Gesund im Urlaub: Umfang und Transport der Reiseapotheke

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16 Dez 21:31 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Kaum etwas ist ärgerlicher, als wenn man im Urlaub krank wird–passieren kann das aber trotzdem, denn wer reist trifft Menschen und nirgends verbreiten sich Viren und Bakterien so einfach wie unter Menschen

ÖSTERREICH. Eine geschickt zusammengestellte Reiseapotheke kann dabei hilfreich sein, die Lust und Freude am Urlaub schnell wieder herzustellen.

Im Notfall verfügbar und handlich verpackt
Die Reiseapotheke heißt Reiseapotheke, weil sie den Gang zur Apotheke auf Reisen überflüssig machen soll – das soll aber natürlich nicht heißen, dass Sie eine ganze Apotheke mitführen sollen: In eine gute Reiseapotheke gehört wirklich nur, was auch wirklich nötig ist. Was nun genau nötig ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: Wohin reisen Sie? Benötigen Sie Malariaprophylaxe, Quallenabwehr oder ähnlich spezielle Medikamente? Sind Sie an sich gesund oder haben Sie spezielle Leiden oder Krankheitsbilder, die ohnehin einer Behandlung bedürfen? Wer zu Hause dauerhaft Medikamente benötigt, muss die natürlich auf Reisen auch dabei haben. Ganz wichtig: Reisen Kinder mit? Dann sollten die vorbereiteten Medikamente auch in kindgerechter Dosierung vorhanden sein. Allgemein sollten alle Medikamente, Haus- und Hilfsmittel in erster Linie auf persönliche Erfahrungen, Vorgeschichte und das jeweilige Urlaubsziel abgestimmt sein. Soll heißen: Beim Skiurlaub in den Alpen sind Insektenschutzsprays sinnlos – etwas gegen Prellungen und Verstauchungen sollten Sie aber schon dabei haben. Prüfen Sie die von den Apotheken herausgegebene Checkliste vor dem Urlaub unbedingt auf die individuelle Brauchbarkeit.


Was gehört in eine gute Reiseapotheke?
In eine gute Reiseapotheke gehört auf jeden Fall ein Fieberthermometer sowie schnell wirkende Mittel gegen Fieber und Schmerzen (Ibuprofen oder Paracetamol), etwas gegen Husten und Schnupfen (also ein Medikament, das beim Abhusten hilft, sowie ein Nasenspray, das die Schleimhäute feucht und gut durchspült hält). Ebenfalls zu empfehlen ist ein Mittel gegen Durchfall – dies kann beispielsweise medizinische Kohle sein, die auch bei Vergiftungserscheinungen und Magen-Darm-Infekten eingesetzt werden kann. Verbandsmaterial für offene Wunden und Desinfektionsmittel gehören genauso in die Reiseapotheke wie Medikamente zur Behandlung geschlossener Verletzungen – etwa ein Sport- oder Kühlgel. Verbandsschere, Mundschutz, Dreieckstuch, sterile Kompressen, Pinzetten und eine Nagelfeile sind ebenfalls nützlich – können aber nicht im Handgepäck transportiert werden.


 


Hierbei handelt es sich um die Grundausrüstung, die Sie bei längeren Reisen in jedem Fall mit sich führen sollten. Reiseziel- und -zeitabhängig sollte zusätzlich an Insektensprays, Cremes gegen Sonnenbrand, Kalt-warm-Kompressen sowie an Mittel gegen Insektenbisse und –Stiche gedacht werden. Ärzte und Apotheken beraten in besonderen Fällen gerne; bezüglich nötiger Schutzimpfungen sollten Sie bei geplanten Reisen in ferne Länder ohnehin spätestens drei Monate vor Abreise einen Arzt zur weiterführenden und individuellen Beratung aufsuchen.


 


Tipp der Redaktion: Unsere Partner von der Shop-Apotheke haben eine übersichtliche Themenseite rund um die Reiseapotheke erstellt, bei der Sie die wichtigsten Arznei- und Hilfsmittel aufgelistet haben und diese auch direkt bestellen können.

Die richtige Verpackung – vom Koffer bis zur Alufolie
Medikamente sind empfindlich und sollten daher nicht zu kalt oder zu warm gelagert werden – auch eine direkte Sonneneinstrahlung ist tendenziell eher schlecht für die Medizin. Achten Sie daher immer darauf, dass Ihre Reiseapotheke nicht nur entsprechend bestückt, sondern ebenso professionell verpackt ist. Es hat sich bislang immer bewährt, auf Flugreisen die Dinge, die nicht so kälteempfindlich sind und in der Kabine nicht gebraucht werden, in der Mitte des Koffers zu verstauen; dort kühlen die Medikamente im Gepäckraum (wo die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinken kann) nicht so stark aus. Alles, was empfindlicher ist, gehört ins Handgepäck. Vor allem Medikamente, die im Notfall eingenommen werden müssen oder dauerhaft benötigt werden, sollten in einer für wenigstens vier Tage ausreichenden Menge im Handgepäck sein. Homöopathische Arzneien sollten hingegen eher im Koffer transportiert werden, da das große Gepäck beim Umsteigen nicht jedes Mal durch die Röntgenkontrolle läuft – das Handgepäck allerdings schon. Bruchgefährdete Behälter und Fieberthermometer können gegen grobe Stöße mit Luftbläschenfolie geschützt werden. Gegen zu große Hitze bei Sonneneinstrahlung (etwa am Strand) hilft übrigens handelsübliche Alufolie!

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Oswald Schwarzl

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Chefredakteur in Ruhe

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