abschluss einer großen Wohnheimoffensive blicken. In Baukosten und Ausstattung flossen in den vergangenen zwei Dekaden rund 145 Millionen Euro. Schlusspunkt des Ausbauprogramms war der Neubau des Hauses A am Rain beim Wohnheim Pradl das im vergangenen Oktober offiziell eröffnet wurde. Insgesamt verfügen die Innsbrucker Soziale Dienste (ISD) in ihren neun Heimen über 1.048 Plätze. Die Vorgaben des Strukturplans Pflege des Landes Tirol im Zusammenhang mit der Errichtung von Heimplätzen bis 2022 sind damit in Innsbruck zur Gänze umgesetzt.

Stimmen zur Wohnheimoffensive

„Die Innsbrucker Zahlen und Entwicklungen der vergangenen 20 Jahre zeigen, dass der bis 2022 gemeinsam mit den 279 Tiroler Gemeinden umzusetzende Pflegeplan des Landes bestens funktioniert. Seit 2013 wurden in Tirol insgesamt 561 Heimplätzen neu errichtet, sowie 13 Kurzzeitpflegeplätze und 89 Tagespflegeplätze neu geschaffen. Hinzu kommt die Generalsanierung von 273 Heimplätzen, zwei Kurzzeitpflegeplätzen und 32 Tagespflegeplätzen“, unterstreicht Landesrat Univ.-Prof. DI Dr. Bernhard Tilg und hebt gleichzeitig die Versorgungsqualität in diesem Bereich hervor.


„Die Stadt Innsbruck nimmt ihre Verantwortung gegenüber der älteren Generation
besonders intensiv wahr. Bereits vor der großen Um- und Ausbauoffensive hatte die Daseinsfürsorge Priorität. Neben der Schaffung von adäquaten Heimplätzen wurde dem Ausbau der ‚Mobilen Dienste‘ in der ablaufenden Legislaturperiode ein
verstärktes Augenmerk geschenkt“, hebt Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer die Leistungen der Stadt Innsbruck hervor und betont: „Heute stehen 1.048 Heimplätze zur Verfügung. Mit ihren acht städtischen Seniorenresidenzen ist die ISD mit Abstand der größte Heimträger Westösterreichs. Insgesamt sorgen sich allein in den Heimen 750 Vollzeitarbeitskräfte der insgesamt 1.200 ISD-MitarbeiterInnen um die Bedürfnisse der älteren Mitbürgerinnen und -bürger. In den Innsbrucker Heimen gelten die höchsten Standards, die Einzelzimmerbelegung ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir freuen uns, dass wir diese große und über 20 Jahre laufende Wohnheimoffensive erfolgreich abschließen und einen Meilenstein in Bezug auf die Seniorenbetreuung setzen können.“

„In Würde altern ist in der Landeshauptstadt keine Floskel. Auch die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Mit der Umsetzung des Hauses A am Rain beim Wohnheim Pradl haben wir die Quote, die der ‚Strukturplan Pflege des Landes Tirol‘ vorsieht, erfüllt. In diesem Zusammenhang darf ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Innsbrucker Wohnheimen abermals für ihr Engagement, ihren empathischen Zugang und die wohnliche Gestaltung der Altersresidenzen danken“, stellt Sozialstadtrat Ernst Pechlaner fest.

„Innsbruck hat viele Qualitäten und ist eine besonders lebenswerte Stadt. Der beste Beweis sind die rund 24.000 Innsbruckerinnen und Innsbrucker, die bereits das 65. Lebensjahr überschritten haben sowie die über 30 Menschen, die 100 Jahre oder älter sind. Damit liegt Innsbruck weit über dem Tiroler und österreichischen Durchschnitt. Dieser gesellschaftlichen Entwicklung muss Rechnung getragen werden, weshalb wir laufend alle Maßnahmen für eine sichere soziale Daseinsfürsorge für ältere Menschen umgesetzt haben und diese immer weiterentwickeln. Im Bereich der Wohnheime haben wir für alle Pflegebedürftigen ein Angebot geschaffen und ein Qualitätsniveau erreicht, dass uns so schnell keiner nachmacht“, führt Stadtrat Franz X. Gruber an, der von 2010 bis 2012 politisch für das Thema „Seniorenwohnheime“ verantwortlich war und sich als ISD-Aufsichtsrat weiter im Thema Pflege engagiert.

„Die ISD können der Bevölkerung höchstmögliche Wohnqualität auf dem neuesten Stand bieten. Als wesentlichen Punkt für die Entwicklung in der Vergangenheit sehe ich die Verschränkung des stationären und des ambulanten Bereichs und die Gründung der Innsbrucker Sozialen Dienste im Jahr 2003. Seit damals können wir im Interesse der Betroffenen noch besser die optimale individuelle Betreuungslösung finden“, führt ISD-Geschäftsführer Dr. Hubert Innerebner aus.

