Frauenstadträtin Gaal zum Equal Pension Day: 12-Stunden-Tag treibt Frauen in Teilzeit und Altersarmut

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Symbolbild: Wien
28 Jul 04:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Der morgige, österreichweite Equal Pension Day zeigt, wie sich die Einkommensschere und damit die Ungerechtigkeit im Alter fortsetzt. In Österreich erhalten Frauen durchschnittlich nur 57,35% der Pension der Männer. Von allen Bundesländern schneidet Wien zwar mit dem 27. August und dem Gewinn von zwei Tagen im Vergleich zum Vorjahr noch am besten ab, aber das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit ist damit noch lange nicht erreicht“, erklärt Wiens Frauenstadträtin Kathrin Gaal zum diesjährigen Equal-Pension-Day.

Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erreicht haben werden. Dieser Tag fällt heuer österreichweit auf den 28. Juli.

„Mehr Vollzeit als Teilzeit und kurze Berufsunterbrechungen schaffen finanzielle Sicherheit im Berufsleben und sind die Basis für eine Pension, von der Frauen eigenständig leben können. Dazu können in einer Partnerschaft auch beide beitragen, indem sich Frau und Mann die unbezahlte Familienarbeit gerecht teilen“, hält Marion Gebhart, Leiterin des Frauenservice der Stadt Wien, fest.

Beim Equal Pension Day werden die langfristigen Auswirkungen geringerer Einkommen von Frauen durch Teilzeitarbeit sichtbar. Diese Lücke bei der Pension von Frauen würde durch den eingeführten 12-Stunden-Tag, der mehr Frauen in die Teilzeit treibt, vergrößert: „Die Mehreinnahmen der Wirtschaft, werden mit der künftigen Altersarmut von heute jungen, berufstätigen Frauen erkauft. Wer durch Geringfügigkeit zu wenig Beiträge eingezahlt hat, wird in der Pension einmal mehr wieder vom Ehegatten abhängig sein“, so Gaal.

Abhängigkeitsspirale für die Frauen

Auch die Lohnschere hat Auswirkungen auf die Pension. Frauen verdienen in Vollzeit für die gleiche Tätigkeit über 22,2% weniger als Männer in derselben Position.
Schwer wiegt auch der segregierte Arbeitsmarkt, weil in sogenannten Frauenbranchen die Gehälter weit unter jenen der Männer liegen. Mit dem Wiedereinstieg nach der Karenz verringert sich ein zumeist niedrigeres Einkommen der Frau oftmals weiter durch Teilzeitbeschäftigung.


Quelle: Rathauskorrespondenz Wien



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