Bergrettung auch in der Nacht gefordert

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Das alpine Notsignal kann optisch oder akustisch gegeben werden
Foto: ©ÖBRD
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Archivbild Nachteinsatz
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06 Aug 16:03 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

In der letzten Woche sind Niederösterreichs Bergretter zu drei Einsätzen in der Nacht gerufen worden. Zwei Einsätze am Schneeberg und einer am Gießhübl fanden glücklicherweise einen guten Ausgang.

Am 5. August wollte zwei Freundinnen über den Herminensteig absteigen. Aufgrund der unterschiedlichen konditionellen Verfassungen trennten sich die beiden Frauen im Abstieg auf dem oberen Herminensteig, hielten jedoch Telefonkontakt, welcher gegen 17:00 aber abbrach. Die 36-Jährige Frau kam vom Weg ab und geriet in den angrenzenden Schneidergraben. Als sie bei ihrem Auto eintraf, musste sie feststellen, dass ihre 37-jährige Freundin auch nach längerem warten dort nicht eintraf. Kurz vor 22.00 Uhr verständigte sie die Bergrettung, die sich mit 17 Mann auf die Suche machte. Auch zwei Beamte der Alpinpolizei Neunkirchen und ein BMI-Hubschrauber mit Wärmebildkamera waren beteiligt. Der Hubschrauber musste jedoch nach kurzer Zeit wegen einer aufziehenden Gewitterfront abbrechen. Gegen Mitternacht konnte ein Bergretter Ruf- und Sichtkontakt mit der Frau herstellen. Sie war unverletzt und konnte ins Tal begleitet werden.

Ein ähnliches Schicksal wurde an derselben Stelle eine Woche zuvor einer Gruppe zum Verhängniss. Am 29. Juli wurde die Bergrettung Puchberg alarmiert, weil sich im Schneidergraben sieben Personen befanden, die nicht mehr weiterkonnten. Eine Einsatzmannschaft stieg um 22.45 Uhr zu der angegebenen Stelle auf und fand dort sechs unverletzte Personen vor. Nach Angaben der Gruppe befand sich eine weitere Person ein Stück weiter in Richtung Hochschneeberg und konnte dort ebenfalls nicht mehr weiter. Die Gruppe wurde von einem Bergretter ins Tal gebracht während sich drei Männer auf die Suche nach der fehlenden siebenten Person machten. Diese konnte nach einigem Suchen in einer Seitenrinne des oberen Schneidergrabens unverletzt gefunden und ebenfalls ins Tal begleitet werden. Ursprünglich wollte die Gruppe eigentlich über den Herminensteig absteigen, verirrte sich jedoch und gelangte in den Schneidergraben.

Die Bergretter der Ortsstelle Wienerwald Süd wurden unter der Woche, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kurz vor Mitternacht aus dem Bett geläutet. Ein Mann machte sich sorgen um seinen Freund, der noch nicht vom Spaziergang im Naturpark Föhrenberge zurück war und dessen Auto noch am Parkplatz stand. Während die Mannschaft sich zum Ausgangspunkt der Wanderung in Gießhübl begab, traf aber glücklicherweise die Meldung der Lebensgefährtin des Gesuchten ein, dass dieser soeben zuhause angekommen sei.

Tipps der Bergrettung Um Situationen dieser Art zu vermeiden, rät die Bergrettung:

Planen Sie Ihre Tour konsequent und sorgfältig im Vorfeld der Wanderung. Nehmen Sie sich eine Karte mit oder drucken Sie einen Kartenausschnitt aus. Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Wegweiser, sie könnten auch fehlen.

Trennen Sie sich in einer Notsituation niemals von der Gruppe!

Nehmen Sie eine Taschenlampe oder Pfeife mit, um optische oder akustische Signale geben zu können. Sie können auch den Blitz der Kamera verwenden. Das alpine Notsignal – siehe Bild.

Informieren Sie eine Person über die geplante Tour und wann sie voraussichtlich wieder zurück sein werden. Geben Sie Bescheid, falls Sie sich verspäten.

Achten Sie darauf, dass ihr Handyakku voll geladen ist.

Alarmieren Sie die Einsatzkräfte rechtzeitig, bei Tageslicht ist vieles einfacher.

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Schon 21 Nachteinsätze Heuer rückten niederösterreichische Bergretterinnen und Bergretter aus folgenden Ortsstellen schon 21 Mal Einsätzen in der Dunkelheit aus:

1.1. Puchberg 4.1. Annaberg und Mitterbach 7.1. Reichenau 11.1. Hohenberg 18.1. Freiland und Lilienfeld 21.1. Reichenau 29.1. Pernitz 4.2. Pernitz 5.2. Mitterbach 17.2. Pernitz 18.2. Reichenau 6.4. Wachau 11.4. Puchberg 14.4. Türnitz und Freiland 6.5. Reichenau 19.5. Reichenau 4.6. Hohenberg 24.6. Reichenau 29.6. Puchberg 3.8. Wienerwald Süd 5.8. Puchberg


Quelle: Österreichischer Bergrettungsdienst



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