Graz - Smart City: Herzstück mit vielen Höhepunkten

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Graz

12 Nov 18:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das Herz der Smart City beginnt zu schlagen: Im Baufeld Mitte steht ein spektakuläres Projekt mit vielen Höhepunkten am Start.

Energieeffizient, ressourcenschonend und emissionsarm - diese Kriterien hat sich die Smart City, an der nahe des Grazer Hauptbahnhofs auf ehemaligen Industriebrachen bereits gearbeitet wird, auf die Fahnen geheftet. Im Baufeld Mitte werden demnächst zahlreiche Bauwerke und Freiflächen errichtet, die diesen Kriterien mehr als nur gerecht werden. Hunderte Wohnungen, Arbeitsplätze in der Hochtechnologie, ein Hotel, Gewerbeflächen, eine attraktive Freifläche und alle Mobilitätsarten vom Fußweg bis zur Straßenbahn werden künftigen BewohnerInnen alles Nötige vor Ort anbieten. Baubeginn soll 2019 sein, bis 2021 soll das Gesamtprojekt stehen.

Ideenfindung in Kooperativem Verfahren in RekordzeitSo soll es im Herzen der Smart City Ende 2021 aussehen.© Martin Mathy

Basis für den richtungsweisenden Entwurf zur Entwicklung des Baufelds Mitte war die gute Zusammenarbeit zwischen innovativen Projektentwicklern, drei namhaften Architekturbüros und der Stadt Graz als Konsortialführer für die Smart City Graz. In einem Kooperativen Baukünstlerischen Verfahren wurde auf Grundlage des vorangegangenen Städtebaulichen Wettbewerbs von den damaligen Preisträgern ARGE Nussmüller Architekten, Hohensinn Architektur und Lorenz und Partner Architekten der Umsetzungsentwurf gestaltet. Die nachfolgenden behördlichen Schritte wurden in Rekordzeit absolviert: Zwischen Abschluss des Kooperativen Verfahrens im Juli bis zur Baueinreichung im Oktober lagen gerade vier Monate!

Bürgermeister Nagl: „Bahnhofcity ist im Plan“Die Pressekonferenz zur Vorstellung des Projekts war äußerst gut besucht.© Stadt Graz/Fischer

Auch Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl freute sich sichtlich, als er den Entwurf für das Megaprojekt heute den Medien präsentierte: „Wir haben bei der Smart City und ihrer großen Schwester Reininghaus die Chance, nicht nur kleine Parzellen, sondern ganze Stadtteile zu entwickeln. Bei der Smart City, die für mich eine attraktive Bahnhofcity ist, sind wir voll im Plan unterwegs. Leuchttürme wie der Science Tower mit über 100 Arbeitsplätzen, vorwiegend in der Hochtechologie, sind bereits fertig, beim Schulcampus für insgesamt 600 Kinder wird die Volksschule nächstes Jahr eröffnet." Besonders attraktiv für die Mobilität der Smart City werde die Straßenbahn sein, die ab Ende 2021 das Gebiet erschließen werde.

Baudirektor Werle: „Herz beginnt zu schlagen“Zwischen den Baublöcken sind Freiräume und Grünbereiche vorgesehen.© Martin Mathy

Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle erinnerte daran, dass Graz als erstes Smart City-Leitprojekt Österreichs mit einer Bundesförderung von 4,2 Millionen Euro bedacht worden war, was die Initialzündung für die Entwicklung des Stadtteilzentrums gewesen sei. „Mit dem jetzt vorliegenden Projekt beginnt das Herz des smarten Stadtteils zu schlagen, in dem rund 3.800 Menschen wohnen und weitere 1.700 arbeiten werden!" Die Stadt verstehe sich als Partner der privaten Investoren, gemeinsam entwickle man eine „Stadt der kurzen Wege", die alle Bedürfnisse des täglichen Lebens möglichst in fußläufiger Entfernung anbiete.

Stadtplanungs-Chef Inninger: „Smart City lebt durch Dialog“Im Modell zeigt sich das Volumen des Großprojekts.© Stadt Graz/Fischer

Stadtplanungs-Vorstand DI Bernhard Inninger sieht das Erfolgsrezept einer gescheiten Stadt, also einer Smart City, in der Bereit zu Gespräch und Dialog: „Den führen wir als Stadt mit allen Beteiligten, indem wir deutlich mehr BürgerInnenbeteiligung anbieten als vorgeschrieben - das Gespräch miteinander war aber auch im Team zwischen Architekten, Investoren und den Beteiligten der Stadt Graz der Schlüssel zu diesem tollen Projekt!" Selbstverständlich habe die Stadt aber auch ihre raumplanerischen Aufgaben erfüllt.

