Erfolgreiches Linzer Sozialprojekt: Jobimpuls

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Linz
23 Mär 19:03 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

260 Jobimpuls-Beschäftigte 2016

JOBIMPULS ist das Beschäftigungsprogramm der Stadt Linz und dient der Arbeitsintegration, der Betreuung, der Aus- und Weiterbildung und der Vermittlung von Personen, die am ersten Arbeitsmarkt nicht ohne Unterstützung und Vorbereitung Fuß fassen können.

„Mit dem städtischen Sozialprojekt „Jobimpuls“ ermöglichen wir Menschen die Wiedereingliederung im Berufsleben. Dies ist die Voraussetzung für viele, wieder ein selbstbestimmtes Leben beginnen zu können“, lobt die Linzer Sozialreferentin Stadträtin Karin Hörzing die Initiative.

Jobimpuls

Hauptzielgruppe sind Personen, die Mindestsicherung beziehen und Menschen mit Beeinträchtigung. Auch jungen Erwachsenen mit auffälligem Sozialverhalten bietet Jobimpuls eine zweite Chance. Den meisten dieser Menschen wäre ohne Hilfe eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt aus sozialen und/oder psychischen und physischen Gründen nicht möglich. Langfristig würden sie dadurch in der Mindestsicherung verbleiben.

Deshalb investiert die Stadt mit Jobimpuls in individuell angepasste Arbeitsplätze, in eine intensive Betreuung und ein vielseitiges Angebot an Aus- und Weiterbildungen.

Die Arbeitsplätze finden sich in verschiedenen Geschäftsbereichen im Magistrat Linz, in den SeniorInnenzentren, Kindergärten und Horten der Stadt Linz aber auch in sozial ausgerichteten Vereinen (Volkshilfe, SOMA, VSG, ARGE Obdachlose u.a.). Das Bildungsangebot reicht von Kursen, Ausbildungen bis zur außerordentlichen Lehrausbildung.

Damit gelingen eine nachhaltige Stabilisierung und oftmals eine berufliche (Re-)Integration. In den vergangenen Jahren fanden immerhin 21 Prozent aller Jobimpuls-TeilnehmerInnen den Weg zurück in den Arbeitsmarkt.

Mit Stichtag 31.12.2016 waren 260 Jobimpuls-TeilnehmerInnen beschäftigt, davon 67 Prozent Frauen. Die größte Beschäftigungsgruppe mit zirka 41 Prozent findet sich derzeit im Altersschnitt zwischen 36 und 50 Jahren.

Beschäftigungsinitiative der Stadt Linz

Das städtische Beschäftigungsprogramm bietet arbeitslosen und benachteiligten Menschen eine Möglichkeit für eine (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt. Durch eine adäquate Beschäftigung, soziale Betreuung oder eine Aus- und Weiterbildung soll für sie der Weg zu einem eigenständigen und selbstbestimmten Leben ermöglicht werden.

„Jobimpuls ist eine wichtige Einrichtung, um Menschen die Rückkehr in ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. Durch ein geordnetes Arbeitsverhältnis wird dafür die Grundlage geschaffen“, betont Sozialstadträtin Karin Hörzing.

Inhaltliche Schwerpunkte

Viele der beschäftigten Jobimpuls-MitarbeiterInnen nützten 2016 die Chance, im Rahmen des befristeten Arbeitsvertrages berufsbegleitend eine Aus- oder Weiterbildung abzuschließen. Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielschichtig. Sie reichen vom Angebot von Sprach- und Grundbildungskursen, Ausbildung zu Heim- bzw. KindergartenhelferInnen, bis zur außerordentlichen Lehre. Mit einem passgenauen Arbeitsplatz, Jobcoaching, Sozialbetreuung und Nachhilfe-Unterricht können somit viele Jobimpuls-MitarbeiterInnen einen Schul- oder beruflichen Abschluss erlangen.

Persönliche positive Auswirkungen

Im Rahmen von Jobimpuls ermöglicht eine Reihe von Prozessen die persönliche Entwicklung der TeilnehmerInnen, die letztlich zu einer (Re-)Integration in entsprechende Beschäftigungsverhältnisse führen kann.

„Der regelmäßige, strukturierte Alltag und der Erwerb von Kompetenzen stabilisiert das Selbstbewusstsein und stärkt die Eigenverantwortung der MitarbeiterInnen“, betont Stadträtin Hörzing.

Das Erlangen von Berufspraxis und eine berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung erhöhen zudem die Vermittlungsquoten. Die Arbeits- und Selbsterhaltungsmöglichkeit sichert den eigenen Lebenserhalt, zusätzlich werden Ansprüche nach dem Arbeitslosen- und Pensionsversicherungsgesetz erreicht.

„Vor allem aber entwickelt sich durch die Anerkennung der Arbeitsleistung eine Steigerung des eigenen Selbstwertgefühls“, so Hörzing weiter.

