Deponieflächen für Wildbachsperren im Pinzgau haben sich bewährt

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Salzburg
09 Nov 16:22 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Schwaiger: Deponieflächen bringen einen Gewinn für Sicherheit, Umwelt und deutliche Kosteneinsparungen

Die neu geschaffenen Schutt- und Gerölldeponien im Pinzgau, auf denen Material aus Wildbachsperren nach Unwettern gelagert werden kann, sind eine enorme Erleichterung. Das bestätigten vor allem die Unwetter-Ereignisse des Sommers 2017, in dem hunderttausende Kubikmeter Geröll rasch aus Wildbachsperren zu entfernen waren. Davon konnte sich heute, Donnerstag, 9. November, auch Landesrat Josef Schwaiger bei einem Lokalaugenschein in Leogang überzeugen.

Das Modell der Deponieflächen wurde von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See entwickelt und als Pilotprojekt im Pinzgau 2016 gestartet.

"Die Ereignisse des vergangenen Sommers zeigten eindrucksvoll, wie gut das Geschiebemanagement auf den bereitgestellten Deponieflächen funktioniert. Durch den sofortiger Abtransport und die kurzen Transportwege konnten die Schutzbauwerke schneller geräumt werden und damit rasch wieder ihren Schutzzweck erfüllen. Gleichzeitig wurde die Umwelt weniger belastet. 2013 waren für den Abtransport von 100.000 Kubikmeter Material noch Lkw-Fahrten mit einer Gesamtdistanz von 150.000 Kilometern erforderlich. Durch die Bereitstellung geeigneter Flächen für die Materialablagerung waren 2017 für dieselbe Menge an Material nur noch 50.000 Lkw-Kilometer nötig. Die Deponieflächen bringen also einen Gewinn für die Sicherheit, für die Umwelt und deutliche Kosteneinsparungen", sagte Schwaiger anlässlich des Lokalaugenscheins.

Nach den zahlreichen Murenabgängen im Katastrophenjahr 2013 musste allein im Pinzgau etwa eine Million Kubikmeter Gesteinsmaterial aus den Schutzbauwerken der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) geräumt und verfrachtet werden. Lange Transportwege haben dabei erhebliche Kosten verursacht.

Um dieses Problem zu lösen, suchte die WLV gemeinsam mit dem Land Salzburg Ablagerungsflächen für das Murmaterial. Mit der Unterstützung der Bürgermeister, der Obleute der Schutzwassergenossenschaften und der Grundeigentümer, konnten im Pinzgau 20 Flächen gefunden werden, auf denen es möglich ist, mehrere Millionen Kubikmeter Material abzulagern und einzubauen. Alle Flächen wurden von den betroffenen Sachverständigen positiv beurteilt und einem naturschutzrechtlichen Verfahren unterzogen.

Modell der Deponieflächen auf andere Bezirke ausweiten

"In Salzburg sind jährlich durchschnittlich 300.000 Kubikmeter Murmaterial aus den Stauräumen der Schutzbauwerke zu entfernen. Ein Vergleich der Stauraumräumungen 2013, noch ohne Vorsorgeflächen und 2017 mit bereits vorhandenen Vorsorgeflächen, belegt Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit deutlich. Pro 100.000 Kubikmeter Räummaterial werden rund 70 Tonnen CO2 eingespart. Bei den Transportkosten ergab sich eine Einsparung von drei Euro pro Kubikmeter abtransportiertes Material. So konnten 2017 bei einer abtransportierten Menge von 300.000 Kubikmetern 900.000 Euro eingespart werden. Die CO2-Einsparung lag bei zirka 210 Tonnen gegenüber dem Jahr 2013", fasste Leonhard Krimpelstätter, Sektionsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Salzburg (WLV) die Vorteile der Deponieflächen zusammen.

Aufgrund des großen Erfolges soll das Modell der Deponieflächen auf das ganze Bundesland ausgedehnt werden. "Die WLV sucht weiterhin gemeinsam mit dem Land Salzburg und den Gemeinden nach geeigneten Flächen in den Bezirken. Es gibt bereits zahlreiche positive Rückmeldungen aus den Gemeinden. Ich bedanke mich besonders bei den Grundeigentümern, die ihre Flächen zur Verfügung stellen und damit nicht nur zur Sicherheit der Bevölkerung sondern auch zur Vermeidung von Lkw-Fahrten und zur Kostensenkung beitragen", so der Landesrat.


Quelle: Land Salzburg



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