Fulminantes Debüt von Max Emanuel Cencic im Mozarteum

Slide background
von links: Max Emanuel Cenic, George Petrou
Foto: Oswald Schwarzl
Slide background
Ensemble Armonia Atenea
Foto: Oswald Schwarzl
Slide background
Lauteninstrument Theorbe
Foto: Oswald Schwarzl
06 Jun 18:31 2017 von Oswald Schwarzl Print This Article

kongenial begleitet von George Petrou mit seinem Ensemble Armonia Atenea

SALZBURG. Zu den Salzburger Pfingstfestspielen waren zahlreiche Prominente gekommen, angeführt von der Präsidentin Helga Rabl-Stadler, um bei der Arienmatinee den Klängen von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Nicola Porpora zu lauschen.

Ariostos Vers-Epos "ORLANDO FURIOSO" wurde in verschiedenen Vertonungen dargebracht. Mit Lesungen vorher in die Thematik geführt, ging es hier um Liebe, die in den Wahn führen kann.

Zum geistigen Heil führend, betend oder kämpfend?

War Orlando Odysseus, Kreuzritter, Abenteurer, ein Krieger, dessen Schicksal man erzählt?

Dem Liebeswahn verfallen, zum rasenden Roland geworden, eine Szene aus dem 16. Jhdt, oder aktueller Zeitgeist?

So ungewöhnlich der Einstieg es Countertenors war (weißes Hemd und weiße Hose, barfuß), umso schneller konnte Max Emanuel Cencic sein Publikum begeistern.

Mit seinem virtuosen Mezzosopran zeigt er von Anfang an auf, wie technisch brillant und gleichzeitig modern und einfühlsam Barockgesang sein kann.

Das Ensemble Armonia Atenea brillierte nicht nur mit ihren Geigern, Cellisten und unter Einsatz des besonderen Lauteninstrumentes Theorbe, sondern das Fagott verzauberte ebenso seine Zuhörer.

Unter der Leitung von George Petrou, dem international bekannten Dirigenten, gelang es den 16 ausgezeichneten Musikern hervorragend, die typische Musik von Vivaldi herauszuholen;

Dreisatz mit Satzfolge schnell-langsam-schnell, Solo-tutti-Kontraste, oftmals in schnellem Wechsel.

Nach der Pause zeigte sich in der Oper von Händel die Verzweiflung Orlandos. Er verfällt dem Wahn, was Cencic mit halsbrecherischen Koloraturen zum Ausdruck bringt.

Er wird mit tosendem Applaus belohnt.

Als Zugabe gibt es aus Händels Oper noch die Arie "Si, cadro", wo Cencic als Arminio in dieser Arie noch einmal in furiosen Koloraturen sein Können darbringt.

Alles in allem:

- großartige Virtuosität von Max Emanuel Cencic

- am Pult der griechische Dirigent George Petrou;

- mit seinen braunen weiten Hemdsärmeln, in seinem nüchternen Dirigier-Stil zaubert er mit seinem Ensemble Armonia Atenea ein brillantes Klangbild in den großen Saal des Mozarteums


Quelle: O. Schwarzl



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Oswald Schwarzl

CR

Chefredakteur in Ruhe

Weitere Artikel von Oswald Schwarzl