Adventverkehr ohne Alkohol

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Foto: Alkohol am Steuer / Monika Gruszewicz / Shutterstock / Symbolbild
01 Dez 08:38 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Die Polizei appelliert an alle Autofahrer, sich nicht alkoholisiert ans Steuer zu setzen

Alkohol gilt neben Unachtsamkeit/Ablenkung, nicht angepasster Fahrgeschwindigkeit, Vorrangverletzung sowie Missachtung von Geboten/Verboten als eine der wesentlichen Unfallursache bei schweren/tödlichen Verkehrsunfällen.

Im heurigen Jahr waren in Tirol bis Ende September bereits rund 200 Alkoholunfälle mit Verletzten zu verzeichnen, und erst in den vergangenen Tagen und Wochen kam es wieder zu einigen aufsehenerregenden Ereignissen im Straßenverkehr, bei denen Lenker zum Teil beträchtlich alkoholisiert waren:

  • Ramsau: Alkolenker mit 1,5 Promille erfasst eine Fußgängerin mit seinem Pkw, die Frau wird verletzt;
  • Galtür: Alkolenker mit 1,9 Promille erfasst eine Mutter, die ihren Kinderwagen schiebt. Der Kinderwagen wurde in eine Wiese geschleudert, das sieben Wochen alte Baby wird zum Glück nur leicht verletzt;
  • Neustift: Alkolenker mit 1,2 Promille rastet aus und tritt mehrmals gegen den Pkw eines Einheimischen;
  • St. Johann iT: Alkolenker mit 2,7 Promille und ohne Lenkberechtigung kommt von der Fahrbahn ab und stürzt mit dem Pkw in eine Fußgängerunterführung, der Lenker wird verletzt;
  • Münster: Ein Alkolenker mit 1,9 Promille, der zuvor einen Pkw unbefugt in Betrieb genommen hatte, verunfallt an einer Gartenmauer. Der Lenker und sein Beifahrer werden verletzt;
  • Innsbruck: Ein mit 2,3 Promille alkoholisierter Fußgänger stolpert im Bereich des Hauptbahnhofes kopfüber in die anfahrende Straßenbahn und wird dabei verletzt;
  • Kramsach: Alkolenker mit 1,4 Promille kommt von der Fahrbahn ab und überschlägt sich mit seinem Pkw, der Lenker wird verletzt.

Die Tirol Polizei schenkt dem Thema „Alkohol am Steuer“ seit vielen Jahren besonderes Augenmerk - sowohl im Rahmen von Routinekontrollen als auch bei landesweiten Schwerpunktkontrollen, auf Gemeindestraßen, Landesstraßen und Autobahnen.

Ergebnisse der Alkoholkontrollen bis Ende Oktober 2017:

  • rund 149.395 Fahrzeuglenker wurden auf Alkohol getestet
  • 2.779 Lenker wiesen einen zu hohen Alkoholwert auf oder standen unter Drogeneinfluss
  • 811 Lenker mit mehr als 0,8 Promille
  • 933 Lenker mit Werten zwischen 0,5 und 0,8 Promille
  • 35 Lenker wurden wegen Beeinträchtigung durch Drogen zur Anzeige gebracht

Bereits am letzten Wochenende haben im ganzen Land wieder Christkindlmärkte ihre Pforten geöffnet. Auch diverse Weihnachts- und Jahresabschlussfeiern stehen unmittelbar bevor. Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dass sich nach dem Besuch solcher Märkte, Feste und Feiern immer wieder auch alkoholisierte Personen ans Steuer ihres Fahrzeuges setzen und dann nicht nur bei Kontrollen auffallen, sondern zum Teil auch schwere Unfälle verursachen.

Alkohol und seine Wirkung

Der Alkoholgehalt und die Wirkung der verschiedenen Punsch-Getränke werden vielfach unterschätzt. Mit zunehmendem Alkoholpegel werden oft die besten Vorsätze über Bord geworfen: Wollte man ursprünglich mit dem Taxi oder Freunden nach Hause kommen, zieht es mancher dann doch vor, „die kurze Strecke“ in seinem eigenen Auto zurückzulegen. Man vergisst sehr schnell, dass mit steigendem Alkoholspiegel gleichzeitig die Fahrtüchtigkeit rapide abnimmt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich immer wieder schwere Unfälle ereignen, die bei verantwortungsbewusstem Handeln vermeidbar gewesen wären.

  • Bei einem Promillewert von 1,0 steigert sich das Unfallrisiko auf das 7-fache, bei 1,2 Promille auf das 12-fache und bei 1,8 Promille auf das 30-fache
  • Außerdem vergessen viele LenkerInnen, dass nach übermäßigem Alkoholgenuss am Abend bzw in der Nacht, dieser nicht nach wenigen Stunden bereits abgebaut ist. Der Körper baut in einer Stunde lediglich ca 0,1 Promille ab. Viele sind verwundert, wenn sie am Morgen oder Vormittag danach mit entsprechenden Promillewerten kontrolliert werden.

Die Tiroler Polizei wird auch heuer in der Vorweihnachtszeit wieder eine ganze Reihe von Alkoholkontrollen durchführen. Ziel aller dieser Kontrollen ist es, Fahrten in alkoholisiertem Zustand und folglich auch Alkoholunfälle möglichst zu verhindern und verantwortungsbewusste Verkehrsteilnehmer vor alkoholisierten Fahrzeuglenkern zu schützen.

Die Folgen einer Fahrt unter Alkoholeinfluss können sehr schwerwiegend sein:

  • Verlust des Führerscheines, hohe Geldstrafen
  • strafrechtliche Konsequenzen bis hin zur Freiheitsstrafe
  • Verlust des Arbeitsplatzes
  • Gefährdung der Existenz
  • Schadenersatz, Schmerzensgeld, Regressforderungen von Versicherungen und nicht zuletzt Tod und Leid für Familien

Quelle: LPD Tirol



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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