HÖHENRAUSCH 2014 Bewegte Räume: von 27. Juni bis 19. Oktober 2014

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22 Apr 16:25 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Der Höhenrausch mit seiner Mischung aus Dachparcours, Raumerlebnis und sinnlich-spielerischen Kunst-Installationen ist in den letzten fu?nf Jahren ein Markenzeichen fu?r das OÖ Kulturquartier geworden.

LINZ. Er richtet sich auf ästhetisch anspruchsvolle Weise an ein breites Publikum und versteht sich als großes Kunstvermittlungsprojekt.
Das OÖ Kulturquartier ist interessiert an räumlichen Experimenten und an Kunstformen, die die traditionelle Trennung zwischen öffentlichem und musealem Raum aufheben und die Menschen fu?r kulturelle und ästhetische Prozesse begeistern.

Diese Freude am Experiment zeigt sich nicht nur in der Weiterentwicklung des Höhenrausch, sondern in der Schaffung einer völlig neuen Raumstruktur.

NEUE RÄUME FÜR DIE KUNST: voestalpine open space
Ab 2014 findet der Höhenrausch mit dem voestalpine open space ein neues Epizentrum, von dem aus ku?nstlerische Bru?ckenschläge sowohl in das OK und das OÖ Kulturquartier als auch zur angrenzenden Dachlandschaft möglich sind.

Die offene Stahlstruktur ist weithin sichtbar, flexibel und begehbar. Sie ist u?ber dem Dach des OK in 25 Meter Höhe montiert und bietet auf 600 m2 Platz fu?r außergewöhnliche kulturelle Projekte und Aktionen. Ein besonderer Erlebnisraum, der sich durch ku?nstlerische Eingriffe immer wieder verändert und am Abend als Sommerkino genutzt wird. Zum Auftakt zeigen wir eine neue Version des Riesen-Billard „ Live“ von HAUS-RUCKER-CO, die besonders gut zum Bewegungs-Schwerpunkt des heurigen Höhenrausch passt.

BEWEGTE RÄUME
Bewegte Räume sind das Thema des heurigen Höhenrausch. „Raum“ wird dabei, gemäß der Vorstellung der modernen Philosophie, nicht als starrer Behälter sondern als vielschichtiges, dynamisches Gefu?ge begriffen. Der Ausstellungs-Parcours fu?hrt vom Erdgeschoss des OK u?ber große raumgreifende Installationen mit Netzen und bewegten Objekten u?ber das Mediendeck in den voestalpine open space und auf das Parkdeck. Dabei wird die Veränderung der Raumwahrnehmung durch Bewegung fu?r die BesucherInnen nicht nur ästhetisch sondern auch körperlich erlebbar.

KINDER UND FAMILIEN
Die spielerische interaktive Komponente macht den heurigen Höhenrausch besonders attraktiv fu?r Familien und bewegungsfreudige Erwachsene. Zusätzlich gibt es wieder eine Reihe spezieller Programme fu?r Kinder und Jugendliche.

Gemeinsam mit einem Team von SportwissenschafterInnen von Gesundes Oberösterreich wird eine Art „Expeditions-Workshop“ entwickelt, der die Freude an der Bewegung mit der Neugierde auf Kunst verbindet.
Ein Ausstellungsguide fu?r Kinder wird ebenso Teil der Bemu?hungen um Familienfreundlichkeit sein wie die pädagogisch betreuten „Spielzonen“ am Dach und die entspannte gastronomische Versorgung mit einem „Kunst-Kiosk“.

ENTSPANNUNG IM HOPFENZELT
Das Parkdeck 14 als ungewöhnlicher urbaner öffentlicher Raum wird mit einem Hopfenzelt in eine gru?ne Ruhezone umgewidmet. Auf 300 m² wachsen 150 Reben zu einem sieben Meter hohen Zelt zusammen und bieten einen schattigen Naturraum in luftiger Höhe.

KÜNSTLERISCHE PROJEKTE
Höhepunkt auf dem Parkdeck sind die zwei Schaukeln der amerikanischen Ku?nstlergruppe Dash 7, die durch eine elektronisch gesteuerte Wasserwand schwingen. Vom Querbalken der fu?nf Meter hohen, nebeneinander hängenden Schaukeln rieselt ein feiner Wasserfall. Dieser stoppt immer dann, wenn sich die Schaukelnden darunter befinden. Die Schaukeln sind wie eine Bu?hne von weiteren (Wasser)Vorhängen eingefasst und werden als ‚Schaukeltheater‘ fu?r die Kinotribu?ne inszeniert, wenn die schwingenden Menschen in der Dämmerung Schatten auf die „Wasserleinwand“ werfen. Das Konzept haben die Ku?nstler eigens fu?r den Höhenrausch entwickelt.

