Bauernbund Pressemitteilung - Max Hiegelsberger: Die Arbeiterkammer redet immer nur vom niedrigsten Preis

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Max Hiegelsberger
Foto: Land OÖ
20 Feb 06:00 2017 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Arbeiterkammer Wien hat einen Preisvergleich bei günstigen Lebens- und Reinigungsmittel durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass im Jahresvergleich diese Produkte um sechs Prozent gestiegen sind. Leider ist aufgrund solcher Preisvergleiche immer festzustellen, dass letztlich die Erzeugerpreise für die Bäuerinnen und Bauern unter Druck geraten.

Max Hiegelsberger: Die Arbeiterkammer redet immer nur vom niedrigsten Preis

Aktueller Preisvergleich bei Lebensmittel setzen Erzeugerpreise erneut unter Druck und vernichten somit Arbeitsplätze im ländlichen Raum

„Günstige Lebens- und Reinigungsmittel sind im Jahresvergleich um knapp sechs Prozent teurer geworden“ oder „Günstiger Einkauf ist nun teures Vergnügen“ - das sind die Schlagzeilen eines aktuellen Preisvergleichs bei Lebensmitteln der Arbeiterkammer (AK) Wien. „Ständige Preisvergleiche bewirken nur eines - sie setzen die Erzeugerpreise in der Landwirtschaft unter Druck“, so der Landesobmann des OÖ Bauernbundes, LR Max Hiegelsberger. Beste Produkte, Frische und Regionalität zu leistbaren Preisen werden von den Konsumenten verlangt. Dabei bemühen sich der österreichische Lebensmittel-einzelhandel sowie die Verarbeiter um beste Qualität und setzen vermehrt auf Bio und Regionalität. Die Arbeiterkammer hingegen redet aber nur vom niedrigsten Preis. „Andererseits ist es Tatsache, dass in in Österreich pro Jahr und Kopf etwa 40 Kilogramm an Lebensmitteln im Müll landen, die noch genießbar gewesen wären“, so Hiegelsberger.

Lebensmittel muss ein Kulturgut werden

Sichere Lebensmittel in hoher Qualität und nachhaltig erzeugt – das erwarten die Menschen und diesem Anspruch werden die österreichischen Landwirte mit ihrer Arbeit gerecht. „Doch diese Arbeitsleistung muss sich in den Preisen der erzeugten Produkte widerspiegeln und darf nicht ständig durch Vergleiche torpediert werden, die sich ausschließlich am Preis orientieren“, weist Hiegelsberger auch darauf hin, dass nur mehr 12% des Einkommens der Haushalte für Lebensmittel ausgegeben werden. „Lebensmittel sollten wieder ihren wahren Stellenwert erhalten. Sie sind in vieler Hinsicht wertvoll! Sie sind mehr als reine Nahrungsmittel, denn Gesundheit, Umwelt, Landschaftspflege, Arbeitsplätze ja auch Kultur hängen unmittelbar mit der Erzeugung unserer Lebensmittel zusammen. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes „billig“ dies bei den aktuellen Preisvergleichen zu ignorieren“, betont Hiegelsberger.

Best- statt Billigstbieter in der öffentlichen Beschaffung

Bei öffentlichen Aufträgen (Spitäler, Kindergärten, Schulen, Kasernen, Pflegeheime, Kantinen, etc.) können heimische Lebensmittel eingekauft werden, seitdem das Parlament mit der Novelle zum Bundesbeschaffungsgesetz das Prinzip „Best- statt Billigstbieter“ beschlossen hat. „Nun gilt es, rasch alle Beschaffungspläne des Bundes und der Bundesländer dieser neuen Situation anzupassen“, so Hiegelsberger. Im Rahmen des neuen Arbeitsprogrammes der Bundesregierung ist das Bestbieterprinzip in der öffentlichen Beschaffung bei der anstehenden EU-Vergaberichtlinie für alle Lebensmittel vorgesehen. Bislang galt die verpflichtende Anwendung des Billigbieterprinzips bei der Beschaffung bestimmter Lebensmittel wie Fleisch, Milch, Eier, Gemüse und Obst. Der entsprechende Beschluss soll im Mai stattfinden. Ebenso gibt es Forderungen hinsichtlich der besseren Herkunftskennzeichnung, vor allem auch bei verarbeiteten Produkten.


Quelle: Oberösterreichischer Bauernbund



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