Fachkräftemonitor Tirol 2017 wird mit neuen Analysemöglichkeiten noch aussagekräftiger

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Land Tirol_Cammerlander.jpg Arbeitslandesrat Johannes Tratter und AMS-Tirol GF Anton Kern informieren über die Aktualisierung des Fachkräftemonitors.
Foto: © Foto: Land Tirol / Cammerlander
26 Jul 10:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bedarfsgerechte Steuerung von Angebot und Nachfrage fördert stabilen Arbeitsmarkt

Mit dem 2016 gestarteten Fachkräftemonitor Tirol (FKM) konnten Land Tirol und Arbeitsmarktservice Tirol mit Unterstützung der Wirtschaftskammer ein Instrument bereitstellen, um – vor allem im Hinblick auf den sich abzeichnenden Fachkräftemangel – regionale Entwicklungen zu erkennen und Entscheidungen rechtzeitig darauf ausrichten zu können.

Der Fachkräftemonitor ist Teil der Fachkräfteoffensive der Tiroler Landesregierung, informiert Arbeitslandesrat Johannes Tratter gemeinsam mit AMS Tirol GF Anton Kern über die neuesten Verbesserungen dieses arbeitsmarktpolitisch nützlichen Instruments. So wurde der FKM aktuell durch soziodemografische Merkmale ergänzt. Die Analyse bezieht nunmehr beim Angebotspotenzial der Fachkräfte weitere aussagekräftige Merkmale wie das Durchschnittsalter der Beschäftigten sowie die Frauenquote in den dargestellten beruflichen Tätigkeitsfeldern ein, dies unter Einbeziehung aller Branchen und Regionen. Darüberhinaus wurde der FKM für die mobile online-Anwendung (Nutzung via Smartphone und Tablet) angepasst. Die aktuellen Fachkräftemonitor-Daten können zudem einfacher und in höherer Qualität als Grafik heruntergeladen werden. Auch das Datenformat der Grafiken kann variiert werden. Zur Weiterverarbeitung können Daten nun im Excel-Format heruntergeladen werden.

AMS Tirol GF Anton Kern und LR Johannes Tratter begrüßen die zeit- und bedarfsgerechte Weiterentwicklung ihres erfolgreichen Gemeinschaftsprojekts: „Insgesamt wurden die Nutzungsmöglichkeiten und die praktische Anwendbarkeit des Fachkräftemonitors weiter verbessert. Die bislang vorliegenden Ergebnisse und Prognosen zeigen in aller Deutlichkeit, wie unbedingt notwendig der gemeinsame Einsatz für die Förderung von dualer Ausbildung und Fachkräften in Tirol ist.“ Der FKM wird in der Praxis vom WifOR Wirtschaftsforschungsinstitut umgesetzt und steht ab sofort in der neuesten Version unter www.fkm-tirol.at zur Verfügung.

Zahlen – Daten –Fakten:
Ergebnisse des aktualisierten Fachkräftemonitors

  • Das Angebotspotenzial an Fachkräften in Tirol beläuft sich im Jahr 2017 auf 298.000 Personen und fällt unter anderem demografiebedingt bis 2030 um sechs Prozent auf 280.000. Da die Nachfrage konstant über dem Angebot liegt, ist über den gesamten Zeitverlauf mit Engpässen zu rechnen. Im Jahr 2017 liegt dieser in Tirol bei prognostiziert 11.000 Personen. Der Engpass verschärft sich bis zum Jahr 2030 auf 35.000 Personen.
  • Die Auswirkungen des demografischen Wandels zeigen sich auch in der Entwicklung des Durchschnittsalters der Fachkräfte in Tirol. Dieses beträgt 2017 rund 39 Jahre und wird sich bis zum Jahr 2030 auf 43 Jahre erhöhen.
  • Aufgeschlüsselt nach Qualifikationen ist im Zeitverlauf der höchste Engpass für Arbeitskräfte mit Lehrausbildung zu erwarten, also jene Berufsgruppe mit dem größten Anteil am Tiroler Arbeitsmarkt. Während 2017 bereits ein Mangel von etwa 5.000 Fachkräften besteht, wird sich diese Situation voraussichtlich massiv verschärfen, hin zu 15.000 Personen im Jahr 2030.
  • Für alle betrachteten Branchen wird für 2030 eine extreme Verschärfung der Situation prognostiziert. Absolut betrachtet ist die Branche „Sonstige Dienstleistungen“ (z.B. Gesundheitswesen, Erziehung, öffentliche Verwaltung, …) mit einem absoluten Engpass von 12.300 Fachkräften am stärksten betroffen. In der „Tourismus- und Freizeitwirtschaft“ fehlen knapp 10.000 Fachkräfte. Für die Industrie, Gewerbe und Handwerk wird von 2.500 fehlenden Fachkräften ausgegangen. Dienstleistungsorientierte Branchen werden demnach in Zukunft stetig an Bedeutung gewinnen.
  • Regional betrachtet wird sich der Fachkräftemangel bis 2030 deutlich verschärfen. Der relative Engpass (Anteil der nicht gedeckten Fachkräftenachfrage) wird in allen Regionen Tirols zwischen rund zehn Prozent in Innsbruck und 14 Prozent in Osttirol betragen.



Quelle: Land Tirol



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