Altenmedizin: Kärnten startet flächendeckendes Vorzeigeprojekt

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Foto: Kärnten / LPD / Symbolbild
26 Dez 13:00 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

LHStv.in Prettner und Gesundheitsplattform beschließen ambulante geriatrische Versorgung für ganz Kärnten - Fachärzte für Geriatrie für alle Kärntner Pflegeheime

Klagenfurt (LPD). Alternde Menschen sind "anders" krank als junge - und benötigen daher eine auf ihre Situation abgestimmte medizinische Versorgung: die Altenmedizin bzw. Geriatrie. Dies betrifft vor allem Probleme aus den Bereichen der Allgemeinmedizin und der Inneren Medizin, der Orthopädie, Neurologie und Psychiatrie. "Kärnten ist hinsichtlich der geriatrischen Versorgung in den öffentlichen Krankenanstalten bereits als Vorreiter bekannt. So sind wir das einzige Bundesland, das flächendeckend in den öffentlichen Krankenanstalten Betten für Akutgeriatrie und Remobilisation vorgesehen hat", informiert Gesundheitsreferentin Beate Prettner.

Ab Jänner 2018 startet Prettner das nächste geriatrische Vorzeigeprojekt Österreichs: "Nicht alle älteren Patienten müssen unbedingt stationär oder tagesklinisch in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Ausgehend vom Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt werden wir das Pilotprojekt "Ambulante Geriatrische Remobilisation" auf das gesamte Bundesland Kärnten ausrollen", informiert die Referentin.

Im Zentrum dieses Angebotes steht die geriatrische Betreuung älterer Patienten zu Hause im gewohnten Umfeld. Nach einer konsiliarärztlichen Untersuchung erfolgt die Betreuung durch Krankenpflegefachpersonal und Therapeuten in den eigenen vier Wänden. Dadurch gelingt die Reintegration in das häusliche Umfeld wesentlich rascher, das Sturzrisiko der Patienten sinkt erheblich, und stationäre oder ambulante Wiederaufnahmen ins Krankenhaus werden durch die mehrwöchige Betreuung zu Hause reduziert.

In den Bezirken Klagenfurt-Stadt und Klagenfurt-Land sowie Völkermarkt ist die "ambulante geriatrische Remobilisation" schon angelaufen. "Ab Jänner 2018 beginnen wir nun auch ausgehend vom Landeskrankenhaus Wolfsberg und vom Landeskrankenhaus Laas. Im Laufe des nächsten Jahres ist zudem der Start in den Bezirken Spittal an der Drau (KH Spittal an der Drau), St.Veit/Glan (KH Friesach) und Feldkirchen (KH Waiern) vorgesehen", skizziert LHStv. Prettner den weiteren Fahrplan. Dieser wurde in der letzten diesjährigen Sitzung der Gesundheitsplattform beschlossen. Finanziert wird die Betreuung aus Mitteln des Kärntner Gesundheitsfonds, der Sozialversicherung und des Landes Kärnten. "Allein der Kärntner Gesundheitsfonds wird im nächsten Jahr eine Million Euro dafür bereitstellen", erklärt KGF-Geschäftsführer Gernot Stickler.

Eine Qualitätsoffensive gibt es auch durch die Etablierung des "Geriatrischen Konisilardienstes - GEKO" in den Kärntner Pflegeheimen. "Auch dieses Projekt ist österreichweit ein Vorzeigemodell", sagt Prettner. "Konkret werden Fachärzte für Geriatrie allen Kärntner Pflegeheimen zur Verfügung stehen. Gemeinsam mit Hausärzten und Pflegeheimpersonal beraten sie über die erforderliche Behandlung der Pflegeheimbewohner", so die Gesundheitsreferentin. Schon aus einer Pilotphase verfüge man über gesicherte Erkenntnisse, dass für Patienten die belastenden Krankenhaustransporte, aber auch die Polymedikation vermieden werden können. Das bringe nicht nur für die Patienten eine Qualitätsverbesserung, sondern habe auch nebenbei positive ökonomische Effekte.


Quelle: Land Kärnten



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