Burgenland: Positive Bilanz am internationalen Markt

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Foto: Bgld. Landesmedienservice
13 Dez 21:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Landesrätin Verena Dunst: Agrar- und Weinexporte des Burgenlandes durch qualitativ hochwertige Produkte im Aufwind

Das Burgenland exportierte im Jahr 2016 Waren im Wert von knapp 2 Milliarden Euro. 17,5 Prozent davon entfallen auf den Außenhandel mit Agrarprodukten - ein überdurchschnittlicher Wert, denn der Anteil der Agrarprodukte am Export beträgt im österreichweiten Durchschnitt nur etwa 7,9 Prozent. Besonders beliebt ist das heimische Getreide, ebenso wie der Wein und die Ölsaaten. „Mein erklärtes Ziel ist es, der burgenländische Agrar- und Weinwirtschaft zukunftsträchtige Optionen zu bieten. Dies erfordert eine Landwirtschaft, die im Angesicht von Globalisierung und starker internationaler Verflechtungen auch am internationalen Markt bestehen kann. Das Hauptgewicht meiner burgenländischen Agrarpolitik wird dabei in der Forcierung der Qualität der heimischen Produkte, in der gezielten Besetzung von Marktnischen durch die Veredelung von Produkten und in der Entwicklung neuer Vertriebswege liegen. Diese Qualitätsstrategie ermöglicht reelle Chancen und kostendeckende Preise für die burgenländischen Weinbäuerinnen und Weinbauern sowie die landwirtschaftlichen Produzentinnen und Produzenten“, betonte Agrarlandesrätin Verena Dunst am 13. Dezember 2017 in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Obmann Hannes Mosonyi, Gremium Agrarhandel, und Obmann Kommerzialrat Helmuth Renner, Gremium Weinhandel.

Die Liste der beliebtesten Exportgüter aus der Landwirtschaft wird vom Getreide angeführt. „Das Burgenland ist für die Qualität des heimischen Getreides im Ausland bekannt“, zeigte sich Hannes Mosonyi, Obmann des burgenländischen Agrarhandels, erfreut. „Wir haben hier im Burgenland einzigartige klimatische Bedingungen, die unsere Produkte so unverwechselbar machen“, so Mosonyi, der die Interessen von 157 Mitgliedern vertritt. 2016 wurde Getreide im Wert von mehr als 81,5 Millionen Euro exportiert. Die Warengruppe liegt damit auf dem 6. Platz der burgenländischen Exportgüter - noch vor dem Wein. Mit Getreide, Wein und Ölsaaten, das auf Platz 10 der Hitliste liegt, sind gleich drei agrarische Warengruppen unter den Top 10 der Ausfuhren. 22 Prozent der österreichweiten Getreideexporte entfielen 2016 auf das Burgenland. 20 Prozent der österreichweiten Ausfuhren von Ölsaaten stammen aus dem Burgenland.

Deutschland - auch im Ranking der Agrarexporte führend
Wichtigster Handelspartner ist auch im Agrarbereich Deutschland mit mehr als 80 Millionen Exportvolumen, gefolgt von Ungarn, mit mehr als 33 Millionen, der Schweiz und Russland mit mehr als 27 Millionen Euro sowie der Slowakei mit fast 26 Millionen Euro und Italien mit mehr als 24 Millionen Euro. „Wir sind aufgrund der jährlich schwankenden Witterungsverhältnisse mit der Erntemenge stark von äußeren Bedingungen abhängig“, so Mosonyi, „aber ich sehe gute Chancen für das Burgenland, den Anteil der Exporte bezüglich des Warenwertes und der Exportländer weiter auszudehnen.“ Neue Hoffnungsmärkte sind beispielsweise Asien, wohin Agrarprodukte im Wert von mehr als 8 Millionen Euro verkauft werden. Auf China entfällt davon ein Warenwert von rund als 1,2 Millionen Euro für agrarische Produkte.

