Burgenland. Neues EU Projekt zur Bekämpfung von invasiven Pflanzenarten erfolgreich gestartet

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Naturschutz-Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf Naturschutzbund Burgenland Geschäftsführer Mag. Dr. Klaus Michalek, OFM DI Peter Fischer, Leiter Forstbetrieb Esterhazy Betriebe GmbH, und die Projektteam-Mitarbeiterinnen Elisabeth Wuketich und Mag.a Barbara Dillinger
Foto: Landesmedienservice Burgenland
11 Aug 12:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Europaschutzgebiete „Neusiedler See – Nordöstliches Leithagebirge“ und „Zurndorfer Eichenwald“ im Fokus des Schutzprojektes

Nicht-heimische Pflanzenarten wie der Götterbaum, die Robinie oder die Ölweide verbreiten sich zunehmend an Standorten und verdrängen andere Baumarten im Burgenland. Gerade in Naturschutzgebieten verursacht dies immer größere Probleme. Mit einem neuen EU-Projekt sollen nun verstärkt Maßnahmen zur Bekämpfung und Zurückdrängung invasiver Gehölzer entwickelt werden. „Im Rahmen des Projektes werden in den Europaschutzgebieten ,Neusiedler See – Nordöstliches Leithagebirge‘ und ,Zurndorfer Eichenwald‘ Flächen mit Vorkommen von Götterbaum, Robinie, Eschen-Ahorn und Ölweide flächendeckendend erhoben, kartografisch im GIS-System abgegrenzt, digitalisiert und mit allen im Zuge der Kartierung gesammelten Informationen in eine Datenbank eingepflegt. Darauf aufbauend wird eine Strategie zur Bekämpfung und Zurückdrängung der genannten Gehölzer entwickelt“, so Naturschutz-Landesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf, die gemeinsam mit Naturschutzbund Burgenland Geschäftsführer Mag. Dr. Klaus Michalek und DI Peter Fischer, Leiter Forstbetrieb Esterhazy Betriebe GmbH, über Details des Projektes informierte. Mit der Umsetzung des Projektes wurde der Naturschutzbund Burgenland beauftragt. Projektpartner sind die Esterhazy Betriebe GmbH. Die Kosten des bis Jänner 2020 laufenden ELER-Projektes betragen 100.000 Euro und werden vom Land Burgenland kofinanziert.

Die am besten geeigneten Methoden zur Bekämpfung und Zurückdrängung werden im Zuge einer Literaturrecherche gesammelt und hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit bewertet. „Als Endergebnis soll ein räumlich und zeitlich differenzierter Maßnahmenkatalog bzw. Managementplan samt Übersichts- und Detailkarten vorliegen“, erklärt Eisenkopf.
Mit einbinden wolle man auch die privaten Wald- und Gartenbesitzer, ergänzt Naturschutzbund Burgenland Geschäftsführer Michalek: „Projektbegleitend werden wir bewusstseinsbildenden Maßnahmen setzen um Waldbesitzer und die breite Öffentlichkeit zu informieren.“ Oft seien in Gärten und Parks Ausgangspunkt der Verbreitung invasiver Pflanzen.

Das Burgenland weist den höchsten Anteil an Schutzgebietsflächen unter allen Bundesländern auf. Nach Ausweisung von Schutzgebieten unterschiedlichster Kategorien sind das Monitoring und die Managementpläne in international bedeutenden Lebensraumtypen für die detaillierte Planung von Pflege und Erhaltungsmaßnahmen unentbehrlich.

In den Managementplänen der beiden untersuchten Europaschutzgebieten „Neusiedler See – Nordöstliches Leithagebirge“ und „Zurndorfer Eichenwald“ wir die Neophyten-Bekämpfung als Managementziel genannt. „Neophyten sind Pflanzenarten, die sich meist mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem Sie zuvor nicht heimisch waren. Diese sind nicht immer schädlich, aber die invasiven Arten bereiten Probleme, weil sie heimische Bäume verdrängen. Zum Beispiel stehe die Esche vor dem Aussterben. Der Götterbaum wäre durchaus als Ersatz geeignet. Es geht darum, entsprechende Management- und Bewirtschaftungspläne zu entwickeln, um eine Baumartenvielfalt auch in Zukunft sicherzustellen“, so Fischer. Bei der Bekämpfung des Götterbaumes habe man im Rahmen von Feldversuchen bereits gute Erfahrungen mit einem von BOKU Wien entwickelten Pilz gemacht. Dieser wirkt auf biologischer Basis. Fischer: „In besonders schützenswerten Gebieten, wie den beiden Europaschutzgebieten, wollen wir nicht mit der Chemie-Keule arbeiten.“ Um Baumarten wie den Götterbaum auch wirtschaftlich nutzen zu können, müsse man ihren invasiven Charakter in den Griff bekommen. Dazu sei aber noch viel Forschungsarbeit nötig, der man sich stellen müsse, so der Experte.




Quelle: Land Burgenland



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