Acht Jahre VIENNA FILM COMMISSION

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Geschäftsführerin Dr. Marijana Stoisits
Foto: Katharina Schiffl
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Pressekonferenz - Publikum
Foto: Katharina Schiffl
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Setarbeitsfoto "Kaviar", Produktion: Witcraft Szenario, Novotny & Novotny, MR Film
Foto: (c) Vienna Film Commission
01 Mär 21:00 2017 von OTS Print This Article

Stabiles Drehaufkommen auf hohem Niveau. Die Zahl der Film- und TV-Dreharbeiten in Wien steigt.

Wien (OTS) - 2016 ist das Aufkommen an Filmdreharbeiten in?Wien auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres noch weiter angestiegen: In Wien wird gerne und viel gedreht. Der Grund dafür sind die ausgezeichneten Rahmenbedingungen für Dreharbeiten in der Stadt Wien, deren beständige Optimierung die Kernarbeit der Vienna Film Commission ist. Ein wichtiger Faktor ist auch die starke Wiener Film- und TV-Förderung. Marijana Stoisits, Geschäftsführerin der Vienna Film Commission, zieht für das Jahr 2016 eine positive Bilanz: „Das vergangene Jahr bot einiges an herausfordernden Filmdreharbeiten, bei deren Umsetzung die Vienna Film Commission die österreichische Filmbranche optimal unterstützen konnte.“ Zwei Produktionen waren in ihrer Herstellung besonders anspruchsvoll: „Die Hölle“ unter der Regie von Stefan Ruzowitzky. Der Action-Thriller spielt ausschließlich in Wien und wurde bis auf wenige Tage auch vollständig in Wien gedreht. Spektakuläre Actionszenen wurden während der gesamten Karwoche nachts in der Wiener Innenstadt gefilmt, ganze Straßenblöcke wurden komplett gesperrt. Für die Culture-Clash Komödie „Kaviar“ unter der Regie von Elena Tikhonova wurde die Schwedenbrücke einen ganzen Tag für den Individualverkehr und den öffentlichen Verkehr gesperrt. Insgesamt wurden 547 Filmprojekte unterschiedlichster Größenordnung zur Bearbeitung bei der Vienna Film Commission eingereicht. Wiens Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny betont daher den hohen Stellenwert der Vienna Film Commission für den Filmstandort Wien: „Die Vienna Film Commission kann auf acht erfolgreiche Jahre zurückblicken: Insbesondere für junge und kleine Filmproduktionen ist sie unentbehrlich geworden und erweist sich als wichtige Starthilfe. Aber auch für die etablierte Filmbranche ist sie eine wichtige Ansprechpartnerin und Botschafterin der Wiener Filmkultur im Ausland. Ich wünsche weiterhin alles Gute für die Arbeit und freue mich darauf, wieder internationale Filmproduktionen in Wien zu begrüßen.“ Ansuchen und Empfehlungsschreiben

873 Ansuchen um Drehgenehmigungen wurden 2016 bei der Vienna Film Commission eingereicht. Das entspricht einer Steigerung von 1,75 Prozent. Da 2015 sehr viele Ansuchen speziell für den Eurovision Song Contest gestellt wurden, ist die 2016 noch weiter gestiegene Zahl an Ansuchen besonders erfreulich. Für die 873 Ansuchen hat die Vienna Film Commission 913 Empfehlungsschreiben an die zuständigen grundverwaltenden Dienststellen ausgestellt.

Herausragende internationale Produktionen waren 2016 der englische Spielfilm „Let me go“ von Polly Steele, mit Juliet Stevenson, Lucy Boynton und Stanley Weber, eine Episode der Bollywood-Serie „The Immigrants“ sowie die chinesische TV-Produktion „Brothers over Flowers“. Insgesamt haben 111 internationale Produktionen um 196 Drehgenehmigungen angesucht. Die meisten Projektansuchen aus dem Ausland kamen aus Deutschland, gefolgt von Serbien, UK, Japan, den USA, den Niederlanden, Russland, Slowenien, der Türkei, Australien, u.a.

