AK-Kinderbetreuungsatlas 2015: Zahl der Top-Gemeinden sogar rückläufig

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25 Nov 13:09 2015 von Nicole Scharinger Print This Article

Nur 16,7 Prozent der Gemeinden in Oberösterreich haben ein Angebot, das beiden Elternteilen eine Vollzeitbeschäftigung ermöglicht

OÖ. Seit 16 Jahren bildet der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer OÖ die institutionelle Kinderbetreuung in den oö Gemeinden ab. Das aktuelle Ergebnis bietet trotz punktueller Verbesserungen keinen Grund zum Jubeln. Von einem forcierten Ausbau kann keine Rede sein, die Zahl der Top-Gemeinden ist sogar rückläufig. Nur 16,7 Prozent der Gemeinden haben ein Angebot, das beiden Elternteilen eine Vollzeitbeschäftigung ermöglicht.
 
Besonders bedauerlich findet AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer, dass bestehende Förderungsangebote nicht genutzt werden. Der Bund stellt im Rahmen der sogenannten 15a-Vereinbarung Geld zur Verfügung, etwa für die Ausweitung der Öffnungszeiten. Dieses Geld wird aber nicht abgeholt. Gerade die Ausweitung der Öffnungszeiten wäre aber ein Gebot der Stunde: „Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Auch von berufstätigen Eltern wird immer mehr Flexibilität verlangt“, stellt AKOÖ-Präsident Kalliauer fest. Die aktuelle Erhebung der Kinderbetreuungssituation in den oberösterreichischen Gemeinden zeigt jedenfalls, dass die Fortschritte viel zu langsam gehen.

Es gibt zwar insgesamt 14 zusätzliche „1A-Gemeinden“, dafür haben 16 Gemeinden durch Einschränkung des Angebots ihre Top-Position wieder verloren. Gerade einmal 16 Gemeinden haben sich von B auf A verbessert. Erfreulich ist, dass mittlerweile Kooperationen bei der institutionellen Kinderbetreuung nicht nur gemeindeüberschreitend, sondern sogar bezirksüberschreitend eingegangen werden, zum Beispiel kooperiert Mayrhof im Bezirk Schärding mit Lambrechten im Bezirk Ried. Und es gibt auch schon einige ganzjährig geöffnete Einrichtungen. Mit dem neuen Ratgeber „Kinderbetreuung von A bis Z“ hat die Arbeiterkammer ein attraktives Angebot für Eltern von Kindern bis zehn Jahre geschaffen. Weil sich viele junge Eltern mit ihren Fragen rund um Krabbelstube, Kindergarten, Hort und Ganztagsschule an die Arbeiterkammer wenden, hat das AK-Frauenbüro in Zusammenarbeit mit der Abteilung Bildung die am häufigsten auftauchenden Begriffe gesammelt, erklärt und mit den passenden Informationen versehen. Das Ergebnis ist ein kompaktes Lexikon, das bei vielen Gelegenheiten nützlich sein kann.



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