Gaal/Votava: 850 neue Wohnungen, 1 Gemeindebau & 2 Innovationen

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Foto: David Bohmann / PID
23 Jun 11:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

In der Wolfganggasse entsteht ab 2019 ein attraktives neues Wohnquartier mit einem großen und leistbaren Wohnungsangebot und innovativen Wohnformen für Alleinerziehende

Der Bauträgerwettbewerb für das rund 31.000 m2 große Areal in Meidling wurde kürzlich gestartet. Im neuen Wohnquartier mit einem Grätzlzentrum in der ehemaligen Remise werden weitere Innovationen im geförderten Wohnbau verwirklicht werden.
Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Bezirksvorsteherin Gabriele Votava und Dieter Groschopf, stv. Geschäftsführer des wohnfonds_wien, präsentierten heute, Donnerstag, die Neuerungen und gaben einen Überblick über weitere Aktivitäten.
Allein in der zweiten Jahreshälfte 2018 werden rund 4.500 neue Wohneinheiten auf Schiene gesetzt. ****

Der kürzlich gestartete und vom wohnfonds_wien, fonds für wohnbau und stadterneuerung organisierte Bauträgerwettbewerb ist Teil der Wohnbau-Offensive 2018?2020.
„In der Wolfganggasse werden 850 geförderte Wohnungen samt Nahversorgung, einem Pflegewohnheim und einem sechsgruppigen Kindergarten errichtet. Das Wohnungsangebot wird auf unterschiedliche Lebenssituationen und Familienkonstellationen eingehen. Mir war es dabei sehr wichtig, der wachsenden Gruppe der Alleinerziehenden in Wien spezielles Augenmerk zu widmen. Deshalb wird erstmals ein innovatives und maßgeschneidertes Angebot für diese Gruppe geschaffen werden“, unterstrich Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal.

„In mehr als einem Viertel der Wiener Haushalte mit Kindern wohnen Alleinerziehende, die besonders auf leistbare Mietwohnungen angewiesen sind. Für alleinerziehende Mütter und Väter ist zudem die Möglichkeit einer flexiblen Raumaufteilung sehr wichtig, um die Wohnung bestmöglich an ihre Bedürfnisse anpassen zu können. Das innovative Wohnmodell für Alleinerziehende im Wohnquartier Wolfganggasse soll darüber hinaus noch ein sozial unterstützendes Wohnumfeld sowie Gemeinschaftsräume bieten, die als erweiterte Wohnzimmer dienen“, führte die neue Wiener Frauen- und Wohnbaustadträtin aus.

„Ich begrüße das neue Wohnprojekt sehr. Meidling wird damit noch attraktiver! Hier wird ein neuer Bezirksteil mit mehr als 800 geförderten und damit leistbaren Wohnungen geschaffen, die über eine tolle Infrastruktur verfügen werden. Mit den dann in der ehemaligen Remise verfügbaren Gastro - und Kulturangeboten und der Schaffung von konsumfreien Indoorspielplätzen für unsere Kinder erfolgt eine deutliche Aufwertung des Grätzls für die Bevölkerung. Der bewährte Weg der Wiener Wohnbaupolitik wird mit dem Projekt ,Wolfganggasse‘ erfolgreich weiter beschritten“, betonte Bezirksvorsteherin Gabriele Votava.

Eine weitere Innovation und Anforderung an die Bauträger und ArchitektInnen im Stadtquartier Wolfganggasse werden Konzepte zur kostengünstigen Modulbauweise sein.
„Wesentliche Ziele des Bauträgerwettbewerbes sind zudem bauplatzübergreifende Aspekte im Sinne einer Quartiersentwicklung. In der Ausschreibung wurde festgelegt, dass nach Abschluss des Verfahrens eine intensive Abstimmung der Projektteams durch themenbezogene Workshops zu erfolgen hat. Dies umfasst die Freiraumplanung, die Ausgestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen im Projektgebiet, die Erdgeschoßzone mit Bezug auf das Remisengebäude sowie die Tiefgaragenplanung und Baulogistik“, erklärte Dieter Groschopf, stv. Geschäftsführer des wohnfonds_wien.

Buntes Stadtquartier rund um die ehemalige Remise der Wiener Lokalbahnen

Neben „klassischen“ geförderten und SMART-Wohnungen sowie Wohnmodellen für Alleinerziehende entstehen auch besonders kostengünstige neue Gemeindewohnungen.
Einen Mehrwert für die künftigen BewohnerInnen des Quartiers wird vor allem das „Grätzlzentrum“ in der alten Remise bringen. Aufgrund seiner kulturellen und gastronomischen Nutzung dient es als Treffpunkt und Kommunikationsdrehscheibe.

