AK schlägt Alarm: Immer weniger Jugendliche bekommen Schulbeihilfe
16 Prozent Erhöhung und die Anpassung der Grenze für soziale Bedürftigkeit seien laut Arbeiterkammer nötig.
LINZ. Die Beihilfen für Schüler steigen nicht im gleichen Ausmaß wie die Kosten für Schulartikel, Ausflüge oder Nachhilfe, äußert sich die AK am Montag in einer Aussendung besorgt. Die Zahl der gewährten Beihilfen sinke seit Jahren. Weil außerdem die Einkommensgrenzen nicht erhöht würden, hätten immer weniger Jugendliche Anspruch auf Schulbeihilfe. Für viele Eltern stelle sich die Frage, ob sie sich für ihr Kind den Besuch einer weiterführenden Schule überhaupt leisten können.
Soziale Bedürftigkeit als Voraussetzung
Derzeit liegt der Grundbetrag der Schulbeihilfe bei 1.130 Euro pro Jahr, Voraussetzung für einen Antrag ist die „soziale Bedürftigkeit“. Diese hängt ab von Einkommen, Familienstand und der Familiengröße. Das Berechnungssystem für die Ermittlung der zumutbaren Unterhaltsleistung der Eltern und die Höhe der Schulbeihilfe ist allerdings seit sieben Jahren nicht mehr angepasst worden, weshalb viele Jugendliche aus dem Bezugskreis herausfallen, obwohl die Einkommen ihrer Eltern niedrig sind.
Außerdem sei nicht nachvollziehbar, warum Schulbeihilfe erst ab der zehnten Schulstufe beantragt werden könne, Kosten für Schulbesuch entstünden schließlich schon vorher.
16 Prozent Erhöhung gefordert
Die zusätzliche Hürde eines Notendurchschnitts von zumindest 2,9 ist bereits gefallen. „Die Beihilfe müsste laut Preisindex mittlerweile um 16 Prozent angehoben werden, und auch die Grenze für die soziale Bedürftigkeit muss deutlich erhöht werden, wenn sie die finanzielle Realität der Eltern widerspiegeln soll“, fordert AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer mehr Bildungsgerechtigkeit.
Die AK rät, im Zweifelsfall unbedingt einen Antrag zu stellen. Auf ooe.arbeiterkammer.at gibt es mehr Informationen zu Schul- und Heimbeihilfen sowie den AK-Schulbeihilfenrechner.