Grenzen & ihre Überwindung

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30 Okt 21:52 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Eine Diskussionsveranstaltung anlässlich des Gedenkjahres 2014 Mo, 3.11.2014, 20.00 Uhr, Ursulinensaal

Linz. Mit einer Reihe von Projekten und Ausstellungen macht das Land Oberösterreich auf das Gedenkjahr 2014 aufmerksam.
Das OÖ Kulturquartier beteiligt sich mit einer hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion an der Veranstaltungsserie und setzt sich dabei mit der Ambivalenz des Themas „Grenzen“ auseinander.
 
Gemeinsam mit dem OÖ Presseclub und der Direktion Kultur sind Wissenschaftlerinnen, Philosophen und Journalisten unter der kompetenten Leitung von Peter Humer eingeladen, sich mit dem Wesen von Grenzen auseinander zu setzen und das Thema differenziert zu diskutieren. Sie alle kommen aus unterschiedlichen Wissensgebieten, um der Vielschichtigkeit des Begriffes gerecht zu werden.
 
Ob als Limes, als Grenzwall, als Graben, als Zaun, als Demarkationslinie, als Eiserner Vorhang, als Mauer, als Panzersperre, als Schlagbaum oder meterhoher Stacheldraht in Melilla in Nordafrika: Sie verschwinden, kehren in anderer Gestalt wieder und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte.

Einerseits feiern wir heuer den Abbau der realen Grenzen hin zum ehemaligen Ostblock. Andererseits wissen wir aber, dass Grenzen zäh sind und ein langes Leben haben. Es dauert, bis wir die Grenzen auch in unseren Köpfen überwunden haben. Grenzen sind nach ihrem Fall wie eine Wunde, die sehr langsam vernarbt und lange spürbar bleibt.

Die Frage der „Grenze“, die nicht verschwindet, stellt sich aber nicht nur im territorialen Sinn. Grenzen bestimmen auch unser persönliches Leben. Wir akzeptieren bestimmte Grenzen und halten uns daran. Gleichzeitig haben wir gelernt, dass es ohne Grenzüberschreitung keinen Fortschritt, keine Veränderung geben kann. Grenzen in ihrer ganzen Ambivalenz bestimmen also nicht nur unsere politische Landschaft, sondern auch das Verhältnis zwischen den Menschen. Grenzen sind „mehrdeutig“, sagt der Kulturphilosoph Thomas Macho, einer der Diskutanten am Podium. „Sie definieren eine Identität, verleihen eine Gestalt, versprechen Sicherheit und Schutz; zugleich legen sie fest, halten auf, behindern Entwicklungen und Bewegungen.“

Mit: Ernst Gelegs, ORF-Korrespondent in Ungarn und Leiter des Osteuropa Büros des ORF in Budapest Manuela Macedonia, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Johannes ­Kepler Universität Linz in der Abteilung Neuroinformationssysteme Thomas Macho, Kulturwissenschaftler und Philosoph, Professor für ­Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin Elisabeth Schweeger, Literaturwissenschaftlerin, Kulturmanagerin und ­Intendantin, Rektorin der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Würtemberg

Diskussionsleitung: Peter Huemer, Journalist und Historiker

Der Eintritt ist frei.
Anmeldung erbeten: [email protected]

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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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