Diabetes auf dem Vormarsch

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21 Sep 18:29 2014 von Oswald Schwarzl Print This Article

Die moderne Medizin bekommt Diabetes immer besser in den Griff, aber die Zahl der Zuckerkranken wächst trotzdem stark an

Vor allem die Typ-2 Diabetiker zeigen einen starken Anstieg, trotz der vielen Möglichkeiten den erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken. Von Insulin bis hinzu oralen Antidiabetika bietet die Medizin viele Behandlungsmöglichkeiten, um der Diabetes Herr zu werden.


 


Durch die steigende Lebenserwartung von Diabetikern, werden diese jedoch vermehrt mit Folgeschäden konfrontiert. Diabetiker haben so z.B. ein deutlich höheres Risiko Schlaganfälle oder chronische Nierenschäden zu erleiden. Laut einer Studie der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“  aus dem Jahr 2010 tragen Zuckerkranke das doppelten Risiko für einen Herzinfarkt, das 3-fache Risiko für den Tod durch koronare Herzkrankheit und weisen zudem eine um den Faktor 2,3 erhöhte Gefährdung für Schlaganfälle auf.


Die steigende Anzahl von Typ-2-Diabetikern wird primär der Zunahme von Übergewicht und mangelnden körperlichen Aktivitäten zugeschrieben. Aktuell spricht man weltweit von einer Zahl von mehr als 250 Millionen Zuckerkranken (davon 650.000 in Österreich), welche laut einer Erhebung der „Internationalen Diabetes Föderation – IDF“ auf bis zu 380 Millionen Menschen im Jahr 2025 ansteigen könnte.


Weniger eindeutige Gründe lassen sich dafür ermitteln, wieso auch der insulinabhängige Typ-1-Diabetes stetig zunimmt: 1999 gab es in Österreich zwölf Fälle pro 100.000 Kinder unter 14 Jahren, 2007 stieg dieser Wert auf 18,4 Fälle pro 100.000 an. Laut dem österreichischen Diabetologen und lokalen Kongressorganisator, Raimund Weitgasser, summieren sich die Todesfälle an den Folgen von Diabetes auf 10.000 Patienten jährlich. Hinzu kämen weitere Folgeerkrankungen von Diabetes jährlich hinzu: rund 300 neue Dialysepatienten (Diabetesbedingtes Nierenversagen, um die 2,500 Amputationen und 250 neue Erblindungsfälle). Zuckerkrankheit ist und bleibt somit eine ernstzunehmende Erkrankung des 21. Jahrhunderts, trotz der modernen und entwickelten Medizin.





Die größten Fortschritte erwartet man sich in der nächsten Zukunft von der Genforschung. Laut Viktor Jörgens, Exekutivdirektor der EASD, wolle man genauer herausfinden, wieso junge Menschen Typ-1-Diabetes entwickeln, bei dem der eigene Körper die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstören.


 


Eine bahnbrechende Entdeckung wurde schon in Grönland gemacht und auf einem Kongress in Dänemark veröffentlicht: Rund zehn Prozent der Typ-2-Erkrankungen können mit einer Genveränderung erklärt werden. Das Gen soll angeblich mit der Insulinwirkung in unseren Muskeln zu tun haben. Daher dürfte beim Typ-2-Diabetes die Prädisposition in den Genen liegen und ein ungesunder Lebenstil kann schließlich die Entstehung der Erkrankung fördern.


 


Fachbeitrag von Marleen Gadenstätter, Redakteurin bei https://www.121doc.com/de/


Quellen:


http://www.thelancet.com/journals/landia/issue/current


http://www.idf.org/


http://www.easd.org/



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