Abgestürzter Bergsteiger am Hallstätter Gletscher aus Gletscherspalte geborgen

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Foto: Bergrettung Hallstatt
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12 Sep 08:12 2018 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Am frühen Abend des 11. September 2018 wurde die Bergrettung Hallstatt zu einem Einsatz gerufen. „Spaltensturz am Hallstätter Gletscher“ lautete die Einsatzmeldung. Ein slowakischer Bergsteiger war am „Randkluftabstieg“ vom Hallstätter Gletscher in eine der Bergschrundgletscherspalten gestürzt.

Zuvor war die dreiköpfige Bergsteigergruppe bestehend aus einer Frau und zwei Männern am Montag, den 10. September 2018 über den Steinerweg die Dachsteinsüdwand auf den Hohen Dachstein geklettert, sie biwakierten lt. eigenen Angaben einmal in der Wand. Am Dienstag erreichten sie den Gipfel des Dachsteins (2996m) und stiegen über den Randkluftanstieg zum Hallstättergletscher ab. Dabei rutschte der Letzte der Dreierseilschaft, die ohne Steigeisen unterwegs war, aus und stürzte in eine der Spalten des Bergschrundes ca. 7 Meter tief ab. Er kam auf einer Schneebrücke zu stehen und konnte somit einen tieferen Absturz vermeiden. Seine zwei Bergkameraden waren allerdings nicht in der Lage, ihn aus der misslichen Lage zu befreien. Sie setzten einen Notruf ab, und um 17:45 wurde die Bergrettung Hallstatt alarmiert. Der Polizeihubschrauber „Libelle Linz“ nahm einen Alpinpolizisten und einen Bergretter am Hubschrauberlandeplatz in Hallstatt auf und flog die beiden Retter hinauf zum Verunglückten. Etwa zeitgleich erreichte der ÖAMTC Notarzthubschrauber C14 aus Niederöblarn mit seiner Crew die Unfallstelle am Dachstein Gletscher. Gemeinsam machte man sich an die Rettung der drei Personen. Zuerst wurden die zwei unverletzten Begleiter am kurzen Tau vom extrem steilen Unfallort zu einem sicheren Bereich des Gletschers geflogen und dort abgesetzt. In der Zwischenzeit wurde ein Retter von seinem Kollegen zum Verletzten in die Gletscherspalte passiv abgeseilt. Dieser nahm Kontakt zum Verunglückten auf und sicherte ihn am Seil. Sofort wurde das Unfallopfer aus der Gletscherspalte gezogen. Der verletzte Bergsteiger wurde anschließend dem Notarzt des Christophorusteams übergeben, am Tau aus der Unfallzone geflogen und in weiterer Folge ins Krankenhaus Schladming gebracht. Seine Begleiterin und sein Begleiter wurden vom Polizeihubschrauber nach Ramsau (Steiermark) geflogen.

Fünf Mann der Bergrettung Hallstatt, ein Alpinpolizist Bezirk Gmunden, das Polizeihubschrauberteam „Libelle Linz“ und die Crew des ÖAMTC Notarzthubschrauber C14 aus Niederöblarn waren im Einsatz.

UPDATE - LPD Oberösterreich:

Drei slowakische Staatsangehörige, ein 28-Jähriger, ein 30-Jähriger und eine 27-Jährige, nächtigten vom 9. September 2018 auf den 10. September 2018 in Ramsau am Dachstein und stiegen von dort gegen 5 Uhr in Richtung Dachstein Südwand auf. Den Einstieg zum sogenannten Steinerweg erreichten sie gegen 7 Uhr und begannen als Dreierseilschaft zu klettern. Langsamer als erwartet kamen die Drei voran und mussten nach dem sogenannten Steinerband aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit in der Wand biwakieren. Am 11. September 2018 gegen 8 Uhr kletterten die Drei weiter und erreichten erst am späten Nachmittag den Gipfel des Hohen Dachsteins. Über den sogenannten Randkluftanstieg stiegen die drei Kletterer vom Hohen Dachstein ab und gerieten dort vom Fels auf den Gletscher. Aufgrund des Abschmelzvorgangs ist der Gletscher dort sehr steil und kann aktuell ohne Steigeisen kaum bewältigt werden. Insbesondere der Übergang vom Fels zum Gletscher und von dort zum Bergschrund ist ein schwieriges Wegstück. Angeseilt und mit Bremsknoten im Seil, allerdings ohne Steigeisen und Pickel und mit leichtem Schuhwerk, stiegen die Slowaken gegen 17:15 Uhr über diesen steilen Abschnitt talwärts. Angeführt wurde die Seilschaft vom 30-Jährigen und als letzter ging der 28-Jährige.Der 28-Jährige kam schließlich ins Rutschen und schlitterte an den beiden anderen vorbei. Die 27-Jährige wurde dabei auch umgerissen und der 28-Jährige fiel ca. sieben Meter tief in die Gletscherspalte, wo er auf einer kleinen Schneebrücke zu liegen kam. Der 30-Jährige konnte die Seilschaft an einem Metallpflock sichern und so einen weiteren Absturz verhindern. An eine selbständige Rettung war aber nicht zu denken, weshalb der 30-Jährige um 17:20 Uhr einen Notruf absetzte. Die Ortsangabe war allerdings recht dürftig und sehr schwer einzugrenzen. Die Rettungskräfte konnten aber auch mit dem 28-Jährigen telefonieren während er in der Gletscherspalte festsaß und so seinen genauen Standort erfragen. Der Notarzthubschrauber und der Polizeihubschrauber wurden alarmiert und die Besatzungen konnten den Bergsteiger gemeinsam retten. Die beiden unverletzten aber schockierten und unterkühlten Bergsteiger konnten von der Crew des Polizeihubschraubers am Tau gerettet und vom steilen Gletscher weggeflogen werden. Währenddessen bereiteten ein Alpinpolizist und ein Bergretter die Rettung des 28-Jährigen vor. Er war bereits seit knapp zwei Stunden in der Gletscherspalte gefangen, allerdings orientiert und ansprechbar. Nach der Übergabe des Patienten wurde er vom Arzt und Flugretter untersucht und anschließend ebenfalls mit einem Tau zum Zwischenlandeplatz geflogen. Er wurde schließlich mit dem C14 in das Krankenhaus Schladming geflogen.


Quelle: Bergrettung Hallstatt / LPD Oberösterreich



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Chefredakteur von Regionews Vorarlberg

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