Architekten bündelten ihre IdeenEin weiterer Blick ins Detail der künftigen Smart City.© Martin Mathy

Für das Architekturkonsortium hob DI Stefan Nussmüller die Vorteile des erstmals durchgeführten Kooperativen baukünstlerischen Verfahrens hervor: „Die drei Preisträger des vorangegangenen Städtebaulichen Wettbewerbs haben ihre Ideen gebündelt und gemeinsam ins Projekt eingebracht. Das bringt mehr Vielfalt als der Entwurf eines einzelnen Büros!" Und Architekt DI Markus Pernthaler, der seit Beginn die Smart City begleitet, ist überzeugt: „Wir haben uns zu Beginn hohe Ziele für den intelligenten Stadtteil gesetzt - wir werden sie erreichen!"

Investoren begeistert vom Entwurf

Ähnlich angetan vom Entwurf für das Baufeld Mitte zeigten sich als Vertreter der Investoren Ing. Andreas Kern von der KS Group und DI Oliver Vallant von der SC Mitte Holding: Sie stellten die einzelnen Bauteile des Ensembles mit rund 300 Wohnungen, einem High-Tech-Forschungszentrum von AVL List mit mehreren hundert Mitarbeitern, gewerblich genutzten Gebäuden mit Gastronomie, Nahversorgern und ein Businesshotel vor. Energetisch werde man völlig neue Wege beschreiten, zum Teil als Forschungsprojekt gemeinsam mit der TU Graz. Und weil zur vorgesehenen umweltfreundlichen „Stadt der kurzen Wege" auch entsprechende Mobilitätsangebote zählen, wird auch die Straßenbahn, mit der man in nur zwei Stationen die Unterführung zum Hauptbahnhof in der Daungasse erreicht, als Trumpf gesehen. Das Konzept für das Baufeld Mitte der Smart City Graz vergisst aber auch nicht auf großzügige und hochwertige Freiflächen, die öffentlich nutzbar sind. Eine eigenständige und sorgfältige Freiraumplanung war deshalb von Beginn an ein wesentlicher Bestandteil bei der Entwicklung des gesamten Stadtteils. Soziale Treffpunkte und differenzierte halböffentliche Bereiche runden das Freiraumangebot des Stadtteils ab. Höhepunkt der Freiraumgestaltung ist aber natürlich der öffentliche Nikolaus-Harnoncourt-Park, der in drei Etappen hergestellt und 2022 mit insgesamt 11,1 Hektar fertiggestellt wird.

Intelligente RessourcenverwaltungDie Erdgeschoßzonen sollen für Mischnutzungen reserviert werden.© Martin Mathy

Smarte Wege beschreitet man auch in der Verwaltung gemeinsamer - oft knapper - Ressourcen wie etwa Tiefgaragen-Stellplätzen. Eine zentrale digitale Plattform des Quartier-Management-Systems (QMS) sorgt dafür, dass BewohnerInnen, MitarbeiterInnen der ansässigen Firmen und Gäste von Veranstaltungen alle lokal verfügbaren Dienste einheitlich und unkompliziert abrufen können. Mietverträge, Betriebskostenabrechnungen, Taxibestellungen, Tiefgaragen-Stellplätze, Reservierungen von Elektroautos, Lastenfahrräder oder die Belegung von Sozialräumen werden ebenso wie die Abfahrtszeiten der Straßenbahn über einen einzigen Plattformzugang, aber über mehrere Medien veröffentlicht.

Ausstellung des Projektergebnisses in Stadtbaudirektion und vor.ort

Die detaillierten Ergebnisse des Kooperativen baukünstlerischen Verfahrens sind in einer Ausstellung zu sehen, die von Donnerstag, 15. November, bis Freitag, 30. November, jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr im Foyer der Stadtbaudirektion, Europaplatz 20, 5. Stock, zugänglich ist. Ebenfalls ab Donnerstag, 15. November, wird die Ausstellung auch im Stadtteilmanagement vor.ort, Waagner-Biro-Straße 99 (Container gegenüber der Helmut List Halle) gezeigt. Öffnungszeiten: jeweils Montag und Donnerstag von 12 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist jeweils frei.



Quelle: Stadt Graz



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