19. Kardiologie Kongress Innsbruck diskutierte neue Therapien am Herz

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19.Kardiologie Kongress Innsbruckdiskutierte neue Therapien am Herz
Foto: Copyright: e&k/BirgitPichler
07 Mär 10:00 2017 von OTS Print This Article

Neue Antikörper-Therapie senkt Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko

Innsbruck (OTS) - Am Wochenende ging der 19. Kardiologie Kongress Innsbruck, Österreichs größter Ärztekongress der sich mit dem Herzen auseinander setzt mit 900 Teilnehmern erfolgreich zu Ende. Organisationssprecher Univ. Prof. Dr. Guy Friedrich von der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin III zieht eine positive Bilanz.

Das Hauptthema befasste sich mit HochrisikopatientInnen, bei denen es trotz intensiver Therapie bisher nicht gelungen ist, die Cholesterinwerte im Blut zu senken und die daher weiterhin in großer Gefahr sind, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Für diese PatientInnen gibt es nun Hoffnung. Eine neue Antikörper Therapie, kann das „böse“ Cholesterin deutlicher als bisher – um ca. 60 % - senken und in der Folge Herzinfarkt oder Schlaganfall verhindern. Erste Hinweise zeigen, dass PatientInnen mit dieser Behandlung deutlich profitieren. Eine starke Reduktion der Ablagerungen in den Gefäßen bewirkt um geschätzte 20 bis 30 % weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle!

Kabellose Schrittmacher setzten sich immer mehr durch

Diskutiert wurde für PatientInnen mit Herzrhythmus-Störungen, dass sich die kabellose Schrittmacher-Implantation immer mehr durchsetzt. Bei sehr guter Effektivität liegt der Vorteil vor allem in einer großen Sicherheit in Bezug auf die Operationsrisiken Infektionen und Blutungen.

MRI-Untersuchung entdeckt versteckte Herzinfarkte

Die Diagnostik von Herzinfarkten mittels Magnetresonanztherapie (MRI) kann inzwischen mit höchster Verlässlichkeit zwischen Herzmuskelentzündung und Durchblutungsstörungen am Herzen differenzieren. Das ist deshalb wichtig, weil daraus unterschiedliche Therapien resultieren. Entdeckt werden können dadurch erstmals auch die sogenannten Minoca-Infarkte. Das sind Herzinfarkte, bei denen das Gefäß nach dem Infarkt wieder offen ist, sodass keine Engstelle erkennbar ist. Das kommt immerhin in 5 Prozent aller Herzinfarkts-Verdachtsfälle vor!

Herzklappen-Entzündung: Gefahr nach Zahnbehandlung bei Hochrisikopatienten

Ein großes Thema am Kongress war die sogenannte Endokarditis, eine akute oder chronische Entzündung der Herzklappen. Von kardiologischer und infektiologischer Seite wurde noch einmal sehr klar definiert, bei welchen PatientInnen Antibiotika bereits prophylaktisch verschrieben werden sollen, um das Risiko einer Herzklappen-Entzündung, die sogar zu einem Schlaganfall führen kann, erst gar nicht entstehen zu lassen.Herzklappen-Entzündungen entstehen meist durch verschleppte Keime aus dem Mund, vor allem Staphylokokken und Streptokokken bei 3 bis 10 von 100.000 Menschen.


Quelle: OTS



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