Wein als Botschafter der burgenländischen Agrarwirtschaft
Das Burgenland profitiert auch von der Nachfrage nach österreichischem Wein. Im Vorjahr wurden mehr als 15 Millionen Euro in der Produktgruppe Wein und andere alkoholhaltige Flüssigkeiten in die Slowakei exportiert, gefolgt von Deutschland mit rund 13 Millionen Euro. Rund ein Drittel der Weinexporte aus Österreich stammen aus burgenländischen Rieden. „Der Export von österreichischen Weinen erlebt seit Jahren einen Aufwind“, berichtete Kommerzialrat Helmuth Renner, Obmann des burgenländischen Weinhandels, der derzeit 221 Mitglieder zählt. „Der Export ist ein Garant für Arbeitsplätze und Wohlstand. Das Burgenland und insbesondere die burgenländische Weinwirtschaft brauchen den internationalen Handel mehr denn je. Wir haben uns mit unseren Produkten im Ausland einen guten Ruf aufgebaut. Gerade kleine und mittlere Unternehmen können in Nischenmärkten international mithalten und müssen ihre Märkte erweitern, denn der Wettbewerb auf dem internationalen Weinmarkt ist in den letzten Jahren härter geworden“, ergänzte Renner.

Weinbranche – neue Innovationswelle
Nach großen Veränderungen im österreichischen Weinmarkt seit 1980 kommt eine neue Innovationswelle auf die Branche zu. So wird das Angebot weltweit professioneller, es gibt eine Qualitätsexplosion auf breiter Front, der Verdrängungswettbewerb wird durch ein größeres Angebot immer stärker, die Vertriebskanäle werden vielfältiger, der Internethandel immer intensiver, das Konsumverhalten ändert sich, Weinmix-Getränke sind im Vormarsch, alkoholreiche Weine über 13,5 Prozent finden immer schwerer Abnehmer, die Konsumenten probieren gerne neue Getränke aus und sind immer weniger markentreu, die Szene der Weintrinker verjüngt sich und Social Media bzw. Weinblogs sind eine immer wichtiger werdende Informationsquelle. Dunst dazu: „Ich darf mich in diesem Zusammenhang bei den Winzerinnen und Winzern, die sich diesen Herausforderungen der Zukunft stellen, für ihre professionelle Arbeit, die sie Jahr für Jahr leisten, sehr herzlich bedanken. Sie sind der Garant für jene Spitzenqualität, die das Burgenland zu einem Weinland von nationaler und internationaler Bedeutung gemacht hat. Vor allem mit der Priorität Qualität vor Quantität haben wir uns zu einem europäischen Musterland der Weinwirtschaft entwickelt. Mehr als 300 Sonnentage pro Jahr, unterschiedlichste Böden, die bestmögliche Ausbildung und eine konsequente Linie im Marketingbereich waren und sind zusätzlich wertvolle Parameter für diese positive Entwicklung, die sich auch in der Wertschöpfung, der Kaufkraft, in der Exportquote, aber auch im Bereich der Arbeitsplätze widerspiegelt.“

Weinforum Burgenland 2018 am 26. April in Pamhagen
Das Weinforum Burgenland in Pamhagen ist schon seit Jahren DER Treffpunkt für Weinexperten. Am 26. April 2018 wird von nationalen und internationalen Fachleuten in der Vila Vita die Frage diskutiert: Reicht eine Lagenklassifikation aus, um Herkunftscharakter und Qualität zu garantieren? Mit dieser Veranstaltung treibt das Gremium des burgenländischen Weinhandels die Entwicklungen der Weinwirtschaft voran und leistet so einen Beitrag zur Positionierung der Branche im In- und Ausland. Infos unter http://wko.at/bgld/agrarhandel, http://wko.at/bgld/weinhandel, www.weinforum-burgenland.at


Quelle: Land Burgenland



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