Deix feiert mit Eduard Thöny die Wiedereröffnung des KARIKATURMUSEUM KREMS

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Wiedereröffnung des KARIKATURMUSEUM KREMS
Foto: Karikaturmuseum Krems/APA-Fotoservice/Schedl
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Eröffnung der Ausstellung: Immer wieder Deix!
Foto: Kunstmeile Krems
15 Mai 14:00 2017 von OTS Print This Article

Ein halbes Jahr lang wurde das KARIKATURMUSEUM KREMS saniert. Nun wurde es mit zwei Ausstellungen wieder eröffnet.

Krems (OTS) - Anlässlich der Wiedereröffnung des KARIKATURMUSEUM KREMS und der neuen Dauerausstellung ‚IMMER WIEDER DEIX!‘ lud der Künstlerische Direktor Gottfried Gusenbauer zum Gespräch über den Meister der österreichisch-Karikatur Manfred Deix. Oscar Bronner (Gründer von trend und profil, Herausgeber der Tageszeitung Der Standard) tauschte mit Gottfried Gusenbauer Anekdoten und Persönliches über Manfred Deix aus. Rund 100 Gäste lauschten dem Gespräch über Manfred Deix. Das begeisterte Publikum darunter Marietta Deix, Erwin Pröll und Christoph Haderer schmunzelten über die Geschichten. Stadträtin Anna Wegl, Margit Zeininger, Obfrau des Vereins der Freunde der Kunstmeile Krems, Erich und Hannelore Grabner, sowie die Galeristen-Familie Kopriva waren unter den zahlreichen Gästen. Bei intensivem Austausch gesichtet wurden Anja Grebe, Leiterin des Departments für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Donau-Uni, Wolfgang Müllner, Vorsitzender der Volkshochschule Krems sowie Günther und Eva Wolfsberger, Mitglieder im Verein Freunde der Kunstmeile Krems und bildender Künstler aus Krems. Erwin Pröll über seine Beziehung zu Manfred Deix: „… ein Freund durch dick und dünn mit dem ich durch Feder und Glas ewig verbunden bin.“ Gottfried Gusenbauer: „ Oscar Bronner hat eines der ambitioniertesten Magazinprojekte Österreichs ins Leben gerufen und mit Manfred Deix einen mutigen Zeichner gewonnen. Beide waren ihrer Zeit immer einige Schritte voraus.“

Oscar Bronner: „Bernhard Paul als Art Director des trend, Manfred Deix und Gottfried Helnwein als Zeichner waren das Trio Infernale des Magazins, die drei waren richtige ‚Hawara‘.“ Und weiter „Manchmal musste ich Manfred Deix einbremsen, weil er seiner Zeit weit voraus war. Er war immer drei Schritte voraus und hat uns mitgezogen.“

Die neu gestaltete Dauerausstellung wird von zwei Katalogen begleitet, die Gottfried Gusenbauer noch vorstellte: „Immer wieder Deix!“, als Folgeband von „Für immer Deix!“, worin noch mehr Schätze aus dem Bestand der Niederösterreichischen Sammlungen zu sehen sind. Der zweite Band „Dichterglück und Underground“ präsentiert Deix’ starke Affinität zu Texten und Gedichten, die in der Tradition von Robert Gernhardt und anderen satirischen Künstlern der Neuen Frankfurter Schule stehen.

Die frisch gestrichenen Fassade des KARIKATURMUSEUM KREMS bot an diesem Anbend einer besonderen Videoprojektion Platz, die in Kooperation mit der FH St. Pölten entstand: Studenten aus dem Bereich Medientechnik erweckten das Deix’sche Aquarium zum Leben und ließen die Tiefseelebewesen über die Fassade schwimmen, darunter der steirische Stäbchenstöhr, der Norwegischen Nasenhai oder der katalanischen Katzenkarpfen.

Das zweite Highlight war die Eröffnung der im IRONUMUS-Kabinett präsentierten Personale ‚MEISTERZEICHNER. ZEICHENMEISTER. Eduard Thöny im Simplicissimus‘. Das deutschsprachige Satiremagazin, das von 1896 bis 1944 in München erschien, reproduzierte an die 3.000 Zeichnungen von Eduard Thöny. Ein Best-of der Ausstellung, die letztes Jahr in Brixen, dem Heimatort Thönys, gezeigt wurde, haben Hans Haider und Gustav Peichl für Krems kuratiert. Die Enkelin des Künstlers und Verwalterin seines Nachlasses, Dagmar von Kessel, reiste aus München an um den kunstaffinen Besuchern das Erbe ihres berühmten Großvaters nahezubringen. Auch Michael Seeber, begeisterter Sammler von Eduard Thönys Werken, kam zur Eröffnung. Das KARIKATURMUSEUM KREMS lockte 300 Gäste an, darunter Vizebürgermeister von Krems Wolfgang Derler, Kremser Stadtrat Albin Fürlinger und den Direktor des Landesmuseums Niederösterreich Carl Aigner.

Eifrig diskutierend sah man Anja Grebe und Barbara Eggert von der Donau-Uni mit Kurt Farasin, Künstlerischer Leiter der Schallaburg. Aus dem Verein der Freunde der Kunstmeile Krems waren Präsident Erich und Hannelore Grabner, Thomas Grabner sowie Renate Hirtzberger und viele andere anwesend. Die Karikaturisten Bernd Ertl und Margit Krammer waren ebenso im Publikum wie Künstlertochter und Agenturchefin Ina Peichl. Autohaus-Besitzer Paul Birngruber mit Familie, Hubert Schultes, Generaldirektor Niederösterreichische Versicherung und Stefan Mitterer, Geschäftsführer der Kunstmeile Krems nahmen ebenfalls an der Eröffnung teil. Anschließend an die offizielle Begrüßung und Eröffnung durch Landesrätin Barbara Schwarz, ergriff Gustav Peichl das Wort und überreichte den prominenten Gästen eine rote IRONIMUS-Kappe, wie er sie selbst trägt. Mit dem Satz „Peter Rabl übernehmen Sie“, diskutierten Erhard Busek (ÖVP-Politiker und ehem. Vizekanzler), Josef Cap (SPÖ-Politiker und Nationalratsabgeordneter), Peter Pilz (amtierender Sicherheitssprecher der Grünen), Guido Tartarotti (Kolumnist und Autor) unter der Moderation von Peter Rabl über die Bedeutung der politischen Karikatur. Mit dem Ergebnis, dass Karikatur alles darf aber nicht alles muss.

Zitate:

Dagmar von Kessel: „Mein Großvater hat mich mein Leben lang begleitet. Die in schwarzem Leinen gebundenen Simplicissimus-Ausgaben mit der roten Bulldogge, fand ich immer interessanter als meine Kinderbücher.“

Erhard Busek über die politische Karikatur: „Kritische Kommentare oder Karikatur haben mich nie geschmerzt, mich schmerzt immer nur Dummheit und die ist relativ weit verbreitet.“

Manfred Deix hat zu Peter Pilz immer gemeint, er hätte ein „fades G’sicht“. „Darum hat er mich immer als dicken Menschen gezeichnet.“

Guido Tartarotti: „Das Schlimmste für Politiker ist, wenn sie überhaupt nicht karikiert werden, das heißt sie sind unbedeutend. Das tut mehr weh, als eine spitze Karikatur.“


Quelle: OTS



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