Drei Österreicher sterben täglich am Prostatakarzinom – Nuklearmedizin kann helfen

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Drei Österreicher sterben täglich am Prostatakarzinom – Nuklearmedizin kann helfen
Foto: Marcus Hacker, Felicitas Matern
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Drei Österreicher sterben täglich am Prostatakarzinom – Nuklearmedizin kann helfen
Foto: IAKW-AG, Getty Images/iStockphoto
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Drei Österreicher sterben täglich am Prostatakarzinom – Nuklearmedizin kann helfen
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19 Okt 16:21 2017 von OTS Print This Article

Wien (OTS) - Prostatakrebs ist in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Jährlich sterben hierzulande rund 1.150 Männer an Prostatakrebs – der Einsatz von nuklearmedizinischer Diagnostik und Therapie wirkt jetzt schon teilweise lebensverlängernd. Beim europäischen Kongress für Nuklearmedizin wird ab Samstag im Austria Center Vienna auch über zukünftige Therapieerweiterungen diskutiert.

„Jedes Jahr wird bei 5.000 Österreichern ein Prostatakarzinom diagnostiziert. Das entspricht rund einem Viertel aller Tumorneuerkrankungen bei Männern“, weiß Univ.-Prof. Dr. Marcus Hacker, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung. Aufgrund des Einsatzes nuklearmedizinischer Verfahren in der Diagnose und Therapie von Prostatakarzinomen tragen Nuklearmediziner bereits ganz wesentlich zur Verbesserung der Überlebenschance von Krebspatienten bei.

Um 15 % aussagekräftigere Diagnosen durch PET-Einsatz

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, bei der eine radioaktiv markierte Substanz – der sogenannte Tracer - verabreicht wird, dessen Verteilung im Körper anschließend gemessen wird. In Österreich kommt dieses Verfahren seit dem Jahr 1995 zum Einsatz, seit einigen Jahren stehen Tracer für die Prostata-Diagnostik zur Verfügung. „Dank PET können wir mit 10 bis 15 % höherer Genauigkeit hoch malige von niedrig maligen Prostatakarzinomen unterscheiden und auch mit 10 % höherer Sensitivität prognostisch ungünstige Tumore aufspüren,“ erklärt Hacker. „Durch diese neuen Techniken können auch Biopsien wesentlich genauer durchgeführt werden. Zudem kann die darauffolgende Therapie auf den individuellen Patienten maßgeschneidert werden.“

Bessere Lebensqualität und -erwartung bei metastasierendem Prostatakarzinom

Eine signifikant bessere Lebensqualität und längere Lebenserwartung bietet die Nuklearmedizin auch bei der Behandlung von metastasierenden Prostatakarzinomen. In 60 % dieser Fälle kommt es zu Metastasen in den Knochen. Hier können etwa durch die Behandlung mit dem nuklearmedizinischen Medikament Xofigo® die durchschnittliche Lebenserwartung signifikant verlängert und die Knochenschmerzen der Patienten deutlich gelindert werden. Kommt es zu Metastasen in anderen Bereichen, werden derzeit nuklearmedizinische PSMA-Therapien durchgeführt. Dabei bindet sich der PSMA-Biomarker (Prostata Spezifisches Membran Antigen-Biomarker) direkt an die Krebszellen und durch die interne Bestrahlung mit hoher Energie kann die Ausbreitung der Metastasen gestoppt bzw. die Metastasenlast reduziert werden. „Im AKH verzeichnen wir mit dieser neuartigen Therapie erste Erfolge und es ist bereits gelungen, Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium einzudämmen. Das ist ein ganz entscheidender Schritt für künftige Heilungschancen - auch von bereits fortgeschrittenem Prostatakrebs“, freut sich Hacker. Ein vielversprechender Ansatz könnte es zudem sein, den Einsatz von PSMA-Biomarkern bereits sehr früh, also schon unmittelbar nach der Erstdiagnose oder auch bei inoperablen Tumoren einzusetzen. Trends und Überlegungen wie diese werden vom 21. bis 25. Oktober im Austria Center Vienna beim EANM-Kongress (European Association of Nuclear Medicine) erörtert.



Quelle: OTS



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