Die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung Österreichs erfolgte soeben in Wien

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Eheringe - Symbolbild
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13 Okt 09:46 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Die Regenbogenhauptstadt Wien gratuliert den beiden Ehepartnerinnen

„Soeben erfolgte auf einem Wiener Standesamt die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung in der Geschichte Österreichs. An diesem Tag der Freude gratuliere ich den beiden Frauen und wünsche ihnen und ihrem gemeinsamen Sohn von Herzen alles Gute!“, freut sich der für Antidiskriminierung zuständige Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Die Regenbogenhauptstadt Wien spielt damit einmal mehr eine historische Rolle in der LGBTIQ-(Lesben-, Schwulen-, Transgender-, Intersex-, Queeren) Menschenrechtsbewegung, so Czernohorszky.

Dank des Verfassungsgerichtshofes ist Österreich nun das erste Land Europas, das die Ehegleichheit unter den Schutz der Verfassung stellt. Damit ist es einmal mehr nicht die Politik, sondern die Rechtsprechung, die gleichgeschlechtlichen Paaren den Zugang zu ihren Menschenrechten sicherstellt. „Dass die FPÖ und ÖVP bis gestern Abend noch versucht haben, das VfGH-Urteil auszuhebeln, ist bittere Realität. Dass sie darin erbärmlich gescheitert sind, ist ein Triumph für gleichgeschlechtliche Paare, für die Menschenrechte und damit auch für Österreich!“, so Czernohorszky.

Wolfgang Wilhelm, Leiter der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen, war bei der heutigen Eheschließung anwesend und ergänzt: „Neben meinen aufrichtigen Glückwünschen an das Paar und ihren Sohn möchte ich als Zeuge dieses historischen Moments betonen, wieviel Liebe, Vertrauen und Gemeinsamkeit ich heute im Trauungssaal sehen und spüren durfte - und genau dafür gibt es doch die Ehe, oder? Und allen Kritikern kann ich versichern: Gerade eben ist das Abendland nicht untergegangen, sondern einen deutlichen Schritt offener, gerechter und besser geworden!“.

Bereits 2011 hatte der Wiener Landtag in einem Resolutionsantrag die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gefordert. Die ÖVP hatte dies auf Bundesebene immer verhindert und jede Diskussion blockiert und war sich mit der FPÖ in dieser Frage stets einig. Die beiden nun verheirateten Frauen riefen als Familie gemeinsam mit vier weiteren gleichgeschlechtlichen Familien und vertreten durch den Wiener Rechtsanwalt Dr. Helmut Graupner den Verfassungsgerichtshof an. Dieser öffnete mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 sowohl die Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare als auch die Eingetragene Partnerschaft für verschiedengeschlechtliche Paare (VfGH 04.12.2017, G 258/2017).


Quelle: Stadt Wien



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