Angebot komplettiert: Erste Start-up Labs für Wiener Life Science-Branche

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Foto: Alexandra Kromus/PID
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04 Mai 19:16 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

72 flexible Laborplätze und 32 Büroarbeitsplätze vervollständigen die Infrastruktur für Unternehmen in der Forschung

Wien ist ein international anerkannter Life Science-Standort, die in der Branche tätigen Unternehmen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Rund 480 Organisationen sind in Wien in diesem Bereich tätig, nach neuesten Schätzungen wächst die Anzahl alle zwei Jahre um 6 % an. Erwirtschaftet werden jährlich rund 10 Milliarden Euro Umsätze. Die Bedeutung des Wiener Life Science-Standorts spiegelt sich auch in den verliehenen 78 ERC Grants* und weiteren hochrangigen Life Science-Auszeichnungen – darunter elf Wittgenstein-Preise – wider.

„Mit dieser hohen Anzahl an Grants liegen wir unter den Top Ten in Europa, eine Position, die wir weiter ausbauen wollen“, so Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner. „Dazu fügen wir mit den neuen Start-up Labs das fehlende Puzzlestück für den Life Science-Standort Wien ein und komplettieren damit das Angebot für die Branche“, so Brauner weiter.

Eine bemerkenswerte Stellung innerhalb der Wiener Life Science-Szene nimmt das Vienna Biocenter in Neu Marx – auch zukünftige Heimat der neuen Start-up Labs – ein. Denn alleine 40 der insgesamt 78 zuerkannten Grants wurden an das Vienna Biocenter verliehen. Eine Tatsache, die unterstreicht, wie innovativ die hier ansässigen Unternehmen ihre Forschungsaufgaben vorantreiben und international wissenschaftliche Beachtung finden.

Josef Penninger ist sowohl wissenschaftlicher Direktor am IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie als auch Gründer des Biotechnologie-Unternehmens Apeiron. „Diese unmittelbare Nähe zwischen akademischer Forschung und Anwendung, die das Vienna Biocenter bietet, ist für alle Akteure äußerst gewinnbringend. Insofern freue ich mich über die Chance, die junge, engagierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun haben werden, ihr Wissen rasch in Anwendung weiterzuführen.“ Schlussendlich, so Penninger, sei doch das Ziel der gesamten Life Science-Branche, Wissen und Anwendungen so einzusetzen, dass größtmöglicher Nutzen für Mensch und Medizin entsteht. Konkretes Beispiel ist hier die erst unlängst ausgesprochene Zulassungsempfehlung durch die EMA für einen Wirkstoff zur Behandlung des Neuroblastoms (Gehirntumor).

Lückenschluss in Neu Marx

Im Vienna Biocenter schließt sich mit den neuen Start-up Labs, für die 1.100 m² bereitgestellt werden, eine letzte Lücke für den Life Science-Standort Wien. „Insgesamt stellen wir 72 flexible Laborplätze und 32 Büroarbeitsplätze für junge Wissenschaftlerinnen und Forscher zur Verfügung“, erklärt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Eine wichtige Maßnahme, denn in Wien werden jährlich rund zehn Start-ups im Life Science-Bereich gegründet. „Die ausgestatteten Labs sollen den Unternehmen den Start ins Wirtschaftsleben erleichtern, da sie sich aufwändige und kostenintensive Investitionen in eigene Infrastruktur ersparen. Ich freue mich sehr, dass Boehringer Ingelheim, ein führendes forschendes Pharmaunternehmen, als Partner für die Start-up Labs gewonnen wurde“, so Hirczi weiter.

Boehringer Ingelheim wird als Hauptsponsor fungieren und sogenannte „Innovation Tickets“ vergeben. Damit finanziert das Unternehmen ausgewählten Start-ups Labor- und Büroarbeitsplätze für jeweils ein Jahr. „Wir sind zuversichtlich, dass sich das Modell der neuen ‚Start-up Labs‘ im ehemaligen IMP-Gebäude als integrales Element im Life Science-Hotspot etablieren wird“, so Philipp von Lattorff, Generaldirektor von Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna. „Wir erhoffen uns, dass sich dadurch viele interessante Anknüpfungspunkte zu den entsprechenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Boehringer Ingelheim auf verschiedensten Ebenen ergeben werden“, erklärt von Lattorff die Unternehmensentscheidung weiter.

Die Start-up Labs im Vienna Biocenter sind ab 2019 bezugsfertig und ganz im Sinne der dynamischen Start-up-Szene als flexible „Co-working Labs“ zu mieten. Mehrere Unternehmen können sich die Laborräume mit bis zu sechs oder zwölf Arbeitsplätzen teilen. Die Labs dienen als weiterer – aber wichtiger – Schritt in der Weiterentwicklung der Medizintechnik und Arzneimittelanalyse in Wien.

Fußnote: *European Research Council, ERC. Gefördert (Grant) werden Forschungsprojekte mit hohem Potenzial für Innovationen.


Quelle: Stadt Wien



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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