Positive Auswirkungen für die Stadt Linz

• (Teil-)Arbeitsleistung wird für die Stadtverwaltung erbracht
• die Arbeitslosigkeit in Linz wird reduziert
• Reduktion der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMS)
• Menschen in Ausbildung

67 Prozent Frauen

Die MitarbeiterInnen des städtischen Beschäftigungsprogramms verteilen sich auf alle Altersgruppen. Mit 107 Personen war die Gruppe der 36- bis 50-Jährigen die größte, gefolgt von der Gruppe der 26- bis 35-Jährigen mit 89 Personen. Somit sind 75 Prozent aller bei Jobimpuls Beschäftigten im Alter zwischen 26 und 50 Jahren. 175 der 260 Beschäftigten waren Frauen, das sind 67 Prozent.

Richtige Wahl des Arbeitsplatzes

Kern der Beschäftigungsmaßnahme JOBIMPULS ist der Arbeitsplatz, an dem der/die jeweilige JOBIMPULS-MitarbeiterIn eingesetzt wird. Auf die Wahl der passenden Einsatzstelle wird großes Augenmerk gelegt. Die MitarbeiterInnen werden als handwerkliche Hilfskräfte (Gartenbereich, Küche, Reinigung, Tischlerei, Verkauf etc.) oder als Bürohilfskräfte entsprechend ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Wünschen eingesetzt. Bereits erworbene in- und ausländische Ausbildungen, Qualifikationen und Erfahrungen fließen in die Entscheidungsfindung ein. Gleichzeitig soll die Beschäftigung im Lebenszusammenhang Sinn machen und realistische Zukunftsperspektiven schaffen.

Bezugspersonen sind die SozialbetreuerInnen bei Jobimpuls und der/die unmittelbare Vorgesetzte am Arbeitsplatz. Dieses Modell kombiniert professionelle Begleitung mit alltäglichem Lernen am Arbeitsplatz und gezielter Aus- und Weiterbildung. Das Beschäftigungsausmaß beträgt für alle Gruppen von Beschäftigten maximal 25 Wochenstunden.

29 Prozent Jobimpuls-MitarbeiterInnen waren zum Stichtag 31.12.2016 im Kernmagistrat, 28 Prozent in den Sozialvereinen, 22 Prozent in den SeniorInnenzentren und 19 Prozent in den Kindergärten, Krabbelstuben und Horten der Stadt Linz eingesetzt.

„Ein Beschäftigungsverhältnis bei Jobimpuls bedeutet nicht nur die Verbesserung der persönlichen Lebenssituation, sondern auch Anerkennung für die Tätigkeiten, die man ausübt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Jobimpuls leisten vor allem auch wertvolle Dienste für die Gesellschaft, sei es durch die Arbeit in den SeniorInnenzentren, den Kinderbetreuungseinrichtungen oder durch die Pflege öffentlicher Parkanlagen“, so Sozialreferentin Karin Hörzing.

21 Prozent finden Job am Arbeitsmarkt

Durchschnittlich 80 Personen schließen pro Jahr mit dem Jobimpuls-Programm ab. Die Ursachen für einen Austritt sind entweder das reguläre Ende des Arbeitsvertrages, der Eintritt in die Karenz / Mutterschutz oder der Wechsel in den Arbeitsmarkt. 2016 konnten 55 Personen (21 Prozent) in den Arbeitsmarkt vermittelt werden. Weitere 40 Prozent benötigen nun keine weitere Bedarfsorientierte Mindestsicherung mehr. Viele haben durch ihre Tätigkeiten in Jobimpuls Versicherungszeiten beim Arbeitsmarktservice (AMS) erlangt. Sie werden nach Abschluss des Programms von diesem weiter betreut und haben Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung.

Die gesetzlichen Grundlagen:

  • „Hilfe zur Arbeit“, § 20 Oö. BMSG
    JOBIMPULS richtet sich an Menschen mit Anspruch auf Bedarfsorientierte Mindestsicherung, die trotz entsprechender Bemühungen keine Erwerbsmöglichkeiten finden.
  • „Arbeit und fähigkeitsorientierte Aktivität“, § 11 Abs. 2 Oö. ChG
    JOBIMPULS leistet im Zuge der Chancengleichheit berufliche Integration für Menschen mit Beeinträchtigungen.
  • Maßnahmen im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe, § 12 Oö. KJHG

Wer wird Jobimpuls-MitarbeiterIn?

  • Personen, die die gesetzlichen Grundlagen erfüllen
  • Personen mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen
  • Personen mit sozialen Problemen
  • Menschen mit instabilen familiären Verhältnissen (z.B. Alleinerziehende in Notlagen, schwangere Frauen ohne finanziellen Rückhalt)
  • Personen mit soziokulturellen Benachteiligungen
  • Sozial auffällige junge Erwachsene ohne berufliche Perspektiven

Quelle: Stadt Linz



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