FH OÖ: Welser Studentinnen holen Silber beim Innovationspreis für technische Redaktion

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01 Mai 12:27 2013 von Oswald Schwarzl Print This Article

Zwei Studentinnen des Welser FH-Studienganges Produktdesign und Technische Kommunikation haben eine neue Bedienungsanleitung für das in Linz entwickelte Mobiltelefon emporiaCLICK erstellt

Linz. Dafür wurden Brigitte Nussbaumer MAS und Elisabeth Müller MSc beim Innovationspreis Technische Redaktion – intro – mit dem hervorragenden zweiten Platz belohnt. Mit diesem Preis prämiert der deutsche Fachverband tekom Ideen und Konzepte, die einen Blick in die Zukunft der Technischen Kommunikation geben.

Die beiden Vorzeigestudentinnen haben in ihrem Werk die Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Benutzerfreundlichkeit für die Personengruppe 50+ einfließen lassen. Für die emporia-Mobiltelefonnutzer höheren Semesters bedeutet dies: Schlüssige, klar formulierte und übersichtliche Handlungsanweisungen.


Wie sieht die Gebrauchsanleitung von morgen aus? Welche Hilfsmittel und Systeme werden in Zukunft benötigt? Wie wirkt sich die demografische Entwicklung auf die Verständlichkeit technischer Informationen aus? Um Antworten auf solche Fragen zu erhalten, hat sich die tekom im Oktober 2012 an 25 Hochschulen in Deutschland und Österreich gewandt, an denen Technische Kommunikation gelehrt wird. Brigitte Nussbaumer und Elisabeth Müller reichten ihre Arbeit für das „emporiaCLICK“-Mobiltelefon ein und dürfen sich nun über den zweiten Platz mit 1.500 Euro Preisgeld freuen.


 


Anleitungskonzept für Senioren-Mobiltelefon


Die beiden PDK-Studentinnen haben ein Anleitungskonzept für ein Mobiltelefon entwickelt, das sich vorrangig an Senioren wendet. Die Studierenden überzeugten Jury und Mitglieder nicht nur mit einem ausgefeilten Anleitungskonzept. Gemeinsam mit der Zielgruppe überprüften sie in einem Usability-Test die Realisierbarkeit des Konzepts und setzten es anschließend in die Praxis um.


 


Lesbarkeit verbessert


Die in der Bedienungsanleitung verwendeten Symbole stimmen nun zu 100 Prozent mit dem Produkt überein. „Die Zielgruppe 50+ ist laut Studie bei Abweichungen in der Darstellung schnell irritiert und denkt, etwas falsch zu machen. Weiters haben wir die laut Studie empfohlenen Symbolfarben eingesetzt. Das erhöht die Wirkung“, erklärt Brigitte Nussbaumer.


 


Laut Verhaltensforschung erhöht sich die Lesbarkeit von Dokumenten wesentlich, wenn ausreichend Weißraum berücksichtigt wird. „Das haben wir bei der Bedienungsanleitung umgesetzt. Die Zielgruppe 50+ kann die Inhalte dadurch besser fokussieren und die Motivation, die Bedienungsanleitung zu lesen, steigt“, berichtet Elisabeth Müller.


 


Klare Handlungsanweisungen


Die beiden PDK-Studentinnen haben sich bei der Erstellung der Bedienungsanleitung darauf geeinigt, den Leser „Schritt für Schritt“ durch jede Aufgabe zu führen. Dabei wurde eine Schreibkonvention festgelegt und Textbausteine entworfen. Diese stellen sicher, dass Handlungsanweisungen immer gleich formuliert werden. „Auch der richtige Einsatz von Textgestaltungs-Elementen (Aufzählungen, Listen) fördert den Lesefluss und wurde berücksichtigt“, so Müller.


 


Verständliche Formulierungen


Die Studentinnen haben ebenfalls aus der Benutzerstudie erfahren, dass die Sprache der  Zielgruppe 50+ mit Bedacht zu wählen ist. Wörter wie „Menü“, „Bereitschaftsmodus“ oder „Standby“ sind nicht bekannt und lösen Verunsicherung aus. „Wir haben daher weitgehend auf Fachjargon verzichtet und einige unverzichtbare Wörter in der Rubrik Informationen für Einsteiger erklärt“, berichtet Nussbaumer.


 


Im Zuge der Preisverleihung teilten die Juroren mit, den hohen Arbeitsaufwand der beiden Studentinnen erkannt zu haben. Sie äußerten den Wunsch, mehr solcher Anleitungen haben zu wollen.



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Chefredakteur in Ruhe

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