Bratwürsteltest der AKOÖ

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25 Nov 07:34 2015 von Elisabeth Schwarzl Print This Article

„Insgesamt waren 10 von 14 Proben einwandfrei“ stellt Dr. Georg Rathwallner fest

LINZ. Der jährliche Bratwürsteltest des Konsumentenschutzes der Arbeiterkammer stellt dem Großteil der Bratwürste aus dem Handel und Fleischereien ein gutes Zeugnis aus. Mussten bei der Vorjahresuntersuchung noch 2 Proben als „nicht für den menschlichen Verzehr“ beurteilt werden, traf dieses vernichtende Ergebnis diesmal keine Probe. „Insgesamt waren 10 von 14 Proben einwandfrei“ stellt Dr. Georg Rathwallner fest. „Verbesserungsbedarf gibt es aber dennoch: 3 Proben wurden als wertgemindert, eine als verfälscht beurteilt“.

Das Testergebnis finden Sie unter ooe.konsumentenschutz.at

 Insgesamt wurden 14 Bratwurstproben, davon 5 Roh- und 9 Brühwürste, nach dem Zufallsprinzip bei sieben verschiedenen Einzelhandelsunternehmen (Billa, Hofer, Maximarkt, Winkler Markt, Interspar, Lidl, Merkur) sowie 4 Fleischereien (Pilshofer, Hackl, Zellinger, Lackinger) gezogen. Anschließend wurden die Proben unter Einhaltung der Kühlkette in das Labor der Belan Ziviltechniker-GmbH gebracht und dort mikrobiologisch, sensorisch sowie chemisch-physikalisch analysiert.
 
Große Preisunterschiede
Einwandfreie Qualität gibt es auch für wenig Geld. Der Preis für ein Kilogramm Bratwürstel lag je nach Aktion zwischen 7,19 und 15,50 Euro.
 
Drei Proben im Test „wertgemindert“
Bei drei Bratwurstproben zeigten die mikrobiologischen Untersuchungen deutliche Mängel auf. Alle drei Proben enthielten Fäkalkeime. Außerdem wurden bei einer dieser Proben auch Staphylokokken festgestellt. Auch die sensorischen Eigenschaften mussten bei zwei dieser Proben beanstandet werden. Insgesamt wurden diese drei Probe daher als „wertgemindert“ eingestuft.
 
Falsches Werbeversprechen
Wirbt ein Hersteller auf der Packung mit dem AMA Gütesiegel, bedeutet dies, dass die Ware nach den Qualitätskriterien des Österreichischen Lebensmittelbuchs (Codex) Kap. B14 erzeugt werden muss. Insgesamt waren 4 Stichproben im Test mit dem AMA Gütesiegel versehen. Bei einer Probe zeigte die chemische Untersuchung bei Ermittlung der Codex Kennzahlen eine Überschreitung des Faktors für das Wasser-Eiweiß-Verhältnisses, sodass diese Probe als „verfälscht“ beurteilt wurde.
 
Die Beurteilung der sensorischen und chemischen Prüfungen erfolgte auf Grundlage der entsprechenden akkreditierten Untersuchungsmethoden für Fleischerzeugnisse und – wo anwendbar – auf Basis der Grenzwerte nach dem Österreichischem Lebensmittelcodex Kap. B14. Die Beurteilung der Ergebnisse der mikrobiologischen Prüfungen aus akkreditierten Untersuchungsmethoden für Fleischerzeugnisse erfolgte auf Basis der Grenzwerte nach Verordnung EG Nr. 2073/2005 und den Empfehlungen der DGHM (Richt- und Warnwerte). Der abschließenden gutachterlichen Bewertung liegt die berechtigte Verbrauchererwartung zugrunde.
 
Wissenswertes zum Bratwürstelsonntag
 
Bratwürstelsonntag – ein typisch oberösterreichischer Brauch
Da Bratwürstel zu einem raschen Verderb neigen, wurden sie früher ausschließlich in der kalten Jahreszeit hergestellt. Weil damals der Advent noch eine strenge Fastenzeit war, hat man am ersten Adventsonntag noch einmal ordentlich mit Fleisch gesündigt. Als eine Art der ersten Marketingstrategien lieferten die oberösterreichischen Fleischhauer bis etwa ins Jahr 1914 ihren Stammkunden extra für diesen Anlass hergestellte Bratwürste. Aus diesem wieder abgekommenen Brauch entwickelte sich unser heutiger Bratwürstelsonntag.
 
Rohwurst und Brühwurst: Bratwürste gibt es grundsätzlich in roher und gebrühter Form. Rohe Würste sind meist nur direkt beim Fleischer zu beziehen. Wenn sie nicht unter Schutzatmosphäre verpackt sind, müssen sie noch am Tag ihrer Herstellung verkauft werden. Die gebrühten Bratwürste werden während ihres Herstellungsprozesses zwischen 20 Minuten und 2 Stunden bei einer Kerntemperatur von über 72°C gegart und sind dadurch weniger verderbsempfindlich als Rohwürste. Welche Variante besser schmeckt, ist umstritten. Rohe Würste bieten für die Zubereitung mehr Möglichkeiten, sind dafür aber etwas anspruchsvoller in der Handhabung.
 
Haltbarkeit: Sind Bratwürste verdorben, riecht man das nicht immer. Wenn sie jedoch unverarbeitet bereits säuerlich riechen, sich in der Packung trübe Flüssigkeit abgesetzt hat und die Haltbarkeitsfrist abgelaufen ist, sollte man davon Abstand halten die Würste noch zu verwenden. Kann man die Würste nicht sofort grillen oder braten sollte man sie einfrieren.
Kalorienwerte: Bratwürste bestehen aus etwa einem Viertel Fett und liefern zwischen ca. 250 und ca. 320 kcal pro 100 Gramm.
Quelle: AKOÖ

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