Bäuerinnen und Bauern setzen auf Bildung

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Foto: Landwirtschaftskammer Oberösterreich
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22 Jun 10:00 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

127 neue Landwirtschafts-Meister

In Oberösterreich schlossen in der Bildungssaison 2017/18 insgesamt 127 Meisterinnen und Meister ihre landwirtschaftliche Berufsausbildung mit der Meisterprüfung ab. Im feierlichen Ambiente des Agrarbildungszentrums Lambach wurden gestern von Karl Grabmayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer OÖ, von Landarbeiterkammer-Präsident Eugen Preg und von der Obfrau der ARGE Meister OÖ, LAbg. Michaela Langer-Weninger, die Meisterbriefe überreicht.

„Die bestmögliche Ausbildung ist eine Produktionsgrundlage, die einem keiner mehr wegnehmen kann. Dieses Bewusstsein ist in der oberösterreichischen Landwirtschaft stark ausgeprägt, das zeigen uns die hohen Abschlusszahlen in der Meisterausbildung. Professionelle Berufsausbildung ist auch eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Oberösterreich ein starkes agrarisches Produktionsland bleibt“, so Vizepräsident Grabmayr, der auch Vorsitzender des Ausschusses der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle ist.

Meisterbriefe in drei Ausbildungsgebieten

Viele zukünftige landwirtschaftliche Betriebsleiter nehmen die Möglichkeit wahr, in der Meisterausbildung die Kennzahlen und Daten ihres Betriebes genau zu analysieren und in der Meisterarbeit ein Betriebsentwicklungskonzept zu erarbeiten. In der abgelaufenen Bildungssaison haben elf Meisterinnen und 95 Meister den mehrjährigen Meisterkurs Landwirtschaft abgeschlossen. In der Forstwirtschaft gibt es 19 neue Meister und im Fachgebiet Gartenbau wurden an zwei Meister der Brief überreicht.

Meisterausbildungen als lernendes System

„Wer sich nicht weiterentwickelt steht nicht still, sondern geht rückwärts. Das gilt auch für unsere landwirtschaftlichen Betriebe und das ist bei der Ausbildung entscheidend.“ Eugen Preg, Präsident der Landarbeiterkammer OÖ und ebenfalls Vorsitzender der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle dankt allen Institutionen und Personen des großen Netzwerkes, die ständig an der Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung arbeiten. Preg und Grabmayr sind beide Vorsitzende der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle, Grabmayr als Vertreter der Arbeitgeber, Preg als Vertreter der Arbeitnehmer. „In diesem Bereich wird die Sozialpartnerschaft noch in ihrem ursprünglichen Gedanken gelebt“, erläutert Preg.

Experten aus den Landwirtschaftskammern, dem landwirtschaftlichen Schulwesen und der Bundesanstalten arbeiten mit Praktikern an den fachlichen, pädagogischen und organisatorischen Optimierungen der Meisterkurse.

Meister des Jahres 2018

Die Obfrau der ARGE Meister OÖ LAbg. Michaela Langer-Weninger präsentierte die Meister des Jahres 2018. „Jede Meisterprüfung ist eine besondere Leistung. Die Anforderungen an das Engagement und das Zeitmanagement der Meister sind hoch, die zu erbringenden Arbeiten erfordern einiges an Aufwand.“ Aus der Gruppe der heurigen Meisterinnen und Meister wurden drei Personen benannt, die sich auf unterschiedliche Weise besonders hervorgetan haben:

  • Simon Kneißl, Meister Landwirtschaft, Polling im Innkreis, Bezirk Braunau

Der Quereinsteiger in die Landwirtschaft, der in einen landwirtschaftlichen Betrieb eingeheiratet hat, punktete bei der Fachjury durch seine prozessorientierte und klar gegliederte Meisterarbeit. Kneißl arbeitet am bäuerlichen Betrieb im Nebenerwerb mit und ist im Haupterwerb Projekt-Verantwortlicher in einem Unternehmen. In der Meisterausbildung konnte er seine bisher erlernten und die neu erworbenen Fähigkeiten bestens umsetzen und so seine mittelfristigen Ziele der Jury bestens darlegen. In seiner Meisterarbeit zeigte Simon Kneißl auf, wie er gemeinsam mit seiner Gattin künftig den Betrieb gestalten wird, damit der Betrieb im Nebenerwerb mit einer Vollarbeitskraft geführt werden kann. Er legt darauf wert, dass die Lebensqualität nicht unter „die Räder“ kommt.

  • Florian Lindenbauer, Forstwirtschaft, Altmünster, Bezirk Gmunden

Florian Lindenbauer hat die Forstwirtschaft von der Pike auf gelernt, da ihm dieser Beruf quasi in die Wiege gelegt wurde. Sein Vater, der als Forstarbeiter bei den österreichischen Bundesforsten arbeitet, konnte Florian von seinem Beruf so begeistern, dass dieser eine dreijährige Lehre als Forstfacharbeiter bei den Bundesforsten begann. Nun zum Meister der Forstwirtschaft aufgestiegen, organisiert er Holzernteeinsätze und stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen Forstbetrieb und Dienstleister dar. Dieser Ausbildungsweg, wie ihn Florian Lindenbauer gegangen ist, nämlich von der Lehre zum Facharbeiter und dann zum Meister, ist in dieser Branche in Österreich schon sehr selten und hat die Jury dazu bewogen, dies mit dem Titel Meister des Jahres zu würdigen.

  • Manuela Mair, Landwirtschaft, Aichkirchen, Bezirk Wels

Aufgewachsen am elterlichen Betrieb, absolvierte Manuela Mair zunächst eine außerlandwirtschaftliche Ausbildungs- und Berufsschiene: Handelsakademie, Fachhochschule für Innovations- und Produktmanagement, außerlandwirtschaftliche Berufstätigkeit. Danach folgte aber der Sprung zurück zum Ursprung – Facharbeiterausbildung im Fachgebiet Landwirtschaft und Geflügelwirtschaft und nun der krönende Abschluss zur Meisterin der Landwirtschaft. Manuela Mair überzeugte die Jury durch ihre Meisterarbeit – wer sich für ein Thema interessiert und dafür brennt, die betrieblichen Kennzahlen hat und interpretieren kann, ist auf dem sicheren Weg eine Produktionssparte neu auszurichten. Durch den Neubau einer Geflügelmasthalle möchte Manuela Mair unter Berücksichtigung von Tiergesundheit und hohen Standards im Tierwohl den Arbeitsplatz für sich wieder zu 100 Prozent am Hof schaffen.

Wer das Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben, sagte einst Christian Morgenstern. Die Meisterausbildung dient dazu, Fähigkeiten zu erlernen um seine persönlichen, familiären und betrieblichen Ziele zu formulieren und „Werkzeuge“ zu verwenden, damit jeder an sein persönliches Ziel gelangt.


Quelle: Landwirtschaftskammer Oberösterreich



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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