Der überwiegende Teil der Dreharbeiten in Wien waren heimische TV-Produktionen, allen voran Serienerfolge, in denen die Stadt Wien nicht nur Drehort, sondern auch Schauplatz der erzählten Geschichten ist: „Vorstadtweiber“, „Soko Donau“, „Schnell ermittelt“ und „CopStories“, aber auch Mini-Serien wie „Das Sacher“ oder internationale Reihen wie?„Tatort“ und „Spuren des Bösen“. Weitere TV-Spielfilme waren „Im Takt der Erinnerung“, „Die Muse des Mörders“, „Herrgott für Anfänger“, „Achterbahn“, „Tatort Staatsarchiv“, der Landkrimi „Höhenstraße“ und „CopStories – Stille Nacht“. Die größten Kinoproduktionen waren: „Wir töten Stella“ (Regie: Julian Pölsler), „Komplett von der Rolle (Regie: Sabine Derflinger), „Die Migrantigen (Regie: Arman T. Riahi), „Life Guidance“ (Regie: Ruth Mader), „Zerschlag mein Herz“ (Regie: Alexandra Makarova), „Licht“ (Regie: Barbara Albert) und „Looking for Oum Kulthum“ (Regie: Shirin Neshat).

Motivrangliste und Bezirksverteilung

Die gefragtesten Motive im Zuständigkeitsbereich des Wiener Magistrats und ihrer ausgelagerten Institutionen waren 2016 mit großem Abstand wiederum die Gärten, Parkanlagen, Teiche, Spielplätze und Fußballkäfige der Wiener Stadtgärten (MA 42) mit 166 Bewilligungen. Gefolgt von den Wiener Märkten (MA 59) mit 84 Bewilligungen, den Wiener Bädern (MA 44) mit 39 Bewilligungen, der „via donau“ (Donaukanal und Donauinsel) mit 32 Bewilligungen, dem KAV mit 30 Bewilligungen, der MA 29 (Brückenbau und Grundbau) mit 29 Bewilligungen, den Gemeindebauten (Wiener Wohnen) mit 28 Bewilligungen u.a. Die Vienna Film Commission hat 2016 mit 29 Magistratsabteilungen und Institutionen der Stadt Wien kooperiert.

Die „Filmabteilung“ der MA 46 (Verkehrsorganisation?und technische Verkehrsange-legenheiten) ist für die Vienna Film Commission die wichtigste Kooperationspartnerin in der Stadtverwaltung. Sie erteilt die Drehgenehmigungen für öffentliche Straßen?und?Plätze, Halteverbote, Verkehrsanhaltungen?und genehmigt erforderliche Straßensperren. Die Zusammenarbeit verlief auch 2016 überaus positiv, die Zahl der Bewilligungen durch die MA 46 war leicht rückläufig.

147 Filmprojekte wurden in bewährter Weise bei den Wiener Linien realisiert, die ebenfalls ein wichtiger Partner der Vienna Film Commission und der Wiener Filmbranche sind. 72 Mal wurde auf den Wiener Friedhöfen gedreht, 8 Mal im Wiener Hafen, 17 Mal in den österreichischen Bundesgärten in Wien und 161 Mal im Wiener Prater. 106 Filmprojekte wurden im Zuständigkeitsbereich der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. gefilmt.

Im ersten Bezirk befinden sich mit 22,86 Prozent nach wie vor die begehrtesten Drehmotive, allerdings mit fallender Tendenz. Auf Platz zwei folgt die Leopoldstadt mit 9,63 Prozent, danach Mariahilf mit 6,75 Prozent, Landstraße mit 6,21 und Neubau mit 5,94 Prozent. Gedreht wurde in allen 23 Wiener Bezirken.

Internationale Aktivitäten

Zur internationalen Bewerbung des Filmstandortes Wien war die Vienna Film Commission 2016 auf den Filmmärkten der Filmfestivals von Berlin, Cannes und Shanghai vertreten. Darüber hinaus bei der „Locations & Global Finance Show“ in Burbank/Los Angeles, dem Sundance Filmfestival und dem Location und Production Event „Focus“ in London.

Geschäftsführerin Marijana Stoisits wurde Ende 2016 ist erneut im Vorstand der weltweiten Vereinigung der Film Commissions „Association of Film Commissioners International“ (AFCI) gewählt und wurde vom Board of Directors zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Filmwirtschaftsförderung

Um den Filmstandort Wien international stärker zu positionieren, benötigt Wien dringend neben der bestehenden kulturellen Filmförderung eine eigene wirtschaftliche Filmförderung für internationale Produktionen auf Basis eines cash rebate-Systems, das die Beschäftigung Wiener Filmschaffender voraussetzt. Prag, Warschau, Budapest und Bratislava überbieten sich mit Incentives für internationale Film, TV- und Internetproduktionen. Wenn Wien nicht nachzieht, ist es im Wettbewerb um diesen internationalen Markt nicht mehr vorhanden.


Quelle: OTS



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