Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger warnt: „Schwärmflug des Fichtenborkenkäfers hat in ganz Oberösterreich begonnen“

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13 Mai 12:04 2016 von Elfriede Leibetseder Print This Article

Nur umfassende Kontrolle führt zu frühzeitiger Befallserkennung

Linz. Das Borkenkäfer-Monitoring des Oberösterreichischen Landesforstdienstes zeigt, dass der Hauptschwärmflug voll im Gang ist: In allen aufgestellten Lockstofffallen wurden zahlreiche Tiere gefangen.


 


„Die hohen Temperaturen und die Niederschlagsdefizite im Sommer 2015 waren für die Entwicklung der rindenbrütenden Insekten sehr förderlich, sodass sich in einem Jahr teilweise drei Generationen entwickeln konnten“, erklärt Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.


 


Die Schadholzmenge machte 2015 das Fünffache von Normaljahren aus. Die Gefahr der Massenvermehrung ist daher auch für 2016 sehr hoch. „Gerade in den kommenden Wochen ist auf die frühzeitige Befallserkennung besonders zu achten“, appelliert der zuständige Landesrat Max Hiegelsberger an alle Eigentümerinnen und Eigentümer, ihre Wälder genau zu kontrollieren.


 


Winziges Tier, fatale Folgen


„Der Borkenkäferbefall ist am Bohrmehl im Stammholz und an der Bodenvegetation zu erkennen“, erklärt Landesforstdirektorin Dipl. Ing. Elfriede Moser. „Kreisrunde Einbohrlöcher in der Rinde mit einem Durchmesser von bis zu 3 Millimetern sind ein deutliches Zeichen für einen Befall.“ Das nur 2 bis 5 Millimeter große Insekt kann sich in die Rinde einbohren und legt dort seine Eier ab. Durch den Fraß der Larven und Käfer wird der Baum meist innerhalb kurzer Zeit zum Absterben gebracht.


 


Die bei uns wichtigsten Borkenkäfer sind der Buchdrucker und Kupferstecher. „Die Entwicklung des Käfers dauert je nach Witterung 6 bis 10 Wochen. Danach fliegen die fertigen Jungtiere wieder aus und bilden eine neue Generation“, so der Landesrat. „Alleine ein Borkenkäferpärchen kann unter günstigen Bedingungen in einem Jahr 100.000 Nachkommen haben. Nur durch eine saubere Waldbewirtschaftung wird sichergestellt, dass den Tieren möglichst wenig Brutmaterial zur Verfügung steht.“


 


Mit Nachbarschaft verständigen


Nach den Bestimmungen des Forstgesetzes muss der Waldeigentümer sein Augenmerk auf die Gefahr des Auftretens von Schädlingen richten und diese bekämpfen. Wahrnehmungen über eine gefahrdrohende Vermehrung sind der Behörde umgehend zu melden. Hiegelsberger: „Waldeigentümer sollten sich auch untereinander auf Befallsherde aufmerksam machen. Wichtig ist daher eine gute Gesprächsbasis zum Nachbarn. Von der Behörde kann dem Eigentümer die Aufarbeitung des Schadholzes durch Bescheid aufgetragen werden.“


 


Bezüglich Reisig weist Forstdirektorin Moser darauf hin, dass Astbiomasse (unter 3 Zentimetern) und die Nadelmasse als wertvoller Nährstoff im Wald verbleiben sollten. „Das durch den milden Winter gegebene Hackgutangebot erfordert darüber hinaus eine bestmögliche Ausformung der Hölzer für die Industrieholznutzung. Die wirkungsvollsten Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Borkenkäfer sind eine saubere Waldbewirtschaftung, ein frühzeitiges Aufarbeiten und ein zeitgerechtes Entfernen frisch befallener Bäume aus dem Wald.


 


Ausführliche Informationen zum Borkenkäfer und zu den Befallsmerkmalen auf der Homepage des Landes OÖ: www.land-oberoesterreich.gv.at unter Themen > Land- und Forstwirtschaft > Forstwirtschaft > Forstschutz


 


Informationen zu den Flugzeiten und Fangzahlen in den Pheromonfallen sind unter www.borkenkaefer.at nachzulesen.


Quelle: REGIONEWS Presse-Artikel



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Elfriede Leibetseder, Pressekonsulentin

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