Neue Wohnformen für Alleinerziehende

Der Anteil an Alleinerziehenden nimmt kontinuierlich zu wie auch die Nachfrage nach innovativen und leistbaren Wohnmodellen für diese Zielgruppe. Bei der Entwicklung dieser neuen Wohnkonzepte werden vor allem ihre besonderen Bedürfnisse berücksichtigt.
Der Wunsch nach einer leistbaren Wohnung mit mehr als einem oder zwei, jedenfalls aber eher kleineren Zimmern sowie die Suche nach einem kommunikativen und sozial unterstützenden Wohnungsumfeld mit geeignetem Angebot an Gemeinschaftsräumen und -flächen sind nur zwei Aspekte.
Raumkonzepte mit privaten, eigenständigen Wohneinheiten in Kombination mit gemeinschaftlichen Bereichen sind gefragt. Die Gruppe der Alleinerziehenden ist bei weitem nicht homogen, was sich im breiten und facettenreichen Angebot an Wohnformen und -umfeldern widerspiegeln soll. Nicht zuletzt sind Konzepte und zugleich Organisationsformen gefragt, die neben dem benötigten Wohnungsangebot die Alleinerziehenden bereits vom Bezug an unterstützen, indem sie das tägliche Miteinander fördern, aber auch Eigenständigkeit zulassen.

Innovative Wohnmodelle für Alleinerziehende werden zudem beim Wohnprojekt in der Käthe-Dorsch-Gasse im 14. Bezirk mit rund 450 Wohneinheiten einen zentralen Schwerpunkt bilden. Der Start des Bauträgerwettbewerbs erfolgt im heurigen Juli.

Das Grätzlzentrum

Beim InteressentInnenauswahlverfahren Wolfganggasse bezüglich der Verwertung der Remise, das der wohnfonds_wien im November 2017 abgeschlossen hat, überzeugte die Soravia Equity GmbH mit einem Konzept, das einen Mix aus kultureller und kommerzieller Nutzung bietet. Die Soravia-Tochter Remise 1120 Projekt GmbH wird diese Liegenschaft erwerben und das Konzept umsetzen.
Im Erdgeschoß stehen eine „GrillRemise“ mit servicierten Grillplätzen, eine „MarktRemise“ mit Marktständen, eine „KinderRemise“ mit Indoor-Spielplatz und Außenbereich zum Platz, eine „KulturRemise“ mit modularer Bühne und temporären Ausstellungsflächen (Veranstaltungen bis ca. 240 Personen) und eine „PopUpRemise“ für Gastronomie zur Verfügung. Das „Grätzlzentrum“ versteht sich als Ort der Begegnung, das den neuen BewohnerInnen und AnrainerInnen als Treffpunkt dient ? zum Austausch und zum Feiern. Die Freiflächen rund um das Gebäude werden als Schanigärten und Spielplatz genutzt.

Projektstandort

Als Grundstückseigentümer fungieren neben dem wohnfonds_wien auch die GESIBA und die Österreichische Jungarbeiterbewegung (ÖJAB), die sich als „Fixstarter“ für die Gebiete A (rund 235 Wohnungen) und D (Pflegewohnhaus) dem Verfahren in qualitativer Hinsicht stellen. Die Gebiete B (rund 220 Wohnungen) und C (rund 390 Wohnungen) unterliegen dem offenen Wettbewerb. Das Gebiet C wird für eine Wettbewerbergemeinschaft bestehend aus zwei Bauträgern und zwei ArchitektInnen ausgeschrieben.
Auf dem Bearbeitungsgebiet A wird die WIGEBA einen Gemeindebau Neu errichten.

Das Areal wird im Wesentlichen durch die Wolfganggasse im Westen, den Marx-Meidlinger-Park bzw. die bestehende Bebauung/Kirche an der Flurschützstraße im Norden, den Margaretengürtel im Osten sowie die Eichenstraße im Süden begrenzt. An das geplante Wohnquartier schließt das Blocksanierungsgebiet Wolfganggasse an, das elf Häuserblöcke umfasst. Die Sanierungsoffensive wurde im Frühjahr 2017 gestartet.
Das Gebiet südlich der Eichenstraße, gegenüber der Remise, erhält ebenfalls eine nutzungsmäßige Neustrukturierung. Die WSE – Wiener Standort Entwicklungs GmbH plant hier, in den nächsten Jahren einen Büro-, Handels- und Gewerbestandort zu realisieren.

Ablauf/Zeitplan neues Wohnquartier Wolfganggasse

• Abschluss Bauträgerwettbewerb: 10/11 2018
• Realisierung der geförderten Wohnprojekte: Baubeginn: 2019/20, Fertigstellung: 2022

4.500 Wohnungen im Halbjahr 2018

Rund 4.500 Wohneinheiten werden heuer in der zweiten Jahreshälfte auf Schiene gesetzt. Dazu zählen – neben dem Projekt Wolfganggasse mit 850 Wohneinheiten sowie kleineren Projekten – rund 3.000 Wohneinheiten in der Berresgasse im 22. Bezirk, etwa 450 Wohneinheiten in der Käthe-Dorsch-Gasse im 14. Bezirk sowie ca. 80 Wohneinheiten in der Rößlergasse im 23. Bezirk.

„Die zweite Wohnbau-Offensive 2018 bis 2020 umfasst alle Bauträgerwettbewerbe, die in der Zeit von 01.05.2018 bis 31.12.2020 ausgelobt werden. Geplant sind 17 Bauträgerwettbewerbe für voraussichtlich 66 Bauplätze mit rund 13.800 Wohneinheiten“, wie Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal abschließend festhielt.


Quelle: Stadt Wien



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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