Boys' Day am 9. November 2017: Erziehungs- und Pflegeeinrichtungen laden Burschen ein

Slide background
Foto: © Sozialministerium
Slide background
Foto: © Sozialministerium
Slide background
Foto: © Sozialministerium
25 Okt 12:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bundesweite Aktion des Sozialministeriums

Das Sozialministerium ruft am 9. November zum mittlerweile 10. Mal zu einem bundesweiten Aktionstag auf. Im Rahmen des Boys‘ Days öffnen über 400 Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Pflege- und Altenheime in ganz Österreich ihre Türen und heißen über 3000 junge Männer willkommen. In der Steiermark sind bislang rund 40 Einrichtungen mit dabei, die Anmeldung für Institutionen ist noch offen. Ziel des Boys' Day ist es, Burschen für pflegerische und pädagogische Beruf zu begeistern – denn die geschlechtsspezifische Berufswahl auf dem Arbeitsmarkt ändert sich nur langsam.

Männer als Kindergärtner oder Altenpfleger sind noch immer sehr selten. Um das zu ändern und Rollenbilder weiterzuentwickeln, veranstaltet das Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz seit mittlerweile zehn Jahren den Boys‘ Day. An diesem Aktionstag laden unterschiedliche Institutionen aus ganz Österreich Burschen zwischen zwölf und achtzehn Jahren dazu ein, einen Tag lang in Pflege- und Erziehungsberufe hineinzuschnuppern. Denn viele Einrichtungen wünschen sich mehr männliches Personal. „Aufgrund von noch immer vorherrschenden, traditionellen Rollenbildern scheut so mancher davor zurück, einen Beruf zu ergreifen, der durchaus seinen Interessen entsprechen würde. Der Boys‘ Day will Burschen Mut machen, auch männeruntypische Berufe zu ergreifen. Männliche Role Models sind in Schulen und Kindergärten besonders gefragt“, so Sozialminister Alois Stöger.

Jobstatistik: Männer mauern, Frauen frisieren

Ein Problem der Lehrausbildung ist oftmals die Konzentration auf einige wenige Lehrberufe und eine stereotype Trennung in traditionelle „Männer- und Frauenberufe“. Die drei häufigsten Lehrberufe der Burschen, nämlich Metalltechniker, Elektrotechniker und Kraftfahrzeugtechniker, machen rund 35% der Gesamtlehren aus. Bei den Mädchen ist es ähnlich, rund 30% wählen die Lehre zur Bürokauffrau, zur Friseurin und Einzelhandelskauffrau (Quelle: WKO, Lehrlingsstatistik 2016). Auch die Berufsgruppe „Soziales und Erziehung“ ist klar in Frauenhand. Vor allem im Kinderbetreuungsbereich arbeiten nach wie vor fast ausschließlich Frauen. Auch im Sozial- und Gesundheitswesen wie Pflege, Altenbetreuung, Betreuung von Menschen mit Behinderungen, arbeiten hauptsächlich Frauen. Doch auch Burschen sind gefragt: Am meisten gesucht werden momentan Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegehelfer und Kinderbetreuer bzw. Heimhelfer.

Erziehungs- und Pflegeberufe kennenlernen
Am 9. November können die Teilnehmer „männeruntypische“ Berufe in der Praxis kennenlernen und haben die Möglichkeit, mit männlichen Mitarbeitern über deren beruflichen Alltag und ihre Erfahrungen zu sprechen. Zusätzlich bieten Workshops an Schulen die Möglichkeit, Themen wie Lebensvorstellungen, Männlichkeit und Berufswahl oder Geschlechterklischees zu diskutieren. Junge Burschen, Schulklassen und Jugendeinrichtungen aus allen Bundesländern sind zu diesem österreichweiten Schnuppertag eingeladen und können sich dafür online anmelden.

Teilnehmerrekord im Vorjahr

2016 war das Interesse so groß wie nie: Insgesamt 4.725 junge Teilnehmer besuchten zumindest eine der 363 teilnehmenden Einrichtungen oder nahmen an einem der 136 Workshops rund um den Aktionstag teil. 95% der Burschen hat der Schnuppertag sehr gut bis gut gefallen. Rund 60% der Burschen meinen, dass sich ihr Bild von typischen Frauenberufen und typischen Männerberufen verändert hat. 57% der Burschen gaben an, viele Tipps und Ideen für ihre Berufswahl erhalten zu haben. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die überwiegende Mehrheit der Burschen es nach Einrichtungsbesuchen als normal betrachtet, wenn Männer in Pflege-, Sozial- und erzieherischen Berufen arbeiten (82%).


Quelle: Sozialministerium



Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg