Großraming: Mit Hilfe der Lebenshilfe Produktionszweig nach Österreich verlagert

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Ein Mitarbeiter kann durch eine eigens angefertigte Konstruktion selbständig Säckchen mit Granulat befüllen.
Foto: Lebenshilfe Oberösterreich
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Eine Mitarbeiterin kann durch eine eigens angefertigte Konstruktion selbständig Säckchen mit Granulat befüllen.
Foto: Lebenshilfe Oberösterreich
21 Jän 04:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Insgesamt 13 Klienten der Lebenshilfe Oberösterreich arbeiten in der Sensenwerk Sonnleithner GmbH. Durch ihren Arbeitseinsatz konnte die Produktion von Gewichtssackerl für Fahnenmasten an den Unternehmensstandort in Laussa zurückgeholt werden.

Bis vor kurzem wurden die Sackerl, welche die Firma Sonnleithner zum Beschweren der Fahnen am Fahnenmast benötigt, aus China zugekauft. Durch die Kooperation mit der Lebenshilfe OÖ kann diese Fertigung nun am Unternehmensstandort in Laussa erfolgen. Seit dem Frühsommer werden nun die Sackerl für den Eigenbedarf produziert - ein Weiterverkauf an andere Firmen in Österreich ist angedacht. Die Firma Sonnleithner ist glücklich darüber, die Produktion nun selbst steuern zu können: „Mit den Produkten aus China gab es immer wieder Qualitätsprobleme“, so Hermann Fösl, Ansprechpartner der Lebenshilfe OÖ bei der Firma Sonnleithner.

Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung aus den Lebenshilfe-Werkstätten Großraming und Weyer arbeiten in Form der Integrativen Beschäftigung in der Firma Sonnleithner. Kurt Braun, Hermine Riegler und Verena Schober, die montags in der Firma Sonnleithner arbeiten, fertigen gemeinsam die Gewichtssackerl für Fahnenmasten. Jeder der drei Klienten führt dabei einen Arbeitsschritt durch: Hermine Riegler befüllt Säckchen mit einem Granulat, Verena Schober verschweißt die Säckchen in einer zusätzlichen Plastik-Schutzschicht und Kurt Braun näht diese in eine Hülle ein.

Investitionen, die sich lohnen

Die Arbeitsschritte können von den Klienten der Lebenshilfe OÖ großteils selbständig durchgeführt werden. „Nur wenn etwas unklar ist, fragen wir nach“, so Verena Schober, Klientin der Werkstätte Weyer. Johann Laussermayer, Ansprechpartner in der Fertigung, steht dann mit Rat und Tat zur Seite. „Die Arbeit mit den Leuten der Lebenshilfe macht Spaß und stellt kaum einen Zusatzaufwand dar. Nur wenn zum Beispiel der Faden bei der Nähmaschine ausgeht, springe ich ein“, so Laussermayer.

Bis dieser Arbeitsablauf so fließend von statten gehen konnte, waren Erfindergeist und Investition notwendig. So wurde eine Nähmaschine angeschafft, welche die robuste Hülle der Sackerl bearbeiten kann, und diverse selbst erfundene und gefertigte Konstruktionen unterstützen die Klienten der Lebenshilfe OÖ bei der selbständigen Arbeit: Ein Gerüst mit fixem Trichter erleichtert zum Beispiel das Befüllen der Sackerl und ein Schöpfer wurde angefertigt, der genau die richtige Menge an Granulat umfasst. „Die einzelnen Arbeitsschritte wurden auf die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter angepasst“, blickt Hermann Fösl auf die Einarbeitungs- und Einschulungsphase zurück.

Freude im Arbeitsalltag

Das Unternehmen schätzt nicht nur die zuverlässige Arbeit der Klienten der Lebenshilfe OÖ, sondern auch die große Freude, die sie beim Durchführen ihrer Aufgaben haben. „Voller Vorfreude stand Kurt Braun anfangs bereits um vier Uhr morgens angezogen in der Küche und wartete dort ungeduldig auf den neuen Arbeitstag“, weiß Laussermayer von Erzählungen. „Diese Freude spürt man im Arbeitsalltag und sie überträgt sich auf die Kollegen“, berichtet er schmunzelnd.

Für die Klienten der Lebenshilfe OÖ sind die Wertschätzung für ihre erbrachte Leistung und der soziale Kontakt mit den Mitarbeitern des Unternehmens besonders wertvoll. „Gerade die Mitarbeiter, die anfangs scheu im Umgang mit den Leuten aus der Lebenshilfe waren, haben nun den meisten Kontakt mit ihnen“, freut sich Fösl über die gelungene Integration.

Über die Sensenwerk Sonnleithner Gesellschaft m.b.H.:

Die Sensenwerk Sonnleithner Gesellschaft m.b.H. ist einer der führenden Entwickler und Hersteller von Produkten für den Außenbereich von Unternehmen und für öffentliche Räume von Städten und Gemeinden. Mit Fahnenmasten, Pollern, Schranken und Absperrbügel, Stadtmobiliar und der in 2016 neu hinzugekommenen Produktgruppe Mikro-Windkraftanlagen setzen sie Maßstäbe. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 23 Mitarbeiter, bekennt sich nicht zuletzt durch die Kooperation mit der Lebenshilfe OÖ zur Region und ist sich der Bedeutung für eine nachhaltige, regionale Entwicklung bewusst.

Integrative Beschäftigung in der Lebenshilfe OÖ

In Form der Integrativen Beschäftigung werden Klienten der Lebenshilfe außerhalb von Lebenshilfe-Einrichtungen tätig, zum Beispiel in Wirtschaftsbetrieben, Vereinen, öffentlichen

Einrichtungen oder auch für Privatpersonen. Dieses Angebot konnte seit 2013 verzehnfacht werden, da die Vorteile für Unternehmen, Mitarbeiter und Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zunehmend erkannt und genutzt werden. Mehr als 200 Klienten der Lebenshilfe OÖ arbeiten derzeit bei über 50 Kooperationspartnern. Neue Partner sind stets willkommen. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an


Quelle: Lebenshilfe Oberösterreich



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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