Die Kroatisch-Österreichische Designergruppe Numen/For Use lässt uns den Raum körperlich und sinnlich erfahren. Gleich u?ber mehrere Stockwerke hinweg zieht sich ihr Eingriff. Sie erschließen den ehemaligen Hinterhof der Schulgebäudes, die sogenannte „Schlucht“, mit einer feinmaschigen Netzstruktur, die sie zuletzt auf der Yokohama Triennale in Japan realisiert haben. BesucherInnen können durch Tunnel, Waben und Gänge hinauf in den dritten Stock klettern und haben so die Chance, den Raum und sich selbst in einmaligen Perspektiven wahrzunehmen.
Auf dem Weg nach oben begegnet den BesucherInnen eine scheinbar atmende Wand. Der deutsche Ku?nstler Nils Völker schafft aus einem alltäglichen, wertlosen Gebrauchsgegenstand, nämlich dem „Plastiksackerl“, eine organisch wirkende ästhetisch eindrucksvolle Installation. Die Plastiksäcke die an einer komplexen Wandkonstruktion befestigt sind, fu?llen und leeren sich rhythmisch mit Luft, erinnern so an einen Brustkorb, der sich hebt und wieder senkt. Der Raum verändert sich mit jedem Atemzug und bleibt in Bewegung.

Mit spielerischen Raumstudien nähert sich das englische Ku?nstlerduo John Wood & Paul Harrison dem Thema Raum. In ihren pointierten Videoinstallationen zeigen sie scheinbar einfache Versuchsanordnungen, in denen sie selbst beinahe zu Gegenständen werden. Sie arbeiten mit Kulissen, Täuschungen, Raumillusionen und lassen uns an ihren körperlichen Erfahrungen teilhaben. Die trockene Darstellung der simplen Vorgänge, wie fallen, kippen, hängen etc. fu?hrt unvermeidlich zum Schmunzeln.

Die in Singapur geborene Ku?nstlerin Suzann Victor schafft mit ihrer Arbeit Contours of a Rich Manoeuvre einen anmutigen Eingriff im großen Saal des OK. Wie scheinbar endlos schwingende Pendel bewegen sich zwölf rote, von der Decke hängende, Kristallluster und verändern den gesamten Raum mit ihrer poetischen Präsenz. Die kinetische Installation zeichnet in unterschiedlichen Intervallen eine dramatische Kalligraphie in die Luft und hinterlässt eine temporäre Lichtspur.

HAUS-RUCKER-CO zeigen Ihr Riesenbillard „Live“. Die 1970 urspru?nglich fu?r das 20er Haus entwickelte begehbare weiße Matratze mit Billardkugeln wurde fu?r das Innere des voestalpine open space mit einer Größe von 12x9x1m adaptiert. In der offenen Stahlstruktur u?ber dem Dach generiert sie ein besonderes, ständig wechselndes Raumerlebnis, weil sie benutzbar und aus verschiedenen Höhen einsehbar ist. Die BesucherInnen sind auf dieser öffentlichen Bu?hne Beobachter und Akteur zugleich.

BEWEGTES KUNST-KABINETT
Im Rahmen der Ausstellung Höhenrausch entsteht auch ein Kunst-Kabinett, in dem es um unsere Verortung im Raum geht: Die oberösterreichischen Ku?nstlerInnen Herbert Egger und Christine Bauer, lassen ein raumgreifendes Haus aus einem Bild wachsen, während bei Hubert Lobnig ein Haus von seiner Geschichte erzählt und Bernd Oppl sein Haus durch einen Filmtrick u?ber den Wolken schwebt lässt.
Weitere Kabinettarbeiten von: Ruth Anderwald und Leonhard Grond, Charles und Ray Eames, Chooc Ly Tan, Aleksandra Mir

Eröffnung: 26.6.2014, 18.00 Uhr
Dauer : 27. 6. – 19.10.2014,
Öffnungszeiten: täglich 10.00 – 21.00 Uhr

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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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