In die gleiche Kerbe schlägt Alt-Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger, der die ISD lange Jahre in seiner früheren Funktion als Sozialreferent begleitete: „Das Innsbrucker Modell ist eine Erfolgsgeschichte und die Tiroler Landeshauptstadt ist damit heute immer noch beispielhaft in Österreich. Anfang der 1980er Jahre wurde der Innsbrucker Sozialfonds gegründet. In der Folge wurde der Sozial- und Gesundheitssprengel entwickelt. Dort wurden Mitte der 1990er Jahre die städtischen Heime eingebracht. Der Ruf nach einer effizienten betriebswirtschaftlichen Struktur mit Kostenwahrheit wurde laut und ist in der heutigen Struktur der ISD perfekt umgesetzt.“

„Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) ist als Bauträger in vielen Bereichen
engagiert. Insgesamt sechs ISD Wohn- und Pflegeheime werden von uns betreut,
damit tragen wir wesentlich zur Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger bei“,
argumentiert IIG-Geschäftsführer Dr. Franz Danler.

Zahlen, Daten, Fakten

In einer Seniorenwohnanlage leben Menschen in völlig eigenständigen Wohneinheiten. Die dort angebotenen Leistungen und Hilfestellungen durch eine Betreuungskraft stellen lediglich ein Angebot dar. Beim Umzug in ein Heim wechselt man in einen umsorgten und behüteten Lebensabend im Rahmen einer Institution. Die Tiroler Landeshauptstadt hat im Rahmen des Innsbrucker Sozialplans und auf Basis von demographischen Daten seit Jahrzehnten dafür vorgesorgt.

Dabei wird zukunftsorientiert sowie mit Rücksicht auf die Bedürfnisse für SeniorInnen gearbeitet. Nicht zuletzt aus diesem Grund befindet sich Innsbrucks Pflegelandschaft aktuell auf einem hochmodernen Stand. Eines der angestrebten Ziele war es, eine harmonische Verteilung des Angebots an Wohnheimen im Stadtgebiet zu garantieren.

1999:
Eröffnung Wohnheim Reichenau mit 102 Plätzen. Errichtung durch TIGEWOSI;
Gebäudeeigentümer Stadt Innsbruck bzw. ab 2003 die neugegründete IIG


1999 bis 2001:
Generalsanierung der Häuser B,C und D im WH Pradl (pro Jahr ein Haus)


2003 bis 2005:
Generalsanierung Wohnheim Hötting Haus B etagenweise unter Betrieb durch
den Gebäudeeigentümer IIG


2003 bis 2005:
Generalsanierung bzw. teilweiser Neubau des Wohnheims Innere Stadt durch
die IIG mit insgesamt 60 Plätzen


2005 bis 2007:
Errichtung Wohnheim Tivoli mit insgesamt 126 Plätzen durch die Stadtbau
GmbH.


2005 bis 2008:
Generalsanierung Wohnheim Saggen mit dem Ausbau des Dachgeschoss in
zwei Etappen durch die IIG. 156 Plätze (vorher 117)


2007 bis 2009:
Errichtung Wohnheim Lohbach durch die Stadtbau GmbH mit 128 Plätzen


2009:
Das Heim am Hofgarten wurde geschlossen. Die letzten 70 BewohnerInnen
wurden ins neu errichtete Wohnheim Lohbach übersiedelt.


2008 bis 2010:
Generalsanierung Haus A und C Wohnheim Hötting durch die IIG. Insgesamt
stehen in Hötting 132 Plätze zur Verfügung.


2013 bis 2015:
Errichtung der Pflegestation der Herberge durch die IIG mit 20 Plätzen


2013 bis 2015:
Errichtung Wohnheim Olympisches Dorf mit 118 Plätzen durch die Stadtbau
GmbH


2015 bis 2017:
Abbruch und Neuerrichtung Haus A am Rain beim Wohnheim Pradl mit 120
Plätzen (vorher 100) durch die IIG

Darüber hinaus sind aktuell 25 InnsbruckerInnen über die ISD im privaten Wohnheim Seniorenresidenz Veldidenapark untergebracht. Weiters bestehen in Innsbruck im öffentlichen Angebot noch das Haus St. Josef mit 142 Plätzen, das Haus St. Raphael mit 128 Plätzen und das Nothburgaheim mit 63 Plätzen.

Hintergrund: Innsbrucker Soziale Dienste

Mit 01. Jänner 2003 wurden im Rahmen der „Innsbrucker Soziale Dienste GmbH“ (ISD) die städtischen Sozialleistungen in einer Gesellschaft zusammengeführt und auf neue professionelle Beine gestellt. In den vergangenen zehn Jahren ist die soziale Versorgungsstruktur der Stadt Innsbruck nicht nur um-, sondern vor allem aufgebaut worden. Was im Jahr 2003 aus dem Zusammenschluss von Innsbrucker Sozialfonds (ISF), Sprengel Innsbruck, dem Verein WOHINN und den Kinderzentren begann, kann zehn Jahre später als soziale Erfolgsgeschichte beschrieben werden. Als letzter großer Schritt gilt die Eingliederung der fünf Jugendzentren des Vereins Jugendhilfe im Jänner 2013. Die Arbeit der ISD orientiert sich im Allgemeinen an den Zielsetzungen maßgeschneiderte Betreuung und/oder Pflege, effiziente Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich und möglichst hohe Qualitätsstandards bei gleichzeitig erschwinglichen Preisen. Auch als Arbeitgeber sind die ISD nicht mehr aus der Tiroler Landeshauptstadt wegzudenken: Mit insgesamt 1.200 MitarbeiterInnen ist sie zu einer fixen Größe in Innsbruck geworden.


Quelle: Stadt Innsbruck



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Vorarlberg

Redaktion Vorarlberg

Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

Weitere Artikel von Redaktion Vorarlberg